Black Pearl
Mitglied
II. Ein Ende
Regen. Melancholie. Segen aller Depressiven
Um darin zu versinken, im Schmerz zu ertrinken
Kinder der Nacht, in die sie sich hüllen
Wie in ein Leichentuch
Sie verfluchen sich und warten auf Heimsuchung
Warten in Angst vor dem, das sie begehren und verehren
Warten auf den Tod
Ich enttäusche sie nicht
Ich komme zu erlösen, nicht zu trösten
Sie begreifen es nicht
Sie wehren sich bis zum Schluß
Ein tödlicher Kuß, dann ist es getan
Ich bringe keinen Frieden
Ich bringe den Tod
Der Tod ist eine Möglichkeit
Sie haben bekommen, was sie wollten
Ein Ende.
Sirenen. Keine Polizei. Krankenwagen, Feuerwehr. Die Polizei machte sich nicht mehr die Mühe, in so einer Nacht die Station zu verlassen, sie warteten auf den Morgen und fuhren dann die Kranken- und Leichenschauhäuser ab. Viele Tote, Verletzte, aber keine Verbrechen. Die Einheimischen verharrten in so einer Nacht möglichst in ihren Häusern. Und nur dumme Verbrecher drehten in einer regnerischen Nacht in Dark Town ein Ding. Oder Neulinge, die meinten, die ausgestorbenen Strassen bedeuteten freie Bahn für das Verbrechen.
Sie fanden sich mit Glück im Krankenhaus, mit Pech in der Leichenhalle wieder, mit einer roten Nummer am Zeh. Rot bedeutete, dass sich niemand um ihre Obduktion zu kümmern brauchte. Die Pathologen hatten in einer solchen Nacht und den folgenden Tagen genug zu tun.
Sie drückte sich in einen Hauseingang und wartete, bis die heulenden Sirenen sich weit genug entfernt hatten. So schnell sie auch fuhren, so schnell sie selbst auch hätte dort sein können – für dieses Mädchen kam jede Hilfe zu spät. Ihr Blut trocknete bereits auf dem Kopfsteinpflaster fest, kaum zu unterscheiden von dem schwarzen schmierigen Film, den der Regen hinterlassen hatte. Zu spät. Wie für so viele...
Sie wischte den Gedanken fort wie eine lästige Fliege. Sie brauchte Lebende, wenn sie zumindest auf die Spur einer Antwort kommen wollte. Manchmal fürchtete sie, dass es auch dafür zu spät war. Dass sie nur noch die Folgen eingrenzen konnte. Ihr Leben lang. Und das bedeutete verdammt lang. Red Eye hatte sie fast ein Jahr in seinem Bann halten können. Und nun war sie zwar frei, wenn man es so nennen wollte, aber auch allein. Freiwild für jedermann. Von allen Menschen gefürchtet, denen sie begegnete, von Red Eyes Meute und seiner verfluchten Sippschaft gehasst, gefürchtet und gejagt. Von Red Eye selbst einmal ganz abgesehen... was für eine Königin.
Eine Königin ohne Reich und ohne König, sie hatte nichts außer sich selbst, dem Regen und der Hoffnung. Hoffnung auf eine Antwort. Eine Lösung. Für sich und diese Stadt. Wer bin ich? Wie oft hatte sie sich diese Frage in den letzten Wochen schon gestellt. Wer bin ich? Wer war ich? Und was soll ich sein? Was kann ich sein? Das Nichtsein war ihr nicht vergönnt. Sie hatte es versucht. An dem Tag, an dem der Bann von ihr abfiel und die Erkenntnis kam. Und der Schock. Beziehungsweise das Abfallen des Schockzustandes von ihr. Gefühle. Verwirrung. