Bewegte Zeiten

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Gerd Geiser

Mitglied
Es lebte im Burgundenland
ein hübsches Mädchen, wie man fand.
Vom Kopf bis zu den zarten Zehn
war wunderschön sie anzusehn
und diente brav als Personal
der Gräfin ihrem Herrn Gemahl.

So weit, so gut, der Laden lief
solange, bis die Gräfin schlief
und sich der Riss im Himmelszelt
als Sichelmond herausgestellt.
Dann war es so, dass das Geschlecht
des Herren Graf von Isebrecht

sich regte, und der alte Bock
bekleidet nur im Unterrock
sich schlich im dunklen Burgengang
zur Dienstmagd hin die Wand entlang.
Das Mädchen tat, als ob es schlief,
wenn Isebrecht zur Pflicht sie rief.

Doch eines Nachts drang sein Geröhr
der Gräfin dumpf in ihr Gehör.
Sie kriegte raus den schlimmen Grund
und ward in ihrem Herzen wund.
Zutiefst gekränkt rief sie zum Koch:
"Ins Burgverlies mit ihm!" Jedoch

erlag nun sie dem Reiz der Schönen
und ließ sich nachts von ihr verwöhnen.
 

Gerd Geiser

Mitglied
Es lebte im Burgundenland
ein hübsches Mädchen, wie man fand.
Vom Kopf bis zu den zarten Zehn
war wunderschön sie anzusehn
und diente brav als Personal
der Gräfin ihrem Herrn Gemahl.

So weit, so gut, der Laden lief
solange, bis die Gräfin schlief
und sich der Riss im Himmelszelt
als Sichelmond herausgestellt.
Dann war es so, dass das Geschlecht
des Herren Graf von Isebrecht

sich regte, und der alte Bock
bekleidet nur im Unterrock
sich schlich im dunklen Burgengang
zur Dienstmagd hin die Wand entlang.
Das Mädchen tat, als ob es schlief,
wenn Isebrecht zur Pflicht sie rief.

Doch eines Nachts drang sein Geröhr
der Gräfin dumpf in ihr Gehör.
Sie kriegte raus den schlimmen Grund
und ward in ihrem Herzen wund.
Zutiefst gekränkt rief sie zum Koch:
"Ins Burgverlies mit ihm!" Jedoch

erlag nun sie dem Reiz der Schönen
und ließ sich nachts von ihr verwöhnen.
 

Walther

Mitglied
So kommt's,

mein Gerd,

auf Schlössern vor. Röhrte der Burggraf im Tenor, oder lustbrüllte er als Baß? Auf Mann und Frau ist kein Verlaß.

Und enden sie im Burgverlies, weil sie der klare Blick verließ, dann ist das Anlaß hier zur Trauer.

Drum lies dies, Mensch, umso genauer, aus Beispiel wird man doch nur schlauer: Die Welt auf Burgen, die ist rauer!

Gruß W. :)
 

Gerd Geiser

Mitglied
Es lebte im Burgundenland
ein hübsches Mädchen, wie man fand.
Vom Kopf bis zu den zarten Zehn
war wunderschön sie anzusehn.
Sie diente brav als Personal
der Gräfin und dem Herrn Gemahl.

So weit, so gut, der Laden lief
solange, bis die Gräfin schlief
und sich der Riss im Himmelszelt
als Sichelmond herausgestellt.
Dann war es so, dass das Geschlecht
des Herren Graf von Isebrecht

sich regte, und der alte Bock
bekleidet nur im Unterrock
sich schlich im dunklen Burgengang
zur Dienstmagd hin den Flur entlang.
Das Mädchen tat, als ob es schlief,
wenn Isebrecht zur Pflicht sie rief.

Doch eines Nachts drang sein Geröhr
der Gräfin dumpf in ihr Gehör.
Sie kriegte raus den schlimmen Grund
und ward in ihrem Herzen wund.
Zutiefst gekränkt rief sie zum Koch:
"Ins Burgverlies mit ihm!" Jedoch

erlag nun sie dem Reiz der Magd,
nachdem ihr Mann sich losgesagt.
So fand sein Tun zu guter Letzt
ein Happy End. Doch spukt es jetzt
im Burgenrund, denn Isebrecht
fand sich im Jenseits nicht zurecht.
 

Gerd Geiser

Mitglied
Hallo Walther,
dein Kommentar ist ein Gedicht. Aber von dir ist man ja nichts anderes gewohnt. Will noch sagen, dass mich die Fingerübungen "Komische Lyrik" inspirier(t)en und ich die Beteiligten nicht missen möchte.
Ich habe das Gedicht noch ein bischen überarbeitet und hoffe, dass es nach wie vor dein Lob verdient.
Dir einen lieben Gruß,
Gerd
 
H

Heidrun D.

Gast
Doch, das verdient es.

Irgendwie fühle ich mich tatsächlich als bemusende Burgfrau *stolzmalguck, obwohl du ja in diesem komischen Thread nur so von Schlossherrinen, Drachen und anderen wilden Tieren umgeben bist.

Die paar Schafe und Lämmer hast du ja selber mitgebracht.

Liebe Grüße
Heidrun
 

Gerd Geiser

Mitglied
Liebe Heidrun,

du Burgfrollein von Stolzmalguck, du feinbebuste Musenfee, der du uns führst am krummen Stab wie Lämmer wohl bis an das Grab, ich danke dir, das mein ich ernst, was tät ich nur, wenn du nicht wär(n)st.

Schön dass es dich gibt.

LG,
Gerd
 



 
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