Beobachtet
„Wer bist du? Wer bist du? Wer bist du? Wer bist du? Wer bist du?“
…
Endlich ist es so weit. Laut fällt die Tür hinter mir ins Schloss. Endlich bin ich zuhause und ich kann dieses merkwürdige Gefühl abstreifen. Ich weiß nicht, was los ist, aber aus irgendeinem Grund habe ich in letzter Zeit andauernd das Gefühl, von irgendjemanden beobachtet zu werden. Egal wohin ich gehe, selbst auf der Arbeit spüre ich die Blicke in meinem Rücken. Doch jedes Mal, wenn ich mich umdrehe, ist dort niemand. Vielleicht bilde ich mir das auch alles nur ein. Ich hatte so viel in letzter Zeit zu tun und mit Sicherheit ist es nur der Stress. Nicht mehr lange und ich kann mir eine verdiente Pause gönnen. Bis dahin muss ich einfach nur durchhalten. Kein Problem, das schaffe ich schon. Ich leg meine Arbeitstasche in die Ecke und streife auch meinen Anzug und die Schuhe ab. Zeit, meine Gedanken frei zu bekommen. Ein paar Mal tief ein- und ausatmen und ich stelle mich, so gut es geht, auf meine Zeit zuhause ein.
Ich begebe mich in die Küche und schaue nach, was ich zu Essen habe. Die Auswahl ist sogar relativ groß, doch da ich zu geschafft bin, um etwas Aufwendigeres zuzubereiten, entscheide ich mich für Spaghetti mit Käsesoße. Ich will die Nudeln gerade in den Kochtopf packen, da läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. Das kann nicht sein! Sofort schaue ich mich um, doch wie immer, wenn ich das Gefühl habe, beobachtet zu werden, ist dort nichts. Ganz ruhig. Ich bin zuhause und allein. Hier ist nichts und niemand außer mir. Ganz ruhig. Alles ist gut. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich die Spaghetti vor Schreck fallen lassen habe. Jetzt sind sie überall auf dem Boden und auf der Arbeitsfläche verteilt. Als würden sie mich verspotten sind nur ein paar wenige in den Kochtopf gelangt. Stöhnend mache ich mich daran, die Nudeln einzeln aufzuheben, was nicht gerade ein leichtes Unterfangen ist, wenn mir währenddessen die ganze Zeit die Hände zittern. Endlich gelingt es mir, alles in den Topf zu werfen, aber ich komme nicht zur Ruhe. Während ich die Nudeln kochen lasse, suche ich jeden Winkel, jede Ecke meiner Wohnung ab. Das Ergebnis ist nicht sonderlich überraschend. Niemand anderes ist hier. Ich bin ganz allein.
Uff. Vielleicht sollte ich mir mal professionelle Hilfe suchen. Das kann doch nicht gesund sein. Aber ich habe auch keine andere Wahl. Ich muss unbedingt mein jetziges Projekt zum Abschluss bringen. Ansonsten würden Jahre an Arbeit für Nichts verloren gehen. Das kann ich nicht zulassen. Trotzdem sollte ich wohl besser mal etwas vorsichtiger sein. Ich gehe zurück in die Küche und für einen Moment erstarre ich. Mir ist, als hätte ich ein Gesicht auf der Spiegelung des metallenen Topfes gesehen. Das kann nicht sein! Und da ist auch überhaupt nichts. Wieder und wieder schaue ich nach, ich drehe den Kochtopf mit dem kochenden Wasser ein Mal komplett um sich rum, aber dort ist nichts. Was passiert mit mir? Verliere ich gerade den Verstand?
