Der Badelehrling (frei nach J.W. von Goethe
- er möge es mir verzeihen!)
Mutter ist zum Kaffeekränzchen
bei Gertrude eingeladen.
„Da“, so denkt sich unser Hänschen,
„könnte ich in Ruhe baden.
Mein Waschläppchen find’ ich,
klar, die Seife auch
und den Bade-Ent’rich,
den ich sicher brauch’.
Walle, walle,
lasst mich zeigen,
was mir eigen,
dass mein Wissen
groß schon ist in diesem Falle.
Hilfe werde ich nicht vermissen!“
Hans hängt nun sein Badelaken
- kuschelweich, voll Sommerwinden –
an den Badelakenhaken,
um dann kurz mal zu verschwinden . . .
Nackt betritt den Raume
wieder er und lacht,
greift zum Badeschaume,
der ihn duften macht.
„Walle, walle,
lasst mich zeigen,
was mir eigen,
dass mein Wissen
groß schon ist in diesem Falle.
Hilfe wird’ ich nicht vermissen!“
Nun fehlt Wasser noch, das Gute.
Hänschen dreht die Hähne auf,
dass das Nass die Wanne flute –
Schicksal, oh, nimm deinen Lauf - - -!
Und beim Schaum denkt Hänschen:
„Nur nicht knaus’rig sein!“
Füllt von dem Essenzchen
bis zur Neige ein.
„Schäume, schäume,
reiche Schwade
in dem Bade –
zart umgebe
duftend Labsal meine Träume,
bis zum Himmel ich entschwebe.“
Mit dem Fuße testet Hänschen
jetzt die Wärme und sodanne
Steigt mit Bade-Erpel Fränzchen
er nun freudig in die Wanne.
Weiter rinnt das Wasser.
Hänschen fühlt sich fein,
denkt: „Ich Tausendsasser
bade schon allein!
Rausche, rausche,
in das Becken
zu erwecken
Spaß am Bade,
dass die Erde ich vertausche
mit solch’ sprudelnden Gestaden.“
„So,“ denkt Hans, „nun ist’s an Wasser
reichlich.“, und will jetzt die Hähne
schließen – er wird blass und blasser:
Weiter sprudelt die Fontäne!
Hänschen dreht und schraubet
an dem Wasserhahn,
doch das Nass, es schnaubet,
sucht sich seine Bahn.
Drehe, drehe
an dem Rade.
„Gnade! Gnade!“,
ruft der Knabe,
„ach, ich merke, wehe, wehe,
dass ich überschätzt mich habe!“
„Macht nichts“, denkt nun Hänschen helle,
„zieh’ ich nur heraus den Stopfen,
flieht das Wasser auf der Stelle –
übrig bleibt kein einz’ger Tropfen.“
Hans reißt – und erschaudert –
Stöpselschnur entzwei!
In den Fluten kauert
blass der Nackedei!
So gefangen
fließen Wasser
- Hans wird blasser –
aus der glatten
Badewanne und gelangen
auf die flauschig- weichen Matten.
Schaum und Wasser – ungehalten –
rinnen, wogen mit Gebrause,
quellen durch der Türe Spalten –
fühl’n sich überall zu Hause.
Und der nasse Knabe
denkt: „Oh je, mir schwant
Schlimmes noch! Das habe
ich so nicht geplant!“
Erpel Fränzchen –
oh, wie schade –
will das Bade
g’rad verlassen.
Schwimmt zur Tür und unser Hänschen
sieht dies – und er kann’s nicht fassen!
Dank, ihr Götter! Just da eilet
Mutter heim – stutzt – denkt: „Nanu?!“
Kurz nur sie entsetzt verweilet,
schraubt dann flink die Hähne zu –
denn: Sie weiß die Richtung,
kennt den rechten Dreh!
In der schäumend Brandung
hockt Hans – na – au weh . . . !
Mutter sachte
hat den Jungen
ausgewrungen.
Hans, der Kleine,
half beim Putzen und er dachte:
„Morgen mach ich das alleine . . . !
