beginn enden

Monochrom

Mitglied
beginn enden

die zahlen reihen sich vor dem strom
in einer unbestimmbaren menge von filtern,
es brechen die laute wie zigarettenkippen,
ungerühmt zerdrückt, eingerahmt
von werbung und lebenshilfesümpfen
in dem moment, als die zettelwirtschaft
schon die segel streicht erinnern sich
füsse an den regen, die feinen kühlen tropfen
und nasse kleidung, das springen von pfütze
zu pfütze das lachen der kinder,
das heimelige gefühl beim betreten der kneipe
doch was stört, ist der regen der laute,
wie zigarettenkippen, ungerühmt zerdrückt,
eingerahmt von werbung und lebenshilfesümpfen
die zahlen reihen sich kurz vor dem strom
in einer unbestimmbaren menge von filtern
 
O

orlando

Gast
Hallo monochrom,
gefällt mir sehr.
Bis auf zwei Stellen:

die zahlen reihen sich vor dem strom
in einer unbestimmbaren menge von filtern,
[blue]es brechen[/blue] die laute wie zigarettenkippen,
ungerühmt [blue]zerdrückt[/blue], eingerahmt
von werbung und lebenshilfesümpfen
Das würe dich durch "zerfallen" ersetzen, denn Zigarettenkippen brechen nicht. Zudem passte "zerfallen" m. e. auch besser in den Gesamttext. "Zerdrückt" ließe sich durch "aufgelöst" o. ä. ersetzen, weil du sicherleich nicht zweimal kurz hintereinander "zer .." haben möchtest.

Also:

beginn enden

die zahlen reihen sich vor dem strom
in einer unbestimmbaren menge von filtern,
zerfallen die laute wie zigarettenkippen,
ungerühmt aufgelöst, eingerahmt
von werbung und lebenshilfesümpfen
in dem moment, als die zettelwirtschaft
schon die segel streicht erinnern sich
füsse an den regen, die feinen kühlen tropfen
und nasse kleidung, das springen von pfütze
zu pfütze das lachen der kinder,
das heimelige gefühl beim betreten der kneipe
doch was stört, ist der regen der laute,
wie zigarettenkippen, ungerühmt zerdrückt,
eingerahmt von werbung und lebenshilfesümpfen
die zahlen reihen sich kurz vor dem strom
in einer unbestimmbaren menge von filtern
LG, orlando
 

Perry

Mitglied
Hallo monochrom,

ein Text, der dem Leser einiges abfordert, denn der bildliche Sprung von Zahlenströmen über Zigarettenkippen, Werbung, Lebenshilfe, Kindheitserinnerung bis zum Kneipengefühl erfordert (zu) viele Lesefilter um diesen (Rück)Blick aufs Leben in die Reihe zu bekommen, aber das ist mitunter ja gerade das Spannende an lyrischen Erzählungen.
Konstruktiv ist mir der Text etwas zu prosalastig, ich könnte mir einige Verdichtungen gut vorstellen. Z.B. müsste die Wiederholung einiger Bilder am Schluss nicht unbedingt sein.

LG
Manfred
 

Monochrom

Mitglied
Hi, Danke fürs Lesen,

@Orlando:

"es brechen": Im Kontext geht es mir um das Zerbrechen der Filter. Diese sind Hauptakkord des Sinnzusammenhanges.
Diese brechen wie Zigarettenkippen. Ein FIlter, ein Zigarettenfilter, der zerbricht, nicht mehr "ausgedrückt" wird, sondern zerbricht.
Diese Metapher transportiert den Weg der Aussage. Da möchte ich nicht drauf verzichten.

Und auch diese Laute, die Zigarettenkippen, die Zahlen, sie alle werden zerdrückt. Denn dieses WOrt umgreift aufgrund des Zusammenhanges alle passenden
generierten Wörter der vorigen Verse. Und sie sollen nicht in den Werbungen und guten Ratschlägen zerfallen, sondern eben zerdrückt werden.
Dein Weg zerfällt nicht, wenn Dir eine Werbung sagt, Du sollst einen tollen Wagen kaufen (Produktnamen ma besser nicht genannt), sondern er wird, wie eben der Filter, den Du hast, nur zerdrückt.
Free information - all information

@ Perry: Es ist die FRage, auf welches Leben da ein (Rück)Blick genommen wird. Ist es Deines? Ist es meines? WAhrscheinlich geht es um alle Leben?
Die WIederholung der ersteren Verse am Ende soll genau diese Bewegung einfangen: Das es sich wiederholt, dass es beginnt und endet. Also fast eine posititvistische Schlussfolgerung, also, je nach dem, wie es betrachtet wird, grins...
Aber es geht um die Brandung, dieses ständige neu beginnen und enden, eben beginn enden...

Danke nochmals,

Ciao,
Monochrom
 

revilo

Mitglied
tut mir leid...
aber für mich ist das nur Gelaber.....und Deine Erklärung macht es auch nicht besser....
nichtbösesein von revilo
 

Monochrom

Mitglied
Ha, geil

Find ich grad tierisch witzig, revilo.

Es geht tatsächlich nur um Gelaber...

Danke, damit hast Du irgendwie einen bisher öden Freitag angenehmer gemacht,

ciao,
Monochrom, der nicht böse wird
 

revilo

Mitglied
echt???...find ich cool.......dann hab ich das Gedicht also verstanden...:D......danke für Deinen Humor.....

LG revilo
 



 
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