Nein, nein. Alles ist gut. Ganz ruhig. Beruhige dich. Hier ist niemand außer dir. Es sind nur deine Nerven, sonst nichts. Eilig hole ich den Topf vom Herd und bereite die Soße vor. Endlich kann ich alles zusammen anrichten und mich an den Tisch setzen. Etwas Warmes in den Magen zu bekommen, stellt nach all dem Stress des Tages und auch nachdem mich die ganze Zeit dieses merkwürdige Gefühl ergriffen hat, eine Erlösung dar. Ich genieße jeden Bissen dieser eigentlich so einfachen Mahlzeit. In diesem Moment kommt sie mir wie eine Fünf-Sterne-Mahlzeit vor. Ja, genau so sollte es sein. So sollte ein Feierabend sein. Energie schöpfen für den nächsten Tag. Gerade will ich meine Gabel wieder in den Nudeln versenken, da sitzt auf dem Stuhl vor mir eine Gestalt. Vor Schreck stürze ich mit dem Stuhl nach hinten und stoße mir schmerzhaft den Kopf. Doch selbst jetzt ist sie nicht verschwunden. Sie verharrt regungslos an derselben Stelle. Nur ihr Blick folgt mir ununterbrochen, was das Blut in meinen Adern gefrieren lässt. Die bläuliche Haut und die stark hervortretende Ader, die sich über die rechte Gesichtshälfte zieht, verbessern nicht wirklich die Panik, die mich zu ergreifen droht.
„Wer bist du?“, frage ich die Gestalt.
Keine Antwort. Nur eiskalte Augen, die mich ununterbrochen anstarren. Auf einmal bin ich mir hundertprozentig sicher. Die Gestalt vor mir ist die Ursache für meine andauernden Gefühle, beobachtet zu werden. Ohne sie würde ich meine Ruhe haben. Trotz aller Furcht erfüllt mich eine tiefe Wut und ich lasse diesem Zorn freie Bahn. So stark ich auch nur kann, werfe ich der Gestalt die Gabel, die ich die ganze Zeit über nicht losgelassen habe, entgegen. Augenblicklich verschwindet das Wesen und lässt mich wieder allein zurück.
Dank diesem Erlebnis ist mir der Appetit gründlich vergangen und ich lasse den halbvollen Teller stehen. Ich habe wirklich andere Dinge im Kopf, als mich um das Geschirr zu kümmern. Was soll ich jetzt tun? Die Polizei anrufen? Würde nichts bringen. Wer würde denn meiner Geschichte glauben? Eher werden sie mich für verrückt erklären und im schlimmsten Fall irgendwo einweisen. Irgendwo anders hingehen? Hilft auch nicht weiter. Schließlich habe ich überall das Gefühl, beobachtet zu werden. Bisher war meine Wohnung auch immer mein letzter Rückzugsort gewesen, der Ort, an dem ich meinen Frieden hatte und an dem ich nicht durchgehend beobachtet wurde. Aber jetzt? Jetzt bin ich nirgendwo mehr sicher.
Ein lauter Schrei entfährt mir, als die Gestalt erneut erscheint und mir den Weg auf dem Flur versperrt.
„Wer bist du? Verschwinde!“, kreische ich ihr entgegen. Doch ich erhalte nur dieselbe Reaktion. Ein kalter Blick, der bis in meine Seele zu reichen scheint. Übelkeit steigt in mir auf, aber ich traue mich nicht, meine Augen von dieser Gestalt abzuwenden.
„Wer bist du?“
Verzweifelt versuche ich etwas, das ich werfen kann, zu greifen und endlich gelingt es mir auch. Wie schon beim letzten Mal, zeugt keine Spur von dem Erscheinen der Gestalt. Als sei sie nie da gewesen. Was habe ich gerade eigentlich geschmissen? Gerade eben war mir das noch vollkommen egal, doch was, wenn es etwas Wichtiges war? Es stellt sich als ein altes Familienfoto heraus. Der Rahmen hat ein paar Sprünge, das Glas ist ebenfalls beschädigt. Doch das Bild selbst stellt sich als unbeschädigt heraus. Plötzlich fällt mir ein, dass ich auch in meiner Kindheit immer wieder das Gefühl hatte, beobachtet zu werden, auch wenn es nie die Ausmaße wie in letzter Zeit angenommen hat. Wie bin ich damals damit umgegangen? Wie habe ich es geschafft, dass ich für mehrere Jahre meine Ruhe hatte, bis vor kurzem alles wieder begonnen hat? So sehr ich mir auch den Kopf zermartere, es will mir einfach nicht einfallen. Doch ich darf nicht aufgeben. Vielleicht hilft eine Dusche, mich wieder zu erinnern? So angespannt wie ich bin, fällt mir nicht einmal mein eigener Geburtstag ein. Vorsichtshalber bewaffne ich mich mit einem Tennisball, den ich herumliegen habe, damit ich etwas zum Werfen habe.
