Bedenkliches (gelöscht)

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wirena

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Herzlichen Dank Kaleidoskop für Dein Feedback - schön, Dein Erleben - erfahre dadurch noch eine Vertiefung meines Erlebens.

Zur fehlenden Bildhaftigkeit Folgendes als Erklärung: ich erlebe „Ausgeburt“ und „Bedenklich“ in seiner Doppeldeutigkeit frei von den herkömmlichen Bilder des tragisch höllischen. Ausgeburt im Sinne „aus der Geburt als immer wieder neue Geburt geboren“ ist bildlos neutral - etwas das es zu bedenken gibt, das bedenkenswert ist“ –

Oder mit anderen Worten: jenseits von Worten, finde ich keine Bilder - das Ich ist für mein Erleben bildlos, kaum fassbar - irgendwie Tätigkeit. Die „Geburt selbst"/"Ich selbst“ -

Das Ich sozusagen das dem Seienden anhaftende „Nichts“ – (philosophisch gesehen kann Nichts m.E. nicht definiert werden, da es durch die Definition existent wird, eine Qualität erhält)

Durch Dein Feedback kommt mir nun folgender Gedanke: das aus dem Nichts geborene Ich ist reiner Klang. Klang - die Brücke vom Nichts zum Seienden, vom Bildlosen zum Bild, zum Wort...
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo wirena,

ich weiß nicht mehr genau, ob ich es dir schonmal gesagt
habe.
Dieses "raunen", die metaphorik:
" seienden - nicht seienden etc",
erinnert mich stark an heidegger?!

schürfst du in den düsteren, kaum nach vollziehbaren gedanken
dises philosophen der phänomenologie, und bildest daraus
deine texte?
fragt sich rätselratend
ralf...
 

wirena

Mitglied
Hallo Ralf...

schön dich zu lesen und herzlichen Dank auch für dein Lesen, dein rätselratendes dich damit Befassen woher wohl meine Texte kommen. Nicht einfach diese zu beantworten – muss „schürfen“:)

Ja du hast mich bereits einmal auf Heidegger hingewiesen, dessen Namen mir bekannt ist, doch ich habe immer noch kein Buch von ihm gekauft, gelesen....; bin philosophisch „ungebildet“ oder soll ich schreiben nicht verbildet:) In jüngeren Jahren befasste ich mich konkret lediglich mit Ludwig Klages „Mensch und Erde“, Platons „Gastmahl“ sowie „die Unsterblichkeit der Seele“. Viel gelesen habe ich aber schon; vor allem Psychologisches (intensiv C.G. Jung), Klassisches und Gedichte....
In den letzten Jahren faszinierte mich insbesondere Stephen Hawkings Bildband „die kürzeste Geschichte der Zeit“ sowie derzeit das Suchen der Neurologen nach Erkenntnis, wie Mensch denkt/memoriert/funktioniert, und verfolge was es von Cern in den Medien zu erfahren gibt – aber alles absolut laienhaft schmökernd, ohne irgendwelches Bücherstudium und schon gar nicht mit wissenschaftlichem Verständnis.

...nein ich schürfe in keiner Art und Weise in dürsten Gedanken – der Ursprung für mein Schreiben ist erlebte Fülle. Das Wiedererinnern/Wecken von „phänomenalen“ spontanen „Alltags-Erlebnisse“ z.B. in der Natur inkl. astronomische Aufnahmen – ....die für mein beschränktes Verständnis, lediglich auf rätselhaftgeheimnisvolle Weise mittels organischen (Augen) oder technischen „Instrumenten“ (Sonden/Teleskope) per irgendwelchen Impulsen, (+/-) in meiner „Seele“ (was/wo ist sie?) landen . Dieses staunende Erleben und schlussendlich Verstehenwollen liegt meinem Text zu Grunde.

Kreatur sucht „ursprüngliche Kreativität“, um in dieser Verbindung, wiederum gefühlten beinahe ich/du-Verschmelzung, intellektuelles Verstehen zu finden, durch sachliche, „abstrakte“ Fragenstellungen, - unter Umständen, siehe „Bedenkliches“ -, bis hin zur Frage“ was war vor dem „Urknall“? vorausgesetzt, dass es einen solchen gab. „Wenn das Herz überfliesst“, ich dieses, festhalten will, entstehen Verse. Irgendwie bilde/mache ich diese Texte nicht. Sie entstehen durch „Wortfliessen aus meinem Wortschatz“, das es zu überprüfen gilt.

