Bandbreitenschonung?

Hallo liebe Leselupe!

Mir ist beim Studium der bisher veröffentlichten Threads eine enorme sprachliche Verhunzung aufgefallen.

Schon mal vorweg: ich bin keiner dieser "Deutsche-Sprache-Fanatiker". Sprache ist für mich eine Form der Gesellschaftsentwicklung und darf auch gerne mal gebrochen werden. Spaß am Stilbruch. Und ich verurteile auch Worte aus dem Englischen nicht, warum soll man denn nicht "Event" anstatt "Veranstaltung" sagen. Also darum geht es hier nicht.

Aber müssen denn bei Rezensionen und sonstigen Threads ständig diese dämlichen Kürzel wie "LG" "*g*" und so weiter benutzt werden? Und wo ist denn die Orthographie hin verschwunden? KOMMASETZUNG?!

Ich habe darüber schon vor kurzem in der Newsgroup des Chaos Computer Clubs erbittert gestritten. Ich sagte damals, dass ich diese Fachsprache und diese Kürzel für den verzweifelten Versuch einer lächerlichen Rasse von "Gelehrten" halte, eine elitäre sprachliche Differenzierung zu schaffen. Besonders auffällig ist das im kompletten wissenschaftlichen Bereich ( also die schmutzigen Germanisten, perversen Ärzte und was die Chemiker und Physiker sind, will ich gar nicht erst nennen... ). Auch Soziologen und sowas sind da gerne dabei.

Ist notwendig, dass man sich alle fünf Minuten unter http://www.google.com informieren muss, was diese und jene Abkürzung jetzt schon wieder bedeutet? Oder dass man sich, wie bei "tsgneh" an ein komplett anderes System von Kommasetzung gewöhnen muss, dass er wahrscheinlich nur benutzt, weil er der richtigen nicht mächtig ist?

Bin gespannt auf eure Antworten.

Liebe Grüße.
 
Z

ziner

Gast
Tja Flavius,
da hast du jetzt aber ein wirklich heikles Thema am Wickel. Nicht, daß ich nicht geneigt wäre, dir zuzustimmen, im Gegenteil. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß es den meisten Teilnehmern scheißegal ist, wie sie schreiben (wovon sie schreiben, scheint einigen auch ziemlich Schnuppe zu sein. Dies nur am Rande). Nicht das "wie" sei wichtig, es komme auf das "was" an, ist hier allenthalben zu lesen.

in diesem Sinne: z
 

ex-mact

Mitglied
Moin,

dieses Thema hatten wir ja schon des Öfteren hier. Es gibt eine nicht unerhebliche Zahl Leselupen-Mitglieder, die Dir grundsätzlich zustimmt - es gibt eine mindestens ebenso große Zahl, die dies nicht tut. Und leider sind unsere Freiheitsrechte auch so definiert, daß die Freiheit des Andersschreibenden gewahrt bleiben soll.

Inwiefern man dann die Texte noch liest - oder kommentiert - ist eine andere Frage. Ich habe mir manches Mal die Augen entzündet und mich geweigert, wissentlich falsch geschriebene Texte zu Ende zu lesen - nur, um mich dann den natürlich folgenden Anfeindungen ausgesetzt zu sehen. Aber damit kann man leben. Ich muss ja auch keinen Harry Potter lesen :)

> Aber müssen denn bei Rezensionen und sonstigen Threads
> ständig diese dämlichen Kürzel wie "LG" "*g*" und so weiter
> benutzt werden?

Jaein. *g* - als Beispiel - dient nun einmal dazu, einen Passus abzuschwächen, das Lächeln beim Schreiben zu versinnbildlichen. Die elektronische Kommunikation hat die Eigenart, SCHNELL geschrieben und gelesen zu werden - dabei bleiben sprachliche Feinheiten, die dieses Lächeln darstellen könnten, oft auf der Strecke - beim Autor und beim Leser. Es ist daher nicht nur Usus sondern geradezu verteidigenswert, daß "Emotikons" und "Grinser" zumindest toleriert werden.