Ich ziehe mich aus, steig in die Dusche und platziere den Ball in unmittelbarer Griffreichweite. Für keinen Moment lasse ich meine Umgebung aus dem Auge. Mein sicherer Rückzugsort ist für mich jetzt genauso unsicher, wie alles andere. Ohne Vorwarnung erscheint die Gestalt erneut. Direkt vor mir. Nur wenige Zentimeter trennen uns voneinander. Dieses Mal vermag ich nicht, laut zu schreien. Im Gegenteil. Mein Brustkorb wird immer enger und die Luft immer knapper. Mir scheint, als würden sich weiße Wölkchen von meinem Atem bilden, während das Blut in meinen Adern immer kälter wird und schließlich ganz gefriert. Obwohl der Tennisball so nah ist, wirkt er jetzt wie in unerreichbare Ferne gerückt. Panik und die beunruhigende Gewissheit, dass ich mich nicht wehren kann, ergreift mich. Zum allerersten Mal regt sich die Gestalt und legt ihre Hand an meine Wange. Ich kann mich nicht mehr widersetzen, ich ersticke. Meine Sicht verfinstert sich immer weiter, während der Blick der Gestalt mich gnadenlos weiter beobachtet. Plötzlich ist alles schwarz und ich kriege nur noch ein letztes, leises Flüstern hinaus: „Wer bist du?“
„Wer bist du? Wer bist du? Wer bist du? Wer bist du? Wer bist du?“
…
Endlich ist es so weit. Laut fällt die Tür hinter mir ins Schloss. Endlich bin ich zuhause und ich kann dieses merkwürdige Gefühl abstreifen. Ich weiß nicht, was los ist, aber aus irgendeinem Grund habe ich in letzter Zeit andauernd das Gefühl, von irgendjemanden beobachtet zu werden. Egal wohin ich gehe, selbst auf der Arbeit spüre ich die Blicke in meinem Rücken. Doch jedes Mal, wenn ich mich umdrehe, ist dort niemand. Vielleicht bilde ich mir das auch alles nur ein. Ich hatte so viel in letzter Zeit zu tun und mit Sicherheit ist es nur der Stress. Nicht mehr lange und ich kann mir eine verdiente Pause gönnen. Bis dahin muss ich einfach nur durchhalten. Kein Problem, das schaffe ich schon. Ich leg meine Arbeitstasche in die Ecke und streife auch meinen Anzug und die Schuhe ab. Zeit, meine Gedanken frei zu bekommen. Ein paar Mal tief ein- und ausatmen und ich stelle mich, so gut es geht, auf meine Zeit zuhause ein.
