Bienen an der ScheinBAR

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Hagen

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Bienen an der ScheinBAR

„Ich möchte heute gerne mal“, die Wunderbare Ulrike stieg wieder mal, gewandet in ihr Cocktailkleid, welches schmeichelhaft die Knie umspielt, lasziv auf ihren Stammhocker an unserer ScheinBAR „einen ‘A taste of Honey‘ mit recht viel Honig!“
Dass Kleid stand gewissermaßen zwischen dem aufwendigeren Abendkleid mit den Volants und der schlichteren Alltagskleidung. Zudem. betont das Cocktailkleid die weiblichen Formen der Wunderbaren Ulrike mit einem körpernahen Schnitt, blieb aber dezent.
„Natürlich gerne“ antwortete ich, „aber gib bitte nicht mir die Schuld wenn du Kribbeln oder Brennen in Mund und Rachen, Taubheitsgefühl von Zunge, Händen, Zehen, Erbrechen, Durchfall, Schweißausbrüche, Koliken, Kreislauf oder Atemlähmung nach dem Genuss des ‘A taste of Honey‘ mit recht viel Honig bekommst, denn wir haben keinen Pinienhonig mehr, sondern nur noch Nektarhonig, eine sogenannte Honigspezialität unvermischt und unfiltriert für den ‘A taste of Honey‘.“
„Wieso dieses?“ Die Wunderbare Ulrike zupfte nachdenklich an den Volants ihres Cocktailkleids.
„Nun“, fuhr ich fort, „wie du weißt haben wir in das Hochbeet an unserer Terrasse einen Rittersporn gepflanzt. Der Rittersporn soll im Namen der Liebe sprechen und verbindet zwei Seelen. Der Rittersporn steht für die Reise, das Vorankommen, das Treu sein sowie für Gesundheit und Heiterkeit. Er wirkt aber nicht nur auf Bienen und Schmetterlinge anziehend obwohl er giftig ist! – Vorhin habe ich an diesem unseren Rittersporn eine Biene gesehen, welche an ihm Nektar gesammelt hat. – Nicht auszudenken wenn die Biene den Nektar des Rittersporns, der nämlich Alkaloide beinhalten kann, in ihren Stock trägt.“
„Ah ja“, meinte die Wunderbare Ulrike, „Alkaloide sind natürlich vorkommende, chemisch heterogene, meist alkalische, stickstoffhaltige organische Verbindungen des Sekundärstoffwechsels die auf den menschlichen Organismus wirken. Damit sollte man nicht spaßen oder die Alkaloide auf die leichte Schulter nehmen!“
„Ebend! Der Imker macht Nektarhonig mit Alkaloiden daraus und verkauft uns den dann grinsend in seinem Hofladen!“
„Hm. Unter diesen Gesichtspunkten sollten wir auf Lavendelhonig aus Lindenblüten umsteigen!“, lächelte die Wunderbare Ulrike, „der beinhaltet meines Wissens keine Alkaloide und ist zudem angenehm mild.“
„Angenehm mild“, wagte ich einzuwerfen, „geht für den ‘A taste of Honey‘ gar nicht! – Schließlich beinhaltet der von mir komponierte ‘A taste of Honey‘ 2 cl D.O.M. Bénédictine Kräuterlikör, das ist genug Milde. – Oder wir machen unseren Honig für den ‘A taste of Honey‘ selbst! Und zwar mit Bienen, die zum Nektarsammeln nach Neuseeland fliegen. – Waldhonig aus Neuseeland ist nämlich Schwarz und typisch malzig im Aroma! Ideal für den ‘A taste of Honey‘.“
Auf der zauberhaften Stirn der Wunderbaren Ulrike erschien eine steile Falte und sie ordnete nachdenklich die Volants ihres Cocktailkleids, wie immer wenn sie hart nachdachte. Sodann meinte sie total cool: „Wir könnten uns natürlich einen Bienenstock mit Bienen, die nach Neuseeland fliegen um Nektar für den ‘A taste of Honey‘ zu sammeln, in den Garten stellen. Zu einem Bienenvolk gehören 40.000 bis 80.000 Bienen, die allesamt eine bestimmte Funktion oder Aufgabe übernehmen. Die meisten Tiere sind in der Tat weibliche Arbeitsbienen, die für uns Neuseeländischen Nektar zur Zubereitung des ‘A taste of Honey‘ sammeln werden. Das genügt, glaube ich, für zwei bis drei Teelöffeln Waldhonig aus Neuseeland. – Dazu kommen mehrere hundert männliche Drohnen und eine Bienenkönigin, auch Weisel oder Stockmutter genannt, die den Bienen mithilfe von Pheromonen sagt, wo sie hinfliegen sollen.“
„Gute Idee das“, meinte ich. „Vielleicht sollte ich einen Bienenflüsterer beauftragen, der die Weisel informiert, dass sie die Bienen nach Neuseeland beordert.
„Die Bienen müssen anschließend“, sprach die Wunderbare Ulrike weiterhin, „aber ganz schön erschöpft sein, wenn sie nach Neuseeland und mit dem Neuseeländischen Nektar an den Beinen zurück fliegen! Schließlich beträgt die kürzeste Entfernung zwischen Neuseeland und Haselünne ungefähr 18.379,72 Kilometer Luftlinie. Rund 24 Tage mit Ausruhen in der Türkei und Australien 26 Tage benötigen die Bienen für eine Tour. Hin und zurück wären das, wenn sie sich noch einen Tag in Neuseeland ausruhen. Das sind 53 Tage, wenn sie mit 31,5 Stundenkilometer fliegen! Das ist natürlich nur eine vorläufige Schätzung. – Wir könnten also alle zwei Monate einen ‚‘A Taste of Honey‘ trinken, wenn wir die Pollen, die sie mitbringen zu Honig verarbeiten!“
Ich nickte nachdenklich.
„Dafür“ fuhr die Wunderbare Ulrike fort, „stellen wir den Bienen ein Fläschchen Champagner hin wenn sie zurückkommen. Sie können dann den Champagner süffeln, eine Liebesnacht mit den Drohnen verbringen und sich dabei von den Strapazen erholen. – Das ist wie bei manchen Menschen, wofür sollen die Drohnen sonst gut sein? – Ach was, mach‘ mir doch bitte einen ‘Forty Miles of bad Road’ bevor wir auch noch ins Philosophieren geraten. Das machen wir morgen …”

