Nina H.
Mitglied
Mich würde mal interessieren, ob Ihr Kontakt zu Autoren hattet, die etwas anderes vom von Euch angebotenen LL-Lektorat hatten, als ihr anbietet - oder auch umgekehrt, vielleicht war jemand sogar mal positiv überrascht?
Also ich möchte zuerst mal betonen (da in solchen Diskussionen die Beschwerden in den Vordergrund treten), dass ich mit einigen Autoren einen sehr netten Kontakt aufgebaut habe.
Manche haben nett wegen ihrer Texte angefragt, ich habe sie durchgesehen, mal mehr, mal weniger ausgebessert/kommentiert, zurückgeschickt, sie haben sich freundlich bedankt und alles war in Butter.
Mit einer sehr jungen Autorin (14) hatte ich überhaupt länger Kontakt, da ich ihren Roman kapitelweise gelesen habe. Er war auch erstaunlich spannend geschrieben und ich habe das alles als sehr positiv empfunden.
Nur ist es natürlich leider so, dass ich so lange Texte inzwischen nicht mehr übernehmen kann. Obwohl ich das in meinem Profil so stehen habe, versteht das auch nicht jeder und ich bekomme immer wieder Texte mit der Überschrift: „Kapitel 1“. - Ich muss allerdings auch dazusagen, dass ich im Gegensatz zu anderen LL-Lektoren dazu auffordere, Texte gleich mal ans erste Mail anzuhängen. Ich schaue auch ganz gerne mal kurz rein, bevor ich zu- oder absage. (Ich verstehe es aber natürlich auch, wenn jemand das nicht will, dazu sind ja die Profile da.)
Eine andere Autorin hat mir einen Text geschickt, den sie einer Zeitschrift zur Veröffentlichung anbieten wollte und die war auch direkt erstaunt, als ich einen wirklich winzigen Fehler (es ging um ein Fremdwort, wo laut Wörterbuch zwei verschiedene Formen möglich sind und sie hatte eine Mischform) und zwei fehlende Kommas angestrichen habe und sonst nichts. Aber ich finde auch, wenn ein Text gut ist, muss man den Autor auch nicht künstlich beschäftigen.
Umgekehrt hat es eben viele Autoren gegeben, die unfertiges Material angeboten haben. Ich persönlich finde es aber reichlich sinnlos, wenn sich der Autor selbst noch nicht so richtig mit seinem Text auseinander gesetzt hat und bereits zu dem Zeitpunkt ein Fremder um Hilfe gebeten wird.
Sehr oft haben auch die Autoren eine ganz andere Vorstellung von Lektorat, wie ich es habe. Ich persönlich teile zwar auch eine allgemeine Meinung mit, diese ist aber sehr kurz - dafür liefere ich im Text selbst auch Kommentare. Manche wollen jedoch zusätzlich eine genaue allgemeine, einer Rezension ähnliche Kritik zu ihrer Geschichte und sind dann enttäuscht, wenn diese mager ausfällt. Ab und an will jemand sogar nur das.
Einmal hatte ich auch eine Anfrage vom Webmaster einer Märchenseite, der die Nacherzählungen von Märchen durchgesehen haben wollte. An und für sich kein Problem - der Herr hat aber erwartet, dass ich mit die ganze Seite ansehe. Wie er sich das nun praktisch vorgestellt hat, weiß ich nicht. Auf meine Aufforderung, erst einmal ein Märchen zu senden und wenn ich damit durch bin, bei Bedarf das nächste, wurde nicht reagiert. Natürlich kann auch mal ein Mail verloren gehen, aber ich habe fast den Verdacht, dass er die Vorgehensweise als zu mühsam empfunden hat. Nun gut, das war dann auch die beste Lösung für die Sache, ohne dass ich den Kontakt abbrechen musste.
Wie geht es Euch damit? Was hat „Euren“ Autoren an Eurer Arbeit gefallen, wo müsstet Ihr sie enttäuschen? Welchen Anfragen geht Ihr grundsätzlich nicht nach?
Also ich möchte zuerst mal betonen (da in solchen Diskussionen die Beschwerden in den Vordergrund treten), dass ich mit einigen Autoren einen sehr netten Kontakt aufgebaut habe.
Manche haben nett wegen ihrer Texte angefragt, ich habe sie durchgesehen, mal mehr, mal weniger ausgebessert/kommentiert, zurückgeschickt, sie haben sich freundlich bedankt und alles war in Butter.
Mit einer sehr jungen Autorin (14) hatte ich überhaupt länger Kontakt, da ich ihren Roman kapitelweise gelesen habe. Er war auch erstaunlich spannend geschrieben und ich habe das alles als sehr positiv empfunden.
Nur ist es natürlich leider so, dass ich so lange Texte inzwischen nicht mehr übernehmen kann. Obwohl ich das in meinem Profil so stehen habe, versteht das auch nicht jeder und ich bekomme immer wieder Texte mit der Überschrift: „Kapitel 1“. - Ich muss allerdings auch dazusagen, dass ich im Gegensatz zu anderen LL-Lektoren dazu auffordere, Texte gleich mal ans erste Mail anzuhängen. Ich schaue auch ganz gerne mal kurz rein, bevor ich zu- oder absage. (Ich verstehe es aber natürlich auch, wenn jemand das nicht will, dazu sind ja die Profile da.)
Eine andere Autorin hat mir einen Text geschickt, den sie einer Zeitschrift zur Veröffentlichung anbieten wollte und die war auch direkt erstaunt, als ich einen wirklich winzigen Fehler (es ging um ein Fremdwort, wo laut Wörterbuch zwei verschiedene Formen möglich sind und sie hatte eine Mischform) und zwei fehlende Kommas angestrichen habe und sonst nichts. Aber ich finde auch, wenn ein Text gut ist, muss man den Autor auch nicht künstlich beschäftigen.
Umgekehrt hat es eben viele Autoren gegeben, die unfertiges Material angeboten haben. Ich persönlich finde es aber reichlich sinnlos, wenn sich der Autor selbst noch nicht so richtig mit seinem Text auseinander gesetzt hat und bereits zu dem Zeitpunkt ein Fremder um Hilfe gebeten wird.
Sehr oft haben auch die Autoren eine ganz andere Vorstellung von Lektorat, wie ich es habe. Ich persönlich teile zwar auch eine allgemeine Meinung mit, diese ist aber sehr kurz - dafür liefere ich im Text selbst auch Kommentare. Manche wollen jedoch zusätzlich eine genaue allgemeine, einer Rezension ähnliche Kritik zu ihrer Geschichte und sind dann enttäuscht, wenn diese mager ausfällt. Ab und an will jemand sogar nur das.
Einmal hatte ich auch eine Anfrage vom Webmaster einer Märchenseite, der die Nacherzählungen von Märchen durchgesehen haben wollte. An und für sich kein Problem - der Herr hat aber erwartet, dass ich mit die ganze Seite ansehe. Wie er sich das nun praktisch vorgestellt hat, weiß ich nicht. Auf meine Aufforderung, erst einmal ein Märchen zu senden und wenn ich damit durch bin, bei Bedarf das nächste, wurde nicht reagiert. Natürlich kann auch mal ein Mail verloren gehen, aber ich habe fast den Verdacht, dass er die Vorgehensweise als zu mühsam empfunden hat. Nun gut, das war dann auch die beste Lösung für die Sache, ohne dass ich den Kontakt abbrechen musste.
Wie geht es Euch damit? Was hat „Euren“ Autoren an Eurer Arbeit gefallen, wo müsstet Ihr sie enttäuschen? Welchen Anfragen geht Ihr grundsätzlich nicht nach?