Badespaß

G. Neville

Mitglied
An einem sehr heißen Sommertag unterwegs im Chiemgau. Wandern. Seit etlichen Stunden trampelten wir durch die herrliche Gegend und erreichten schließlich einen wunderschönen von Erlen, Pappeln und Sträuchern umrandeten Weiher. Sofort lechzten alle nach einer erfrischenden Abkühlung. Also nichts wie raus aus den verschwitzen Klamotten und rein ins kühle Nass. Ich glaube wir wollten Wasserball spielen. Ich rannte ins Wasser. Während ich nun in dem Tümpel umher schwamm, bemerkte ich plötzlich, wie sich etwas an meinen Füßen zu schaffen machte. Es fühlte sich seltsam weich und irgendwie schleimig an. Im nächsten Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Schlingpflanzen!

Daraufhin packte mich die nackte Panik. Ich strampelte wie wild umher. Ein Fehler. Denn umso mehr ich abmühte meine beiden Füße von den lianenartigen Pflanzenarmen zu befreien, desto mehr verwickelte ich mich darin. Zum Glück tauchte plötzlich der Plastikball, mit dem wir eigentlich etwas Wasserball spielen wollten, direkt vor mir auf. Ein Kumpel hatte mir wohl den Ball zugeschmissen. Sofort schnappte ich mir die Kugel. Während ich mich nun mit beiden Händen an dem Ball festhalten konnte, gelang es mir schließlich, meine Beine von den Schlingpflanzen zu befreien.

Rückblickend muss ich sagen, es war schier unglaublich, mit welcher Kraft mich die Pflanzen festzuhalten versuchten. Wie ich später erfuhr sollte man in so einem Fall mit den Händen die Schlingpflanzen von den Füßen abstreifen. Das stelle ich mir aber nicht einfach vor, ich meine, am Ende werden die Hände auch noch von den Schlingarmen umklammert. Keine schöne Vorstellung. So ein idyllischer kleiner Weiher kann ganz schön hinterhältig sein.
 



 
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