Bewegungslose Erinnerung

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revilo

Mitglied
Bewegungslose Erinnerung
wirft ihren Medusen-Blick
in die Vergangenheit versteinerter Worte und Gedanken,
bis der biografische Nachgeschmack,
in den phlegmatischen Dimensionen der Zeit,
seine Gültigkeit verliert



© Scully van Funkel - Keller

für meinen Geschmack seine wenig zu viel des Guten......vielleicht kannst du mit meinen Vorschlägen etwas anfangen.......aber Vorsicht: ich bin Minimalist und Purist.......

Zur Erklärung: In der LL ist es usus, an Texten herumzuschrauben......
 
für meinen Geschmack seine wenig zu viel des Guten......vielleicht kannst du mit meinen Vorschlägen etwas anfangen.......aber Vorsicht: ich bin Minimalist und Purist.......

Zur Erklärung: In der LL ist es usus, an Texten herumzuschrauben......

Bewegungslos hab ich bewusst gewählt, denn oftmals verändern sich unsere Erinnerungen. Mal kommt etwas hinzu, mal wird etwas weggelassen.
Sobald man jedoch mit einem Thema abgeschlossen hat, rutscht sie in die Trägheit / Inaktivität und verweilt dort, wie versteinert - sozusagen im Koma der Zeit.
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Bewegungslose Erinnerung
wirft ihren Medusen-Blick
in die Vergangenheit versteinerter Worte und Gedanken,
bis der biografische Nachgeschmack,
in den phlegmatischen Dimensionen der Zeit,
an Gültigkeit verliert

"Bewegunglos, Medusa, versteinert.
Ein Starrbild? Wobei interresant ist, das die Erinnerung zurückblickt, als erinnerte sich die Erinnerung. Eine Erinnerung, die bewungungslos, das heißt, abgekapselt ist in ihrem Rückwärtigsein. Aber ist das hier ein Kreis? Es scheint ja beinah so zu sein, die sich selbst erlebende Erinnerung, schaut in das geschichtlich Abgetane, ist damit aber selber das versteinernde Sein, das die Geschichte als abgetan bestimmt, denn das Erinnern eines gesunden Menschen, ist immer ein Mischkrug von viellerlei Altem und Neuem, eine Intergrationsleistung sicherlich. Und diese ganze bleierne Zeit, in der sich das Erinnerte, das Biographische selbst anschauend versteinert, ist die löschende Flamme von aller Art Bewegung und Neuem, integrierbarem. Gut, - ein Kreisreigen, ein Totentanz toter Zentren, die in sich gewissermaßen zerrstarren. So weit so schön, aber darüber hinaus sagt es nichts. Muss das so sein? Es ist jedenfalls konsequent, selber Stillstand gewordene Poetologie, um den Teufel zu zitieren. Muss ich mir als Leser bei so etwas, nicht einen Philosophen erdichten, der einmal gesagt haben soll; Alle große Sehnsucht, will den Stillstand? Es gibt ihn, - bestimmt.

lg
Patrick
 

revilo

Mitglied
Bewegungslos hab ich bewusst gewählt, denn oftmals verändern sich unsere Erinnerungen. Mal kommt etwas hinzu, mal wird etwas weggelassen.
Sobald man jedoch mit einem Thema abgeschlossen hat, rutscht sie in die Trägheit / Inaktivität und verweilt dort, wie versteinert - sozusagen im Koma der Zeit.
mich stört ein wenig die Anhäufung von Adjektiven...........LG
 