> Ich sagte damals, dass ich diese Fachsprache und diese
> Kürzel für den verzweifelten Versuch einer lächerlichen
> Rasse von "Gelehrten" halte, eine elitäre sprachliche
> Differenzierung zu schaffen

...und ziehst Dir die Uniform der Nonkonfirmisten an. Jede Gruppe schafft sich (früher oder später) auch ihre eigene "Sozialsprache" oder Formulierungen, die den Gruppenzusammenhalt fördern. Dies ist ein ganz simples, menschliches, soziales Verhalten und verdient nicht, in der von Dir gezeigten Form herabgesetzt zu werden. Fachsprache ist NIEMALS ein "lächerlicher Versuch" - und schon gar nicht der einer "Rasse von Gelehrten". Deine eigenen Formulierungen disqualifizieren Dich hier.

Meine Frau hat beruflich mit Pferden zu tun. Sollte ich ihr untersagen, die damit verbundenen Fachbegriffe und Formulierungen im privaten Gespräch zu unterlassen? Ich bin ja nicht doof - also lasse ich es. Wer mit Fachbereichen zu tun hat, hat jedes Recht, Fachbegriffe zu benutzen.

Fährst Du Auto? Wenn ja, so verwendest Du auch dort Fachbegriffe (Vergaser, Kupplung etc). Du merkst es nicht, weil Du Dir einbildest, daß diese Begriffe längst in den "normalen Sprachgebrauch" übergegangen sind. Was aber war zu der Zeit, als Autos noch die Ausnahme waren? Diese Situation haben wir beim Computer doch heute: in zwanzig Jahren wird sich niemand mehr über die Begriffe "Thread", "Browser", "Proxy" oder "Cookie" aufregen. Akzeptiere einfach, daß Sprache auch Veränderungen unterworfen ist - und wie Du selber schon schriebst: es hilft nicht, mit Gewalt deutsche Begriffe für eingeführte englische Termini zu verwenden, weil dann nämlich niemand mehr etwas versteht.

> Ist notwendig, dass man sich alle fünf Minuten unter
> http://www.google.com informieren muss, was diese und jene
> Abkürzung jetzt schon wieder bedeutet?

Nein, das ist genau dann nicht notwendig, wenn Du dazulernst - oder dem Autoren zugestehst, im Rahmen seines Gesamttextes auch Dir begreiflich zu machen, was er sagen will. Man kann dieses "Sofort-Nachsehen-Müssen" nämlich auch als Waffe einsetzen, wenn man jemanden bewusst der Überheblichkeit bezichtigen will.

> Auch Soziologen und sowas sind da gerne dabei.

Lies diesen Satz einmal losgelöst vom Rest, dann wirst Du bemerken, daß Du selber nicht unbedingt eine "schöne Sprache" verwendest. Vielleicht hast Du weniger Fachbegriffe und Emotikons eingesetzt - aber Du diffamierst und beleidigst (Thema hengst z.B.) - meinst Du, daß dies Deine Argumente untermauert?

Nochmal: ich stimme Dir inhaltlich sogar zu. Mich stören (sehr) falsch geschriebene Texte auch - ich lese sie aber dann schlichtweg nicht. Es gibt hier Teilnehmer, die glauben, ihre Einzigartigkeite durch bewusste Katastrophal-Schreibung deutlich machen zu müssen. Man kann diese Leute einfach ignorieren.

Marc
 
S

seven

Gast
ich schreib immer klein.
weil's so (für mich) mehr scheint, wie ein flüstern.

außerdem läßt sich der eine oder andere inhalt verzweideutlichen (gerade mit dem wort "andere").

emotionen durch internette lautmalerei darzustellen, halte ich für tw. sinnvoll und gerechtfertigt (manche allerdings setzen wie beim karneval ein *lol* als tusch und sind doch die einzigen, die dann noch witzig finden, was davor stand)

"LG" empfinde ich als nachlässig und ein wenig unhöflich. vieltippende können die fehlenden 8 buchstaben und das leerzeichen in sekundenbruchteilen ergänzen.

abkürzungsmonster, wo die ausgeschriebenen fachtermini dem dreiköpfigen falltür-hütehund aus harry potter (stein der weisen) [3kfhh@hp1] gleichen, sind sinnvoll, wenn die adressaten (das sind beileibe nicht alle rezipienten) das auch verstehen.

eigentlich gab's hier keinen grund zu flüstern, trotzdem wollt ich's nur leise zu protokoll geben.

gruß.

seven.
 
Hallo.