Da ich die Gesetze der Versmasse nicht gelernt habe, und jeder Anlauf diese lernen/verstehen zu wollen bisher scheiterte, (der Grund dafür ist akzeptiert, scheint mir bekannt und verständlich zu sein), habe ich für mich lediglich den Anspruch, dass das „Fliessen oder eben Nichtfliessen“ der „Verse“ inhaltlich korrekt, logisch und schlüssig sein muss – im Einklang mit dem persönlich Erlebtgefühlten. Das Resultat, sofern dies nicht zum Papierkorb führt, ist für mich jeweils ein Geschenk.... zuweilen entdecke ich in den vor mir liegenden Zeilen, wiederum staunend, wie hier beim Titel „Bedenkliches“ und dem Wort „Ausgeburt“ nicht gesuchte, zufällige aber dennoch in sich stimmige Mehrdeutigkeiten, die mir, genauso wie „Feedbacks“ wiederum Anregung, für neues Erleben, für Weiterentwicklung sind....

Alles in allem - Schreiben, Gedanken auf diese Weise vermitteln zu können, ist m.E. ein rätselhaftes Phänomen für sich - für mich persönlich aber vor allem ein Genuss, wenn es dazu kommt :)

lg wirena
 

Miro

Mitglied
offen ...

mitten in der Lebendigkeit
sich selbst bewußt werden
ohne small-talk und Getue,
empfielt Deine Protagonistin
gnadenlose Reflektion
die Grenzen
des eigenen Verstandes
sprengend.
("undenkbar"),
Ich frage mich
welche Botschaft
vermittelt sie?
Ist es pure Lust
an abgrundtiefen Schluchten
zu springen überlegen?
Gälte es Platon zu beweisen:
alles nur Schein,
und wenn sie springt,
passiert gar nichts?
Undenkbares käme woher?
Wie käme es und nicht
selbstauslöschend,
gedacht und damit
nicht länger ungedacht und
damit wirklich geworden?
Welches Nichtseiende
wird dem Seienden angehaftet
und was ist es dann,
immer noch Nichtseindes ?
Noch undenkbar
oder neue Wahrheit und
Wirklichkeit
die bis dahin
aber jetzt nicht mehr
undenkbar wäre?

Du bleibst die Antwort schuldig. Du wirfst nur eine Frage auf. Bitte strenge Dich nochmals an und schreibe mehr!
 

wirena

Mitglied
Hej Miro

Welch eine Aufforderung! – bitte verzeih, wenn ich nicht schürfe, wenn es für mich nichts zu schürfen gibt – habe gelernt mit Fragen zu leben – Mit der Zeit, wenn die Zeit dafür reif ist, beantworten sich einige für mich, um mir neue zu stellen - Für mein derzeitiges Verständnis, stellst Du die Frage aller Fragen, auf die ich keine Antwort weiss – die vermutlich jeder für sich zu finden hat –

Dankend habe ich aber Deine Gedanken gelesen und gerne füge ich spontan, kursiv, ohne Anstrengung, die meinen dazu:


offen ...
mitten in der Lebendigkeit
sich selbst bewußt werden
ohne small-talk und Getue,
empfielt Deine Protagonistin
gnadenlose Reflektion
die Grenzen
des eigenen Verstandes
sprengend.
("undenkbar"),
Ich frage mich
welche Botschaft
vermittelt sie?

keine Botschaft
lediglich Schilderung einer subjektiven Erfahrung


Ist es pure Lust
an abgrundtiefen Schluchten
zu springen überlegen?

Lust am Verstehen wollen
das Undenkbare, die Schlucht:
- die herzerwärmende Geborgenheit -


Gälte es Platon zu beweisen:
alles nur Schein,
und wenn sie springt,
passiert gar nichts?
Undenkbares käme woher?

Keine Ahnung
Habe dafür keine Gefühlsbasis


Wie käme es und nicht
selbstauslöschend,
gedacht und damit
nicht länger ungedacht und
damit wirklich geworden?
Welches Nichtseiende

Das Ich
für mein Empfinden:
Jeden Augenblick gestorben und neu geboren


wird dem Seienden angehaftet
und was ist es dann,
immer noch Nichtseindes ?

subjektives erleben

Noch undenkbar
oder neue Wahrheit und
Wirklichkeit
die bis dahin
aber jetzt nicht mehr
undenkbar wäre?


...ja – tönt gut:
Noch undenkbar
Aber jetzt nicht mehr
Undenkbar wäre


Irgendwie ahnungsvoll fühlbar
aber nicht mit Worten zu denken
:)

Siehe:

verdichtet
Dichter
dichtet
dicht

Wie dicht ist diese Dichte – mir fehlen die Millimeterangaben –
Miro hast Du eine Messmöglichkeit, damit wir mit Zahlen weiterdenken, die Verdichtung messen, überprüfen können ob diese genügend ist?



oder „musikalischer“:

zuviel der Worte

Wortreiches ringt nach Worten
um Wortloses in Worte zu fassen.

Verlorenes Irren im Zuviel der Worte

Eiszapfen klingen
Sterne singen
Farben jauchzen
berühren das im Wort Verlorene


Hier fehlen mir die Musiknoten – kannst Du mir bitte diese schreiben, ich würde gerne Deine Musik hören, wenn Du diese Zeilen liest

Kannst Du verstehen, was ich meine, sind Deine Fragen beantwortet?

Lg wirena
 
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