Ich begebe mich in die Küche und schaue nach, was ich zu Essen habe. Die Auswahl ist sogar relativ groß, doch da ich zu geschafft bin, um etwas Aufwendigeres zuzubereiten, entscheide ich mich für Spaghetti mit Käsesoße. Ich will die Nudeln gerade in den Kochtopf packen, da läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. Das kann nicht sein! Sofort schaue ich mich um, doch wie immer, wenn ich das Gefühl habe, beobachtet zu werden, ist dort nichts. Ganz ruhig. Ich bin zuhause und allein. Hier ist nichts und niemand außer mir. Ganz ruhig. Alles ist gut. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich die Spaghetti vor Schreck fallen lassen habe. Jetzt sind sie überall auf dem Boden und auf der Arbeitsfläche verteilt. Als würden sie mich verspotten sind nur ein paar wenige in den Kochtopf gelangt. Stöhnend mache ich mich daran, die Nudeln einzeln aufzuheben, was nicht gerade ein leichtes Unterfangen ist, wenn mir währenddessen die ganze Zeit die Hände zittern. Endlich gelingt es mir, alles in den Topf zu werfen, aber ich komme nicht zur Ruhe. Während ich die Nudeln kochen lasse, suche ich jeden Winkel, jede Ecke meiner Wohnung ab. Das Ergebnis ist nicht sonderlich überraschend. Niemand anderes ist hier. Ich bin ganz allein.
Uff. Vielleicht sollte ich mir mal professionelle Hilfe suchen. Das kann doch nicht gesund sein. Aber ich habe auch keine andere Wahl. Ich muss unbedingt mein jetziges Projekt zum Abschluss bringen. Ansonsten würden Jahre an Arbeit für Nichts verloren gehen. Das kann ich nicht zulassen. Trotzdem sollte ich wohl besser mal etwas vorsichtiger sein. Ich gehe zurück in die Küche und für einen Moment erstarre ich. Mir ist, als hätte ich ein Gesicht auf der Spiegelung des metallenen Topfes gesehen. Das kann nicht sein! Und da ist auch überhaupt nichts. Wieder und wieder schaue ich nach, ich drehe den Kochtopf mit dem kochenden Wasser ein Mal komplett um sich rum, aber dort ist nichts. Was passiert mit mir? Verliere ich gerade den Verstand?
Nein, nein. Alles ist gut. Ganz ruhig. Beruhige dich. Hier ist niemand außer dir. Es sind nur deine Nerven, sonst nichts. Eilig hole ich den Topf vom Herd und bereite die Soße vor. Endlich kann ich alles zusammen anrichten und mich an den Tisch setzen. Etwas Warmes in den Magen zu bekommen, stellt nach all dem Stress des Tages und auch nachdem mich die ganze Zeit dieses merkwürdige Gefühl ergriffen hat, eine Erlösung dar. Ich genieße jeden Bissen dieser eigentlich so einfachen Mahlzeit. In diesem Moment kommt sie mir wie eine Fünf-Sterne-Mahlzeit vor. Ja, genau so sollte es sein. So sollte ein Feierabend sein. Energie schöpfen für den nächsten Tag. Gerade will ich meine Gabel wieder in den Nudeln versenken, da sitzt auf dem Stuhl vor mir eine Gestalt. Vor Schreck stürze ich mit dem Stuhl nach hinten und stoße mir schmerzhaft den Kopf. Doch selbst jetzt ist sie nicht verschwunden. Sie verharrt regungslos an derselben Stelle. Nur ihr Blick folgt mir ununterbrochen, was das Blut in meinen Adern gefrieren lässt. Die bläuliche Haut und die stark hervortretende Ader, die sich über die rechte Gesichtshälfte zieht, verbessern nicht wirklich die Panik, die mich zu ergreifen droht.
„Wer bist du?“, frage ich die Gestalt.
Keine Antwort. Nur eiskalte Augen, die mich ununterbrochen anstarren. Auf einmal bin ich mir hundertprozentig sicher. Die Gestalt vor mir ist die Ursache für meine andauernden Gefühle, beobachtet zu werden. Ohne sie würde ich meine Ruhe haben. Trotz aller Furcht erfüllt mich eine tiefe Wut und ich lasse diesem Zorn freie Bahn. So stark ich auch nur kann, werfe ich der Gestalt die Gabel, die ich die ganze Zeit über nicht losgelassen habe, entgegen. Augenblicklich verschwindet das Wesen und lässt mich wieder allein zurück.
