Bandelwurm

I hoo ne Zahnbörschda
un hoo aa Broodwörschda,
i hoo aa Obladn
un aa an Dochschadn,
i hoo vill Bücha da
und villa Dücha a,
aba ma fahld enorm
mei Bandelworm.

Häd i a Bandelworm
oda an gonzn Schworm
würdsch naa die Degg'n gehn
um nach dann Wurm zu sehn,
fiel I doo runda dann,
wärch wo dar Dexd begann
mit aana Zahnbörschda
un a baar Broodwörschda
un a baar Obladn
un aa am Dochschadn.

Früher, lieber Bernd,
ließen sich manche magersüchtigen Damen sogar so oanen Bandelwurm "einpflanzen", denn der sollte sie rank und schlank machen und wurde nach getaner Arbeit wieder entfernt (ausgeführt).
Dein Gedicht klingt aber weitaus appetitlicher und zeigt einen deutlichen Ohrwurmcharakter ... kann natürlich sein, dass solch ein Bandelwurm vielerorts beheimatet sein kann ...

Tschüss
orlando

Liebe Orlando,
das wusste ich nicht.

Ich kenne vom Bandelwurm nur ein Schnaderhüpfel, das mir meine Mutter vorgesungen hat:

Ich hab kein Glück, ich hab kein Freud,
ich hab ein Bandelwurm im Leib.

Und trink ich mal ein Gläsel Bier,
dann trinkt mein Bandelwurm mit mir.

Und küss ich mal 'ne schöne Maid,
dann hat mein Bandelwurm sei Freud.

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Dann habe ich gesucht, und es gab eine ganze Menge Bandelwurm-Texte, die heute fast unbekannt sind.

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Experimentelles: Ich habe hier aus mir bekannten Dialektteilen eine eigene Sprache gebildet, die natürlich den Dialekten ähnelt, aber nicht identisch ist.

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Viele Grüße
Bernd

Ein vorsätzliches Bandelwurmbeispiel: Maria Callas.

Und mit der eigenen Sprache bist du nicht allein. Der große Stefan George entwickelte bereits als Kind eine eigene Sprache, die ebenfalls dialektgefärbt war - er kam ja aus einer alten Weinbauernfamilie in Büdesheim (heute Bingen).

Die Guten - wie er und du - haben halt stets eine Prise mehr Fantasie.

Grüßle
orlando