Balkonterror

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klausKuckuck

Mitglied
Du hast mir wortlos einen Platz gewiesen
Im engen Möbelwagen vor dem Tor,
Hoch oben hinter flatternden Markisen
Sang digital ein Männerchor

Ein Abschiedslied: «Du einstens Zauberschöne,
Du einst von mir erhofftes ew‘ges Glück,
Dreh dich nicht um und geh, ihn nur verwöhne
Und nimmer wieder kehr‘ zurück!»

«Ihn» – das war ich. Du schlepptest Plastikstühle,
Ich saß im Wagen, sah dir zu, ich litt.
Ein Ruck. Der Wagen fuhr. Und die Gefühle
Von dem da oben fuhren mit.
 

Rachel

Mitglied
Lebhaft, witzig und doch traurig. Bin echt mitgegangen und weggefahren ... ach! :)

Vorgetragen wäre natürlich auch toll. Zumal ich weiß, wie das bei dir, lieber klausKuckuck, erfreuen kann.

LG, Rachel
 

klausKuckuck

Mitglied
Danke, Rachel, fürs Lob. Vor allem "lebhaft", das ist eine Kategorie, die mir gefällt. Gerade beim Gedichteinterpretieren kommt die Lebhaftigkeit in der Regel zu kurz, nicht nur in den Foren, auch die dichtende Prominenz kann mit den eigenen Texten nicht überzeugend umgehen. Es gibt Aufnahmen von Erich Kästner, Ingeborg Bachmann, Joachim Ringelnatz … die sind zum Davonlaufen eingeengt und monoton. Der Gernhardt hats mit "lebhaft" versucht, na ja.
– Die Balkon-Szene steht auf der Warteliste.
Gruß KK
 

Rachel

Mitglied
Ja, "lebhaft" begeistert ... und mit wörtlicher Rede und Storyline wirds vollends lebendig. Manchmal überlege ich (besonders, wenn mir der Text bereits gefällt), ob ich einen Vortrag "riskiere", ob was verloren geht oder verdorben werden könnte. Andererseits ... tun sich Beobachtungen auf, die eigene (Les-)Art darf/kann plötzlich fremd werden.

LG, Rachel
 



 
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