Erstmal vielen Dank für eure Antworten, besonders für deine, Marc. Ich wollte diese Frage auch ganz unbedingt hier einmal stellen, in dem Bewußtsein, dass sie nicht mit einigen wenigen kümmerlichen Sätzen abgekanzelt wird.

Ohne jetzt wörtlich auf deinen Text einzugehen: es tut mir leid. Mein Beitrag war ein sehr aus dem Affekt heraus geschrieben. Ich kam gerade aus der Uni und hatte die Vorlesungspläne studiert. Darunter stand auch der Termin für: "Soziabilisierung und Enkulturation im Wandel der Dekaden" Argh. Das soll keine Rechtfertigung sein, andere zu beleidigen.

Aber ich finde trotzdem, dass Fachsprache grundsätzlich vermieden gehört. Niemals würde ich bestreiten, dass gewisse mathematischen Fakten und sonstige, sehr komplizierte Dinge, nur als Kurzfassung treffend beschrieben werden.

Und ich ziehe mir auch nicht die Uniform der Nonkonformisten gehört. Mir ist schon klar, dass Fachausdrücke, die ich als selbstverständlich empfinde, sein müssen. Das mit der Autokupplung ist ein gutes Beispiel. Doch trotzdem: in vielen Fällen wird Fachvokabular ( egal ob von Pferden, "Skatern" oder Ärzten ) ABSICHTLICH dazu benutzt wird, anderen das Verstehen schwerer zu machen. Mann kann einfach nicht vorraussetzen, dass alle so intelligent wie die Mitglieder der Leselupe sind und verstehen, was gesprochen wird. Die breite Basis fehlt. Und Unwissen, Inkompetenz und ähnliche Unsicherheiten werden oft hinter Ausdrücken versteckt, die keiner mehr versteht. Auch die Erzähler selbst nicht.

Es drückt für mich eine so absolute Form der Arroganz aus. Das hat etwas mit Herrschaftsverhalten zu tun. Man grenzt dadurch alle anderen - die nicht weniger intelligent sind, aber einfach die Fachtermini nicht drauf haben - doch automatisch aus und zeigt sich damit selbst seinen eigenen "Glanz". Wirklich gute Redner und Rhetoriker versuchen, den sprachlichen Horizont ihres Gegenübers einzuschätzen UND SICH IHM ANZUPASSEN. Denn wer wirklich etwas zu sagen hat, der will auch ganz einfach von anderen verstanden werden und erzählt nicht vom "tail-nose-backbone-57-degree-frontgrip".

Zu dem Teil über das Internet:

Hier stimme ich dir unumwunden zu. Es ist wirklich sehr schwer, Sätze, die man direkt in eine Homepage schreibt, so zu wählen, dass sprachliche Nuancen wie Sarkasmus oder Ironie deutlich hervortreten. Smileys sind da einfach eine große Hilfe.

Abgesehen von dies allem freue ich mich sehr, dass es unter all den Blendern im Internet auch noch einige wenige gibt, die sich wirklich solche Fragen stellen. Das ist auch eine Form von Einzigartigkeit, nicht alles einfach so hinzunehmen, "wie es eben ist".

Hengst wollte ich nicht beleidigen, doch da ich kurz zuvor einen seiner Texte gelesen hatte, hielt ich das für ein gutes Beispiel. Denn seine Kommasetzung stimmt mit meinem Verständnis davon leider überhaupt nicht überein. Doch genau dafür sind wir ja alle hier: damit es weitgeht.

Liebe Grüße.

Flavius
 

ex-mact

Mitglied
Moin,

> Ohne jetzt wörtlich auf deinen Text einzugehen: es tut mir leid.

Dazu besteht keinerlei Veranlassung - ein sauberes Streitgespräch darf auch schärfere Formulierungen aufweisen.

> Aber ich finde trotzdem, dass Fachsprache grundsätzlich vermieden gehört.

Dies ist eine Aussage, die ich in keiner Weise unterschreiben kann, will oder werde. Fachsprache dient dazu, genu spezifizierbare Inhalte knapp und präzise zu vermitteln. Fachsprache dient NICHT dazu, "unwissende Zuhörer" zu informieren.

Wenn Fachsprache eingesetzt wird, um Ausgrenzung zu erreichen, hast Du Recht - aber dann greift die von mir erwähnte soziale Komponente: Menschen wollen nun einmal Gruppen bilden.