P.S. Kleine Fehler kommen immer mal vor, denn irgendwie muss dem Bienenflüsterer ein geringfügiger Fehler unterlaufen sein. Ob er der Stockmutter eventuell falsche Informationen hatte zukommen lassen, oder die Bienen sich möglicherweise ein Wenig verflogen hatten, weil sie nicht nach Neuseeland, sondern Kanada geflogen waren und Pollen für Buchweizenhonig mitgebracht hatten, sei mal dahingestellt. Jedenfalls bemerkte die Wunderbare Ulrike erst nach der Zubereitung eines ‘A taste of Honey‘ dass ich den falschen Honig benutzt hatte. Dieser Cocktail mit Buchweizenhonig aus Kanada statt Waldhonig aus Neuseeland schmeckte ihr aber trotzdem.


A taste of Honey
4 cl Bourbon
2 cl D.O.M. Bénédictine Kräuterlikör
2 cl Liquor 43
1 bis 1½ TL Honig
1 Spritzer Limettensaft
Auffüllen mit Ginger Ale
Eis
Deco Cocktailkirsche

Forty Miles of bad Road
1 Tropfen Granatapfelsirup
4 Spritzer Angostura
6 cl Dry Gin
4 cl Licor 43
4 cl Blue Curaco
Auffüllen mit Spicy Ginger Ale
Eis
Deco Olive
 

Klaus K.

Mitglied
Hagen,

.....ein Genuss! Und wieder habe ich so einiges gelernt! Und dazu: Im nächsten Leben nur noch "Drohne", die Königin habe ich ja bereits hier! Mit Gruß, Klaus
 

Hagen

Mitglied
Hallo Klaus,
obwohl ich mich ansonsten wie ein Universalversaher fühle, haben die Wunderbare Ulrike und ich uns über Dein Lob sehr gefreut.

Nun denn, in diesem Sinne, wir sehen uns, mit Deiner Königin, in der ScheinBAR!
Zudem lesen wir uns weiterhin!
... und bleib' schön fröhlich, gesund und munter, guten Willens, moralisch einwandfrei, weiterhin positiv motiviert und stets heiteren Gemütes!
Sei stets von reiner Seele, trage immer FFP2 Atemschutzmasken, Lüge niemals oder erzähle dreckige Witze! Motze Deine Königin nie an, kaufe ihr einmal die Woche frische Blumen und mache ihr keine billige Geschenke! Gib ihr auch keine guten Ratschläge die mit: „Da musst du mal …“ beginnen!
Herzlichst
Yours Wunderbare Ulrike & Hagen
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Merke:
Du sollst die dicke Frau nicht auf den kaputten Stuhl setzen!!
 



 
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