ausgewogen

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zeitgenossen genossen ihre zeiten
die ohnehin nicht ihnen gehörten
die sie in waagschalen warfen
wogen und für zu leicht befanden
wie den eigenwert ihrer sympathisanten

wagemutig beantworteten sie
allzu leichtgläubigen schicksalsfragen
um gefährlichere wegstrecken zu meiden
und als helden sagenumwoben auszuhalten
was sich kaum leugnen ließ

nur die unvermeidliche wirklichkeit wirkte
unverdrossen weiter
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Karl,

da hast Du wieder einmal , scheinbar so ganz nebenbei, die derzeitige politische Lage eingefangen.

Es ist doch immer wieder erstaunlich, was sich mit Lyrik in aller Kürze alles machen lässt.

Meinen Glückwunsch zu diesem Text.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ja, lieber Karl, ich muss zugestehen ich bin von deinem Scharfsinn, mit dem du das aktuelle Zeitgeschehen (und darüber hinaus) einzufangen weißt immer wieder angetan. Und dann dieser lapidar und dennoch poetische Stil, in dem der Inhalt scheinbar unverdrossen "beschrieben" wird, nur um den Leser dann pointiert mit einer bitteren Erkenntnis zu entlassen. Nein, Ponyhof-lyrik schreibst du nicht und dafür bin ich unendlich dankbar.

L.G
Patrick
 



 
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