> Und ich ziehe mir auch nicht die Uniform der Nonkonformisten gehört.

Hier sehen wir einen Beweis für die durch Flüchtigkeit entstehende Sprach-Verhunzung in elektronischen Medien :)

> Mir ist schon klar, dass Fachausdrücke, die ich als selbstverständlich empfinde, sein müssen.

Auch dies ist eine Formulierung, die ich losgelöst nicht nachvollziehen kann: Fachausdrücke, die Du als selbstverständlich empfindest, müssen nicht sein.
Fachausdrücke müssen schlicht im entsprechenden Rahmen zulässig sein - nicht aber "grundsätzlich". Ich kann statt von "redundanten Daten" durchaus auch von "doppelt notierten und dadurch weniger wahrscheinlich zu verlierenden Informationen" sprechen, um Nicht-Eingeweihten klar zu machen, wovon die Rede ist. Wenn ich ein Projektgespräch führe, wäre dies aber Zeitverschwendung und bärge die Gefahr, daß andere "Fachleute" nicht verstünden, was ich meinte - eben weil sie die Fachtermini kennen und erwarten.

> Das mit der Autokupplung ist ein gutes Beispiel. Doch trotzdem: in vielen Fällen wird Fachvokabular ( egal ob von Pferden, "Skatern" oder Ärzten ) ABSICHTLICH dazu benutzt wird, anderen das Verstehen schwerer zu machen.

Das mag in seltenen Ausnahmefällen so sein - ich glaube aber, daß ein unbewusstes (= NICHT absichtliches) Verwenden von Fachvolkabular der Normalfall ist. Und es dient kaum dazu, anderen das Verstehen zu erschweren, sondern geschieht durch Unachtsamkeit.

> Mann kann einfach nicht vorraussetzen, dass alle so intelligent wie die Mitglieder der Leselupe sind und verstehen, was gesprochen wird.

Auch ist es keine Frage von Intelligenz, ein größeres Vokabular zu haben - es sei denn, Du wolltest Intelligenz so definieren. Es ist im Übrigen jederzeit erlaubt nachzufragen. Die Lesleupe ist ein Literaturforum im INTERNET. Internet-typische Begriffe sind daher zu erwarten und sollten geduldet werden - so wie in einem plattdeutschen Literatur-Cafe sicher plattdeutsche Begriffe geduldet werden oder in einem Science-Fiction Club "Phaser, Laser und Maser" nicht untypisch sein dürften.

> Es drückt für mich eine so absolute Form der Arroganz aus. Das hat etwas mit Herrschaftsverhalten zu tun.

Du interpretierst in etwas, das Dich momentan stört, zu viel hinein und unterstellst Deinen Mitmenschen Verhaltensweisen, die sie nicht wirklich aufweisen. Schlimmer: um sie so dastehen zu lassen, wie Du es wünschst, unterstellst Du ihnen bewusstes Vorgehen - das ist unfair, denn Du WEISST nicht, ob die Verwendung von Dir nicht genehmen Begriffen bewusst erfolgt. Ich behaupte nochmal: das Gegenteil ist der Fall.

> Abgesehen von dies allem freue ich mich sehr, dass es unter all den Blendern im Internet auch noch einige wenige gibt, die sich wirklich solche Fragen stellen.

Dies ist ein Literatur-Forum. Der Umgang und die Reflektion über Sprache ist hier ausdrücklich erwünscht, erlaubt und erwartet. Wenn wir nicht auch über die Frage der Zulässigkeit von Fachbegriffen und Akronymen diskutierten, verfehlten wir doch sicher einen Teil des Anspruchs an uns selbst als "Schriftsteller/Autoren/Dichter".

Marc
 

Morgana

Mitglied
*mact-beifall-klatscht-ob-hohen-sprachlichen-niveaus*

Mal im Ernst jetzt, Ich habe den Thread grade entdeckt und möchte mich auch kurz dazu äußern.

