Lieber Perry
Mit hermetisch meinst du, dass du den Text als undurchdringlich empfindest und keinen Zugang findest ? Hilft Alarmsignale die eine Panikattacke auslösen weiter?
Lieber Tula
Sorry, aber das liest sich eher wie ein lyrischer Schnellentwurf, welcher am Ende bewusst auf Unverständlichkeit getrimmt wurde.
Das mag sich für dich so lesen, dem war aber gewiss nicht so. Die Rotkäppchenmetapher
fand ich für 'komplett , ganz und gar', stimmig.
In einer der Vorfassungen hatte ich sogar:
in ein gespürnetz gelaufen
mit haut und haar
ganz und gar
eng umschlossen
tja am Ende habe ich lange herumlaboriert und mir war schon klar, dass das eine recht ungewöhnliche Ausdrucksweise ist. Unverständlich sollte es aber nicht sein.
Ausdrücken wollte ich : der Umstand der den Alarmmelder betätigt hat erzeugt Panik
Wer erstarrt ist, beschließt nicht mal kurz die Atmung abzustellen, das ginge in einem komischen Gedicht, aber nicht hier.
Das kennst du vielleicht nicht, aber das gibt es. Wenn man angestrengt auf etwas lauscht, wird man bewegungslos und atmet nicht, natürlich nicht lange,
aber auch danach erst mal nur ganz vorsichtig.
Vielleicht wäre da:
erstarrt
wage ich erst mal
nicht zu atmen
und lausche
verständlicher? Deinen zweiten spinnenmäßigen Vorschlag fand ich gut, ich mag Verdichtungen, aber das würde das, was ich hier zum Ausdruck bringen wollte, entfernen.
Da dir das Ende so ganz und gar missfällt, vielleicht hast du eine Idee, wie das prägnant und kompakt besser ausdrückbar wäre?
Hmm Heidrun
Einiges habe ich schon weiter oben angesprochen.
Insgesamt scheint mir das Bild eines "Gespürnetzes" schief zu sein
Ich fürchte du nimmst das allzu wörtlich. Das ist eine Metapher, deren Gebrauch du ansonsten sehr befürwortest. Wie dieses Beispiel von dir:
Schriebst du beispielsweise (!)
dein Schweigen
Malvenblüte meiner Ruhe
...
vermitteltest du dem Leser ebenfalls ein Gefühl der Zartheit, aber eines, das ihm, bildhaft, auch sein eigenes Schweigen vorgaukelt.
Das du statt:
dein zartes schweigen fehlt in meiner ruhe
vorschlugst.
Nun ja, Metaphern haben die Eigenschaft dass sie bei unterschiedlichen Menschen unterschiedlich stark anklingen. Für mich ist meine perfekt und auf den Punkt genau. Bei dir eben nicht, schade.
Liebe Vera-Lena
Du hast erkannt, dass es sich um eine Panikattacke handelt! Das freut mich sehr, dass du es mir auch sagst, denn ich bekam langsam den Eindruck, dass der Text zu verklausuliert sei.
Es ist vergleichsweise einfach mit ‚Bedrohlichem‘ umzugehen, wenn der Auslöser für die Alarmierung klar erkannt wird. Wenn aber der Alarm auf einer eher nebensächlichen und unbewussten Ebene stattfindet – ein Geräusch, ein Geruch, dann schnellen all die Ängste wieder hoch, die in der ursprünglichen, auslösenden Situation stattfanden, ohne zu erkennen woher die Bedrohung kommen könnte. Panikattacken können durch alles Mögliche ausgelöst werden, je nachdem durch welche Situation sie entstanden.
Wenn jemand Vorschläge hat, die den Text in diesem Sinne verbessern – her damit.
Liebe Grüße
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