Berührt hat mich auch dieses wunderschöne Gedicht von dir, lieber sufnus!
Trägst Du unterm Mondverführen,
aller Nächte weit,
mehr als die Berührung spüren
in mein Traumgeleit?
Streich das Haar, das Sehnsuchtswehen,
von der Schulter schwer,
tastend durch das Dunkel sehen.
Sterne, Strand und Meer.
Bei Sternen, Strand und Meer kann schon mal der Übersättigungs- oder Kitsch-Zeiger heftig ausschlagen. Das ist ähnlich riskant in der Verwendung wie blutende Herzen und Co.
Hier aber eröffnen diese drei als Abschluss erst den unendlichen Raum, den die im Gedicht beschriebene Liebe umfasst. Das finde ich sehr schön. Und schön zu sehen, dass eben genau solche Begrifflichkeiten nicht per se gemieden werden sollten, sondern richtig dosiert und an der rechten Stelle eingesetzt sehr wohl ihre Wirkung entfalten.
"Tastend durch das Dunkel sehen" - Kraft der Berührung im Inneren wie im Äußeren...das ist ein ganz wundervolles Bild bzw. Gefühl, das du hier malst.
Und wie vier sanfte Wellen fluten deine Zeilen sanft die (Leser-)Küste. Das ist sprach-klanglich sehr schön gelungen mit dem Wechsel der Verslängen und -endungen.
Gefällt mir richtig gut!
LG,
fee