- er möge es mir verzeihen!)
Mutter ist zum Kaffeekränzchen
bei Gertrude eingeladen.
„Da“, so denkt sich unser Hänschen,
„könnte ich in Ruhe baden.
Mein Waschläppchen find’ ich,
klar, die Seife auch
und den Bade-Ent’rich,
den ich sicher brauch’.
Walle, walle,
lasst mich zeigen,
was mir eigen,
dass mein Wissen
groß schon ist in diesem Falle.
Hilfe werde ich nicht vermissen!“
Hans hängt nun sein Badelaken
- kuschelweich, voll Sommerwinden –
an den Badelakenhaken,
um dann kurz mal zu verschwinden . . .
Nackt betritt den Raume
wieder er und lacht,
greift zum Badeschaume,
der ihn duften macht.
„Walle, walle,
lasst mich zeigen,
was mir eigen,
dass mein Wissen
groß schon ist in diesem Falle.
Hilfe wird’ ich nicht vermissen!“
Nun fehlt Wasser noch, das Gute.
Hänschen dreht die Hähne auf,
dass das Nass die Wanne flute –
Schicksal, oh, nimm deinen Lauf - - -!
Und beim Schaum denkt Hänschen:
„Nur nicht knaus’rig sein!“
Füllt von dem Essenzchen
bis zur Neige ein.
„Schäume, schäume,
reiche Schwade
in dem Bade –
zart umgebe
duftend Labsal meine Träume,
bis zum Himmel ich entschwebe.“
Mit dem Fuße testet Hänschen
jetzt die Wärme und sodanne
Steigt mit Bade-Erpel Fränzchen
er nun freudig in die Wanne.
Weiter rinnt das Wasser.
Hänschen fühlt sich fein,
denkt: „Ich Tausendsasser
bade schon allein!
Rausche, rausche,
in das Becken
zu erwecken
Spaß am Bade,
dass die Erde ich vertausche
mit solch’ sprudelnden Gestaden.“
„So,“ denkt Hans, „nun ist’s an Wasser
reichlich.“, und will jetzt die Hähne
schließen – er wird blass und blasser:
Weiter sprudelt die Fontäne!
Hänschen dreht und schraubet
an dem Wasserhahn,
doch das Nass, es schnaubet,
sucht sich seine Bahn.
Drehe, drehe
an dem Rade.
„Gnade! Gnade!“,
ruft der Knabe,
„ach, ich merke, wehe, wehe,
dass ich überschätzt mich habe!“
„Macht nichts“, denkt nun Hänschen helle,
„zieh’ ich nur heraus den Stopfen,
flieht das Wasser auf der Stelle –
übrig bleibt kein einz’ger Tropfen.“
Hans reißt – und erschaudert –
Stöpselschnur entzwei!
In den Fluten kauert
blass der Nackedei!
So gefangen
fließen Wasser
- Hans wird blasser –
aus der glatten
Badewanne und gelangen
auf die flauschig- weichen Matten.
Schaum und Wasser – ungehalten –
rinnen, wogen mit Gebrause,
quellen durch der Türe Spalten –
fühl’n sich überall zu Hause.
Und der nasse Knabe
denkt: „Oh je, mir schwant
Schlimmes noch! Das habe
ich so nicht geplant!“
Erpel Fränzchen –
oh, wie schade –
will das Bade
g’rad verlassen.
Schwimmt zur Tür und unser Hänschen
sieht dies – und er kann’s nicht fassen!
Dank, ihr Götter! Just da eilet
Mutter heim – stutzt – denkt: „Nanu?!“
Kurz nur sie entsetzt verweilet,
schraubt dann flink die Hähne zu –
denn: Sie weiß die Richtung,
kennt den rechten Dreh!
In der schäumend Brandung
hockt Hans – na – au weh . . . !
Mutter sachte
hat den Jungen
ausgewrungen.
Hans, der Kleine,
half beim Putzen und er dachte:
„Morgen mach ich das alleine . . . !