Hi Eddy,
du bist ja lustig! Vampir auch mal mit Doppel-m, damit das Metrum stimmt! Ist auf jeden Fall eine originelle Idee (ob's mich überzeugt weiß ich noch nicht).. Oder soll das Doppel-m auch die doppelte Sicht des betrunkenen Vampirs symbolisieren

?
Ich finde das Gedicht insgesamt nicht schlecht, aber die Idee trägt es nicht in dieser Länge: Du könntest es bestimmt ca. um die Hälfte kürzen. V.a. was der Vampir zum besten gibt, ist verwirrend, aber ohne interessant zu sein. (Oder ich hab's einfach nicht verstanden.) Die rein beschreibenden Strophen - also die ersten und die letzten beiden - gefallen mir besser.
Eigentlich könnte man die mittleren Strophen sogar tatsächlich weglassen, fällt mir grade auf:
Am Hafen, weit nach Mitternacht,
da wird ein Schatten ausgemacht:
Ein bleiches Wesen sitzt am Pier,
im schwarzen Umhang, nicht von hier,
hält in der Hand ein Kinderbier -
Oh, aus dem Ausland: Ein Vampir!
Es naht ein voller Vollmatrose
mit schiefer Mütze, Schlabberhose,
hält in der Hand 'ne Flasche Rum,
schwankt hin und her, fällt beinah um,
und lallt zum schwarzen Pier-Vampir:
"Na, Kumpel, sach, was machst du hier?"
Drauf sorgt der Vammpir für sein Wohl
und saugt des Seemanns Adern hohl.
Den armen Mann hat 's hart getroffen:
die Augen starr, der Mund weit offen.
Und auch dem Vammpir geht's nicht gut:
Er lallt und schwankt! Was war im Blut?
Er tastet, torkelt, jammert, sucht:
"Wo ist denn bloß mein Sarg? Verflucht!"
Erschrickt beim ersten Sonnenstrahl,
zerfällt zu Staub - er war einmal!
Man kann nach alledem nur sagen:
So 'n Vammpir kann auch nix vertragen!
Natürlich müsste man das jetzt noch überarbeiten, z.B. das Kinderbier erklären etc., aber tendenziell gefällt's mir so besser. Wendungen wie "voller Vollmatrose" und "Pier-Vampir" sind übrigens gut - in der Richtung solltest du das Gedicht noch ausgestalten, finde ich.
Lg presque