Baum der Erkenntnis

Anonym

Gast
Also,
Der Boss meinte wir sollen nicht
Von diesem Baum essen
Denn sonst werde wir alles wissen
Was es zu wissen gibt
Woher die Spendengelder kommen
Wer wieviel Steuern hinterzogen hat

Und jeder wird ewiglich
Dir dafür die Schuld geben
Weil du der Wahrheit
Die Kleider vom Leib gerissen hast
Willst du wirklich
Die Sünden der Menschheit tragen
Ihre dreckigen Gelder waschen
In den Latrinen dieser Welt herumstochern

Fasse ja nicht diese Früchte an
Auch wenn die Schlange
Dir in den Arsch kriechen will
Und außerdem schmecken sie grässlich
Ich habe sie schon probiert
Als der Boss gerade wegschaute
Da ist McDonald's das reinste Luxuslokal

Ich bin immer noch nackt
Meine Glocken schwingen hin und her
Schmutzige Gedanken
Durchdringen meinen Schädel
Meine Weste ist jedoch rein
Und riecht wie eine Frühlingswiese
Die einzige Schwäche die ich habe
Das bist du meine Liebste
Denn ohne dich
Fehlt die Wärme des Sommers
Die Schönheit der Blüte
Und die Bedeutung des Regenbogens

Ich will mit dir gehen
Auch in die Hölle
Wo wir unsere heiße Liebe feiern
In der Leidenschaft verbrennen
Von Orgasmus zu Orgasmus dahinschmelzen
Bis nichts mehr übrigbleibt
 

petrasmiles

Mitglied
Es kommt mir so vor, als sei der Text an einer Stelle gestartet und dann ganz woanders herausgekommen.
Die Verbindung dieser alten Legende mit einer neuzeitlichen Bewertung ist intellektuell anregend, aber dann rennt das Gedicht davon in eine dann doch eher alttestamentarische Richtung - und voll ins Gefühl.
Hat mir gut gefallen!

Liebe Grüße
Petra
 



 
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