Bad in Worten

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O

orlando

Gast
Hallo Anna,
auch hier könntest du die Satzzeichen weglassen. Die Umbrüche bedeuten ja selber schon Zäsur.
Und vielleicht noch eine kleine Umstellung vornehmen (Klangoptimierung) und evtl einen Vers streichen:
Ich habe heute in Worten gebadet
an ihren Ufern gesessen
auf ihre Geheimnisse
geschaut

Bin eingetaucht abgetaucht
[strike]in Bedeutungen[/strike]
habe mich treiben lassen
mich eingelassen
in ihren Klang

Nun schüttle ich mich vorsichtig
tupfe behutsam jede Silbe einzeln ab
und schenke meine Buchstaben
dem Wind
Was hältst du davon?

LG, orlando
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo namibia,

auch ich finde den ansatz deines gedichtes "interressant"

das bild " in den worten baden" finde ich sehr gut. da kommen eine anzahl vielschichtiger bilder in mir hoch.

irgendwie beschreibst du ein metaphysisches erlebnis, das jeder der schreibt kennt.

allein, ich schenke meine worte dann nicht dem wind, sondern meinen texten, insofern kann ich persönlich dem ende nicht zustimmen.
(das macht aber nichts, denn ich verstehe es ja)

ich persönlich stelle mir vor es ist ein fluß in den lyrich steigt, während lyrich im Fluß verharrt, bzw uaf einer stelle steht, ziehen die worte an lyrich vorbei.

panta rhei, auch in der sprache.

hat mir gefallen,
ansonsten halte ich den vorschlag von orlando für nachdenkenswert.

lg
ralf
 
D

Die Dohle

Gast
Hallo namibia,
schließe mich orlandos kritik im wesentlichen an. zu bedenken gebe ich:

###

...
mich eingelassen
auf ihren Klang
...

###

ein vorschlag.

schöner gedanke in fühlsame bilder gekleidet. wind steht im arabischen für geist, insofern, mir gefällt deine schlußformulierung
 

anbas

Mitglied
Hallo Anna,

ich kurve schon etwas länger um dieses Gedicht herum. Es gefäält mir. Doch irgendwo war und ist da ein "Aber". Die bisher angesprochenen Punkte finde auch ich bedenkenswert. Hinzu kommt eine weitere Stelle, an der es aus meiner Sicht nach einer Änderung ruft:

Ich habe heute in Worten gebadet,
an ihren Ufern gesessen,
geschaut
auf ihre Geheimnisse.

Bin eingetaucht, abgetaucht
in Bedeutungen,
habe mich treiben lassen,
[strike]mich[/strike] eingelassen
in ihren Klang.

Nun schüttle ich mich vorsichtig,
tupfe behutsam jede Silbe einzeln ab
und schenke meine Buchstaben
dem Wind.
Durch das Streichen von "mich" bekommt der Text an der Stelle etwas Treibendes, für mich jedenfalls. Alternativ bin ich am überlegen, ob es dem Gedicht gut tun würde, auch auf das doppelte "lassen" zu verzichten. Doch hier komme ich mit meinen Überlegungen nicht so recht weiter.
habe mich treiben un
eingelassen
... das ist nicht so prall, aber zeigt, in welche Richtung ich denke.

Bin gespannt, ob und wie Du an dem Text weiterarbeitest.


Liebe Grüße

Andreas
 

namibia

Mitglied
Ihr lieben Kommentatoren, Mitdenkenden und Mitfühlenden,

nach einem langen Tag voller Arbeit freut es mich riesig, eure Zeilen zu lesen.

Ich werde eure Gedanken in meinem Herzen bewegen und an den Zeilen jetzt noch arbeiten. .

Vielen Dank für die Impulse - ja, wem schenke ich nun meine Worte? dem Wind? den Texten? den Menschen, die sie lesen? meiner Seele, die sich dadurch ausdrücken darf? eine sehr interessante Frage - wie ich finde..

Gute Nacht euch allen

Anna amalia
 

namibia

Mitglied
Ich habe heute in Worten gebadet
an ihren Ufern gesessen
geschaut
auf ihre Geheimnisse

Bin eingetaucht abgetaucht
habe mich treiben lassen
eingefangen
von ihrem Klang.

Nun schüttle ich mich vorsichtig
tupfe behutsam jede Silbe einzeln ab
und schenke meine Buchstaben
dem Wind.
 

namibia

Mitglied
Ich habe heute in Worten gebadet
an ihren Ufern gesessen
geschaut
auf ihre Geheimnisse

Bin eingetaucht abgetaucht
habe mich treiben lassen
eingehüllt
von ihrem Klang.

Nun schüttle ich mich vorsichtig
tupfe behutsam jede Silbe einzeln ab
und schenke meine Buchstaben
dem Wind.
 



 
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