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Hi Mondnein,

ein interessantes Gedicht, das mich zum Nachdenken über Realität anregt, über Grenzen nachdenken lässt (oder eben der Illusion derselben) und darüber, wie traum und Wirklickeit einander beeinflussen und bedingen.

Anbei ein paar Gedanken zu Deinem Werk:

1. Das Gedicht beschäftigt sich in meinem Verständnis vordegründig mit dem Konzept von Realität und Illusion im Film und wie sie sich in verschiedenen Situationen präsentieren. Es hinterfragt, wie sich eine Tagtraum-Sequenz und eine nächtliche Wachszene in einem Film voneinander unterscheiden, obwohl beide Teile des Films sind und eine Art von "Schauspiel" darstellen.

Die zweite Strophe betont die Verschmelzung von Realität und Fiktion, indem sie auf die "Einbildung" verweist, die ebenfalls Teil des Films ist. Dies unterstreicht die Idee, dass die Grenze zwischen Realität und Fantasie im Film oft verschwimmt, was dazu führt, dass man sich fragt, was wirklich real ist.

Die letzte Strophe des Gedichts greift das Konzept der Verschachtelung auf und vergleicht den Film im Film mit einem Bild im Bild. Dies spiegelt die Metaebene des Gedichts wider und verweist darauf, dass die Realität selbst eine Art von "Film" oder "Bild" sein kann, in dem wir unsere eigenen Illusionen und Fantasien erleben.

Insgesamt interpretiere ich das Gedicht als eine Reflexion über die Natur von Realität und Illusion in der Filmwelt und darüber hinaus. Es fordert den Leser auf, über die verschiedenen Ebenen von Realität und Fiktion nachzudenken, die in unserem täglichen Leben existieren, und wie diese Grenzen oft verschwimmen und schwer zu unterscheiden sind.

2. In Bezug auf die Form fällt auf, dass das Gedicht in drei Strophen unterteilt ist, wobei jede Strophe aus zwei oder drei Zeilen besteht. Die Strophen sind relativ kurz und prägnant, was dazu beiträgt, die Ideen und Gedanken auf eine präzise und fokussierte Weise zu präsentieren. Die Zeilenumbrüche und der Satzbau verleihen dem Gedicht ein flüssiges und rhythmisches Gefühl, das zum Nachdenken über die unterschwellige Bedeutung anregt.

Ein Muster, das im Gedicht auffällt, ist die Wiederholung von Wörtern und Begriffen wie "Film" und "Bild". Diese Wiederholung dient dazu, die zentralen Themen des Gedichts zu betonen und sie im Verlauf des Textes zu vertiefen. Der Gebrauch von Begriffen wie "Tagtraum-Sequenz" und "nachtwachen Szene" erzeugt ein Gefühl von Dualität, das die verschiedenen Aspekte von Realität und Illusion widerspiegelt.

Der Satzbau des Gedichts ist relativ einfach, aber effektiv in der Kommunikation der zugrunde liegenden Ideen. Die Kombination aus Fragen und Aussagen führt den Leser durch das Gedicht und regt ihn zum Nachdenken über die behandelten Themen an. Durch den Einsatz von Doppelpunkten und Zeilenumbrüchen werden zentrale Konzepte miteinander verbunden und gleichzeitig Raum für Interpretationen gelassen.

3. Insgesamt nutzt das Gedicht für mich sehr effektiv eine minimalistische Form und einen einfachen Satzbau, um seine Botschaft auf kraftvolle Weise zu vermitteln. Die Wiederholung von zentralen Begriffen und die Verwendung von Bildern und Konzepten, die Realität und Illusion repräsentieren, tragen zum Nachdenken über die Natur von Wahrnehmung, Film und der menschlichen Erfahrung bei.

mes compliments

Dionysos
 

mondnein

Mitglied
Ein freudiges Dankeschön für Deine Analysen, Dionysos von Enno,

die sich ohne Überlappen oder Lücken mit meiner Lesart decken.

Wunderbar!

Dies spiegelt die Metaebene des Gedichts wider und verweist darauf, dass die Realität selbst eine Art von "Film" oder "Bild" sein kann, in dem wir unsere eigenen Illusionen und Fantasien erleben.
Trifft ins Schwarze. Die philosophische These, von der der Gedankendreischritt ausgeht, ist nichtdualistisch, pointiert monistisch: keine Realität lauert hinter der Tagtraum-Sequenz.

Der Gebrauch von Begriffen wie "Tagtraum-Sequenz" und "nachtwachen Szene" erzeugt ein Gefühl von Dualität, das die verschiedenen Aspekte von Realität und Illusion widerspiegelt.
eher eine Schichtung, wie Du ja auch geschrieben hast.

eine minimalistische Form und einen einfachen Satzbau, um seine Botschaft auf kraftvolle Weise zu vermitteln
Weniger eine "Botschaft" als eine ästhetische Form, Musik der Sprache. Die Ausgangsthese schlägt um zu einer Antithese gegen den naiven Realismus derer, die eine "Wirklichkeit" hinter den Erscheinungsspiegeln sehen, in denen sich ihr Bewußtsein reflektiert.

Führt sich in die Scheinwiederholung bloß zweier Silben so eng hinein, daß es extrem minimalistisch zusammengeschoben erscheint, Gespiegelter Spiegel.

grusz, hansz
 



 
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