"Bewegunglos, Medusa, versteinert.
Ein Starrbild? Wobei interresant ist, das die Erinnerung zurückblickt, als erinnerte sich die Erinnerung. Eine Erinnerung, die bewungungslos, das heißt, abgekapselt ist in ihrem Rückwärtigsein. Aber ist das hier ein Kreis? Es scheint ja beinah so zu sein, die sich selbst erlebende Erinnerung, schaut in das geschichtlich Abgetane, ist damit aber selber das versteinernde Sein, das die Geschichte als abgetan bestimmt, denn das Erinnern eines gesunden Menschen, ist immer ein Mischkrug von viellerlei Altem und Neuem, eine Intergrationsleistung sicherlich. Und diese ganze bleierne Zeit, in der sich das Erinnerte, das Biographische selbst anschauend versteinert, ist die löschende Flamme von aller Art Bewegung und Neuem, integrierbarem. Gut, - ein Kreisreigen, ein Totentanz toter Zentren, die in sich gewissermaßen zerrstarren. So weit so schön, aber darüber hinaus sagt es nichts. Muss das so sein? Es ist jedenfalls konsequent, selber Stillstand gewordene Poetologie, um den Teufel zu zitieren. Muss ich mir als Leser bei so etwas, nicht einen Philosophen erdichten, der einmal gesagt haben soll; Alle große Sehnsucht, will den Stillstand? Es gibt ihn, - bestimmt.

lg
Patrick

Danke, für diese wundervollen Gedanken. Deswegen liebe ich es, Prosa zu schreiben.
 
mich stört ein wenig die Anhäufung von Adjektiven...........LG

Ich muss lachen. Es gibt tatsächlich einen Autor / Schriftsteller/ Dramatiker (Willi van Hengel), der mich Frl. Adjektiva nennt. :)
Doch, ich liebe Adjektive und Substantive. Ich möchte mich auch nicht verbiegen und sozusagen so schreiben, dass es anderen gefällt. Gedanken fließen in die Tinte und ich lass sie so, wie kommen.
 

revilo

Mitglied
Ich muss lachen. Es gibt tatsächlich einen Autor / Schriftsteller/ Dramatiker (Willi van Hengel), der mich Frl. Adjektiva nennt. :)
Doch, ich liebe Adjektive und Substantive. Ich möchte mich auch nicht verbiegen und sozusagen so schreiben, dass es anderen gefällt. Gedanken fließen in die Tinte und ich lass sie so, wie kommen.
Das ist wirklich lustig. Richte dem Namensgeber unbekannterweise meine Grüße aus. Ich mache nur Vorschläge und möchte zum Nachdenken anregen. Was Du daraus machst, bleibt selbst verständlich Dir überlassen. Du bist auf jeden Fall eine Bereicherung für die LL!
 

cecil

Mitglied
Hallo, Oliver,

Du hast da wieder ein neues Gedicht geschrieben. Gefällt mir besser, ist aber nicht von Scully. Den "biografischen Nachgeschmack" kriege ich bei beiden Fassungen nicht runter.

Hallo, Scully,

verbiegen will Dich hier keiner (hoffentlich!), aber nicht jeder Text, den man öffentlich machen will, ist allein legitimiert durch den Wunsch nach Selbstverwirklichung. Du hast, und viele von uns kennen das, zuviele Worte in Dir für das, was Du letztlich ausdrücken willst. Deshalb solltest Du vielleicht mitunter auf eine bemühte Formulierung verzichten, Das Thema der Medusa beispielsweise ist gewiss immer ein anregendes, aus dem man schöpfen kann, aber "phlegmatische Dimensionen" erschließen sich mir in diesem Kontext nicht.
 
Hallo, cecil

Danke, für das Feedback

Medusa war nicht die Inspirationsquelle, sondern eine liebe Freundin, die ab dem 7. Lebensjahr von ihren Stiefbrüdern und ihrem Stiefvater missbraucht wurde. Langsam und allmählich (sie ist jetzt Anfang 50) trennt sie sich von ihrem emotionalen Schmerz und lässt los.
Ich denke, dass Prosa eigentlich gar nicht so viel erklären muss. Der Leser sollte etwas von seiner eigenen Geschichte, seiner eigenen Philosophie, seinem Denken, seinem Fühlen hineininterpretiern können.

Aus diesem Grund finde ich die philosophischen Gedanken von Patrick Schuler wundervoll. Das inspirierte mich, selbst nochmal neu drüber nachzudenken.





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Gewiss, ich könnte Prosa bis auf’s Skelett ausbeinen - die einzelnen Wortfetzen auf dem Seziertisch legen – sozusagen alles wegnehmen bis nur noch die Knochen übrig sind – reduziert bis auf’s Mark,

aber das wäre dann das, was du als "bemüht" bezeichnest.
 



 
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