Ich finde durchaus, das gute Rechtschreibung und Kommasetzung nicht vernachlässigt werden sollten. Jeder kann sich darum bemühen und versuchen seine eigenen Fehler in einem akzeptablen Rahmen zu halten. Ebenso verhält es sich mit Forumulierungen, darauf zu achten, daß der Satzbau, der deutschen Grammatik entspricht, sollte selbstverständlich sein.
Dennoch möchte ich hier auch eine Lanze für diejenigen brechen die eine schlimme Orthographie ihr eigen nennen (und das nicht zuletzt, weil ich selbst zu diesen Leuten gehöre). Ich möchte hier einmal von meinen Erfahrungswerten berichten. Mir ist schon hin und wieder auf Grund mangelhafter Rechtschreibung und ungenügender Rechtschreibung die Intelligenz abgesprochen worden. Das ist nicht nur in hohem Maße unfair, sondern ganz einfach unrichtig.

Es gibt Menschen die durchaus treffend zu formulieren wissen, gute Geschichten zu erzählen haben und insgesamt einen gefälligen Schreibstil pflegen, jedoch ohne die Rechtschreibprüfung ihres Computers völlig hilflos wären. Ich selbst könnte nicht ein einziges Posting abschicken, daß nicht durch die Rechtschreibprüfung gelaufen ist oder von meinem Mann korrekturgelesen wurde. Ich habe laut zwei verschiedenen Intelligenztests einen IQ von 125, das ändert aber nichts daran, das ich Legasthenikerin bin. Also bevor jemand verurteilt wird, weil er viele Rechtschreibfehler macht, versucht doch bitte in Betracht zu ziehen, daß dieser Mensch vielleicht garnicht anders kann.

Wenn ich eine solche Diskussion lese, will mir schier der Mut sinken. Ist es den tatsächlich so, das nur schriftstellerisch tätig sein darf, wer ohne Hilfe richtig Kommata in einem Text unterbringen kann und die Rechtschreibprüfung des Textverarbeitungsprogrammes nur als unnützes Gimmick empfindet? Ich hoffe nicht... denn sonst müßte ich meine Tastatur einmotten und nur noch mit der Maus bunte Bildchen malen.

Zu den Fachausdrücken und Emoticons sag ich jetzt mal nichts, das hat mact ja schon zur Genüge und auch meiner Meinung nach sehr zutreffend abgehandelt.

Nix für ungut.

Bright Blessings

Morgana
 

ex-mact

Mitglied
Moin, Morgana,

> Ist es den tatsächlich so, das nur schriftstellerisch tätig
> sein darf, wer ohne Hilfe richtig Kommata in einem Text
> unterbringen kann und die Rechtschreibprüfung des
> Textverarbeitungsprogrammes nur als unnützes Gimmick
> empfindet?

Ich denke, die Diskussion hier hat gezeigt, daß es gerade NICHT so ist. Nach meinem Verständnis sind wir uns mehr oder weniger einig, daß die Rechtschreibhilfen von Word-und-Compagnons eine gute Sache sind und daß JEDER diese nutzen darf, wo immer es sinnvoll erscheint.

Ich glaube auch, daß die hier veröffentlichten Beiträge, genau wie in früheren Threads zum gleichen Thema, eine hohe Akzeptanz "unfertigen Texten" gegenüber offenbaren, andererseits aber erwarten, daß Autoren ihre Werke immer auch als verbesserungsfähig und -würdig ansehen, niemals als "perfekt".
 

Criss Jordan

Mitglied
Schreib weiter... bitte!

Hi Morgana,
Ich möchte Dir...und allen anderen Legasthenikern etwas sagen... Allen... auch den Nicht-LL-lern:
Ich habe auf Grund mehrerer persönlicher Begegnungen festgestellt, das gerade Legastheniker wunderbare Texte produzieren, fast, als wolle die Natur ihr kleines Handicap damit korrigieren. Kinder, die nicht wissen, wie man das Wörtchen UND richtig schreibt, erzählen wundervolle Geschichten, ich habe Gedichte gelesen, mit einer grauenvollen Rechtschreibung und einem herzergreifenden Inhalt und Fluss... Schreibt weiter, Morgana und alle anderen Legastheniker... bitte bitte bitte
(Nur damit ihrs wisst: Ich habe einige Zeit in einer Lernbehinderten-Schule gearbeitet... dreiviertel aller Kinder dort sind Legastheniker oder haben andere Probleme, die ihnen eine korrekte Rechtschreibung verwehren...)

Mit freundlichem Grusse
Das Criss, das Smilies liebt und auch das *gg* gutti findet... dort wo's hinpasst...
 



 
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