baumsterben

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Perry

Mitglied
baumsterben

mein lieblingsbaum ist eine wildkirsche eigentlich
waren es zwei die nahe beieinander standen
damals als wir uns unterm bienengesumm küssten

irgendwer hielt es für eine gute idee leitersprossen
an die stämme zu schlagen mit einem sitzbrett
zwischen den ästen als ruhe- und aussichtspunkt

lags an den nägeln jedenfalls ging einer der beiden
bald darauf ein zuerst welkten die blätter verdorrten
die zweige kurze zeit später verlor ich auch dich
 
Lieber Manfred,
ein Gedicht über einen herben Verlust. Die Symbolik des sterbenden Baumes mit Leiter und Sitz ist hervorragend.
Herzliche Grüße
Karl
 

Perry

Mitglied
Hallo Karl,

danke fürs Feedback.
Mittlerweile ist eine neue Vogelkirsche gewachsen,
man sollte die Hoffnung also nie aufgeben.
LG
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 20370

Gast
Hallo Manfred,

für mich ein wenig zu sehr erzählt, nicht poetisch-klingend genug. Trotzdem ein schönes Gedicht, das man gerne liest.


Es grüßt
Dyrk
 

Perry

Mitglied
Hallo Dyrk,

danke für deine Einschätzung, die auf meine Art zu Schreiben gut zutrifft. Was lyrische Elemente anbelangt, habe ich wie meistens Alliterationen eingestreut und zum Auftakt eine Doppeldeutigkeit mit dem "beieinander standen" verwendet. Vielleicht kann ich ja noch mit dem ein oder Binnenreim nachwürzen. :)
LG
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 20370

Gast
(Hallo Manfred,

habe noch einnmal in die Liste deiner jüngsten Texteingaben geschaut und dein wunderbares Gedicht 'dem vater unserer mutter' aufgerufen - für mich das beste, das du in den letzten Wochen eingestellt hast! Mit großem Entsetzen sah ich, dass ich das Gedicht mit lächerlichen 3 Punkten bewertet habe. Ich kann's nicht glauben, was ist da passiert ... Dieses Gedicht hat mindestens 8 Punkte verdient! Ist mir ein Rätsel ...
Wollte es nur mal richtigstellen!
Gruß von Dyrk)
 

Perry

Mitglied
Hallo Dyrk,

da ich selbst keine Bewertungen abgebe, ist mir das gar nicht aufgefallen. Es freut mich aber, dass Du Dich für meine Texte interessierst und gerade diesen einen, der mir auch viel bedeutet, so positiv einschätzt.
LG
Manfred
 

llceres

Mitglied
Die persönliche Betroffenheit, die an der bejahten Fülle meines gelebten und geliebten Lebens nagt. Ich erfahre leiblich Erschrecken, Erstaunen, Bestürzung, Verwirrung, dass all das, was ich an meinem Leben mag und genieße, genauso vorübergehen wird wie so vieles, was ich in meiner Vergangenheit gemocht und genossen habe, und dass mir diese Fülle irgendwann gar nicht mehr möglich sein wird.

Die Verknappung wird nicht nur zu einer bloßen Begrenzung, sondern sie ermöglicht mir eine besondere Wertschätzung der eigenen Lebenszeit

... gern gelesen, Perry, nach langer Zeit :)

ein Gruß, Ceres
 

Perry

Mitglied
Hallo Ceres,

deine Gedanken zum Text gefallen mir gut.
Freut mich, dass Du (mal wieder) vorbeigeschaut hast.
LG
Manfred
 



 
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