Dank diesem Erlebnis ist mir der Appetit gründlich vergangen und ich lasse den halbvollen Teller stehen. Ich habe wirklich andere Dinge im Kopf, als mich um das Geschirr zu kümmern. Was soll ich jetzt tun? Die Polizei anrufen? Würde nichts bringen. Wer würde denn meiner Geschichte glauben? Eher werden sie mich für verrückt erklären und im schlimmsten Fall irgendwo einweisen. Irgendwo anders hingehen? Hilft auch nicht weiter. Schließlich habe ich überall das Gefühl, beobachtet zu werden. Bisher war meine Wohnung auch immer mein letzter Rückzugsort gewesen, der Ort, an dem ich meinen Frieden hatte und an dem ich nicht durchgehend beobachtet wurde. Aber jetzt? Jetzt bin ich nirgendwo mehr sicher.
Ein lauter Schrei entfährt mir, als die Gestalt erneut erscheint und mir den Weg auf dem Flur versperrt.
„Wer bist du? Verschwinde!“, kreische ich ihr entgegen. Doch ich erhalte nur dieselbe Reaktion. Ein kalter Blick, der bis in meine Seele zu reichen scheint. Übelkeit steigt in mir auf, aber ich traue mich nicht, meine Augen von dieser Gestalt abzuwenden.
„Wer bist du?“
Verzweifelt versuche ich etwas, das ich werfen kann, zu greifen und endlich gelingt es mir auch. Wie schon beim letzten Mal, zeugt keine Spur von dem Erscheinen der Gestalt. Als sei sie nie da gewesen. Was habe ich gerade eigentlich geschmissen? Gerade eben war mir das noch vollkommen egal, doch was, wenn es etwas Wichtiges war? Es stellt sich als ein altes Familienfoto heraus. Der Rahmen hat ein paar Sprünge, das Glas ist ebenfalls beschädigt. Doch das Bild selbst stellt sich als unbeschädigt heraus. Plötzlich fällt mir ein, dass ich auch in meiner Kindheit immer wieder das Gefühl hatte, beobachtet zu werden, auch wenn es nie die Ausmaße wie in letzter Zeit angenommen hat. Wie bin ich damals damit umgegangen? Wie habe ich es geschafft, dass ich für mehrere Jahre meine Ruhe hatte, bis vor kurzem alles wieder begonnen hat? So sehr ich mir auch den Kopf zermartere, es will mir einfach nicht einfallen. Doch ich darf nicht aufgeben. Vielleicht hilft eine Dusche, mich wieder zu erinnern? So angespannt wie ich bin, fällt mir nicht einmal mein eigener Geburtstag ein. Vorsichtshalber bewaffne ich mich mit einem Tennisball, den ich herumliegen habe, damit ich etwas zum Werfen habe.
Ich ziehe mich aus, steig in die Dusche und platziere den Ball in unmittelbarer Griffreichweite. Für keinen Moment lasse ich meine Umgebung aus dem Auge. Mein sicherer Rückzugsort ist für mich jetzt genauso unsicher, wie alles andere. Ohne Vorwarnung erscheint die Gestalt erneut. Direkt vor mir. Nur wenige Zentimeter trennen uns voneinander. Dieses Mal vermag ich nicht, laut zu schreien. Im Gegenteil. Mein Brustkorb wird immer enger und die Luft immer knapper. Mir scheint, als würden sich weiße Wölkchen von meinem Atem bilden, während das Blut in meinen Adern immer kälter wird und schließlich ganz gefriert. Obwohl der Tennisball so nah ist, wirkt er jetzt wie in unerreichbare Ferne gerückt. Panik und die beunruhigende Gewissheit, dass ich mich nicht wehren kann, ergreift mich. Zum allerersten Mal regt sich die Gestalt und legt ihre Hand an meine Wange. Ich kann mich nicht mehr widersetzen, ich ersticke. Meine Sicht verfinstert sich immer weiter, während der Blick der Gestalt mich gnadenlos weiter beobachtet. Plötzlich ist alles schwarz und ich kriege nur noch ein letztes, leises Flüstern hinaus: „Wer bist du?“