Bauhütte
Wir sind einfache Männer mit schwieligen Händen
starken Nacken beiläufig eine Hand im Schritt
wenn es in den Pausen lauter und geredet wird
über alles was wir kennen das Gewicht der Kelle
die Schlüpfrigkeit des Mörtels die Kanten der Steine
der Trocknungsgrad der Balken das Wetter
das uns antreibt oder von den Gerüsten zwingt
Wir sind keine Baumeister wenn man es uns sagt
ziehen wir Fassaden zum vierten Stock hoch auch wenn
der dritte noch nicht fertig ist bauen Treppenhäuser
die nirgends enden decken Ziegel ein bevor die Zimmerleute
ihre Hämmer an die Sparren legen und ihren Kranz anbringen
der Blitze anlockt in kurzen Nachtstunden während des Schlafs
Wir rufen und brüllen sind unflätig und derb ohne
es so zu meinen verstehen die hochnäsigen Architekten nicht
trinken Bier bei und nach der Arbeit Schnaps mit den Polieren
die sich gemein machen wegen der Termine ohne unsereins zu sein
Wasser zum Abendbrot mit der Frau und den Gören
die Maurer werden wollen frühestens nach dem zwölften Stock
der aus dem Lot sein wird und gefährlich überhängend
Wir hören verständnislos den Bauherren zu die fein betucht
mit hohen Stiefeln durch unseren Morast waten uns wütend drohen
anderntags aber alles versprechen für ein paar Zentimeter Rundmauer
an der wir baumeln sollen zum Außenverputz während Wespen
uns umkreisen die ihre Nester schneller bauen und verteidigen
während unser Werk in den Himmel wächst gegen die Natur
und unsere Kameraden von morschen Seilen stürzen
Unsere Urenkel werden einfache Männer sein mit starken Armen
die Bierkrüge stemmen lose Witze reißen und
sich antreiben lassen von den Urenkeln der Poliere
werden verständnislos vor Bauherren und-meistern stehen
die drohen schimpfen und umschmeicheln derweil
die Mörtelrührer die Steineschlepper die Gerüstbauer
an eigenen Feuern sitzen und kauderwelschen über alles
und jeden Maurer der sein Pensum nicht geschafft hat
Irgendwann werden alle zu dieser Ruine aufschauen
die wie ein faulender Zahn in den Himmel ragt windschief
wankend unter den Anflügen der Turmfalken bröselnd bereits
bevor die Schlusssteine sitzen und keiner wird
eine Erklärung haben denn alle werden reden und rufen
umnachtet von zu viel Bier von Schnaps und heißem Wein
der ihnen die Zunge verbrannt hat alle werden nichts wissen
nichts verstehen an nichts schuldig sein und andächtig warten
bis der Bau einstürzt und damit endlich zum Monument wird
Wir sind einfache Männer mit schwieligen Händen
starken Nacken beiläufig eine Hand im Schritt
wenn es in den Pausen lauter und geredet wird
über alles was wir kennen das Gewicht der Kelle
die Schlüpfrigkeit des Mörtels die Kanten der Steine
der Trocknungsgrad der Balken das Wetter
das uns antreibt oder von den Gerüsten zwingt
Wir sind keine Baumeister wenn man es uns sagt
ziehen wir Fassaden zum vierten Stock hoch auch wenn
der dritte noch nicht fertig ist bauen Treppenhäuser
die nirgends enden decken Ziegel ein bevor die Zimmerleute
ihre Hämmer an die Sparren legen und ihren Kranz anbringen
der Blitze anlockt in kurzen Nachtstunden während des Schlafs
Wir rufen und brüllen sind unflätig und derb ohne
es so zu meinen verstehen die hochnäsigen Architekten nicht
trinken Bier bei und nach der Arbeit Schnaps mit den Polieren
die sich gemein machen wegen der Termine ohne unsereins zu sein
Wasser zum Abendbrot mit der Frau und den Gören
die Maurer werden wollen frühestens nach dem zwölften Stock
der aus dem Lot sein wird und gefährlich überhängend
Wir hören verständnislos den Bauherren zu die fein betucht
mit hohen Stiefeln durch unseren Morast waten uns wütend drohen
anderntags aber alles versprechen für ein paar Zentimeter Rundmauer
an der wir baumeln sollen zum Außenverputz während Wespen
uns umkreisen die ihre Nester schneller bauen und verteidigen
während unser Werk in den Himmel wächst gegen die Natur
und unsere Kameraden von morschen Seilen stürzen
Unsere Urenkel werden einfache Männer sein mit starken Armen
die Bierkrüge stemmen lose Witze reißen und
sich antreiben lassen von den Urenkeln der Poliere
werden verständnislos vor Bauherren und-meistern stehen
die drohen schimpfen und umschmeicheln derweil
die Mörtelrührer die Steineschlepper die Gerüstbauer
an eigenen Feuern sitzen und kauderwelschen über alles
und jeden Maurer der sein Pensum nicht geschafft hat
Irgendwann werden alle zu dieser Ruine aufschauen
die wie ein faulender Zahn in den Himmel ragt windschief
wankend unter den Anflügen der Turmfalken bröselnd bereits
bevor die Schlusssteine sitzen und keiner wird
eine Erklärung haben denn alle werden reden und rufen
umnachtet von zu viel Bier von Schnaps und heißem Wein
der ihnen die Zunge verbrannt hat alle werden nichts wissen
nichts verstehen an nichts schuldig sein und andächtig warten
bis der Bau einstürzt und damit endlich zum Monument wird