Autoerotische Assoziationen

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Mimi

Mitglied
Autoerotische Assoziationen

Du bist nichts weiter als in meinem Kopf.
Eingekralllt in der Hirnrinde im entorhinalen Kortex,
feuerst du Salven aus neuronalen Impulsen,
jagst durch die Nervenbahn meines Rückenmarks hindurch.
Du bist die gedankliche Beziehung zwischen Objekt und Erfahrung, die Sinnlichkeit jenseits der Vernunft.
Mein Körper ist eine mentale Karte und die Hand folgt instinktiv den Pfaden, berauscht von den Strömungen aus Dopamin und Oxytocin, während der Herzschlag rast.
Es ist ein Fallenlassen, ein Tiefergleiten in einen Strudel aus Imagination und Wirklichkeit.
Alles bewusste Denken wird zu einer Sinneserweiterung, selbst das Unterbewusstsein öffnet seine Pforten, stülpt sich dem Bewusstsein über.
Du bist nichts weiter als in meinem Kopf.
Eine ungreifbare Projektion in einem kognitiven Raum entlang geistiger Achsen, die Schnittstelle zwischen Außenreiz und innerer Wahrnehmung.
Und dennoch raubst du mir den Verstand.
 

Mimi

Mitglied
Danke, Rachel, für Kommentar und Bewertung.

Und wieso heißt es am Ende "dennoch"? Da überlege ich noch
Interessante Frage ...
Vielleicht ist es eher ein "trotzdem", wenn man es als Teil einer unwillkürlichen Assoziation betrachtet.

Gruß (auch an Dionysos und Petra)
Mimi
 

Scal

Mitglied
Hallo Mimi,

gefällt mir, dass und wie Du dieses Thema kurzprosaisch zur Sprache bringst.

Da sind wir inmitten der Philosophy of Mind.
Ohne Wahrnehmen und Denken ist da kein Kopf und nichts von dem, was sich darin und sonstwo abspielt.
Letztlich setzt jede Erkenntnis das Anwesendsein beider voraus.
Muss auch jemand da sein, der weiß, dass er etwas wahrnimmt und denkt und zudem weiß, dass er da ist und dass er das weiß.
Wo ist er und wie geht’s ihm dabei?
Kopfweh?;)

Letzter Satz eventuell ganz lapidar: "Raubst mir dennoch den Verstand." ?

LG
 

Mimi

Mitglied
Lieber Scal,
Dankeschön für Deine Gedanken und die Sterne.

Dein Vorschlag gefällt mir.
Das hat wirklich etwas Lapidares.
Ob es passt ...? Ich werde noch darüber nachdenken ...

Gruß
Mimi
 



 
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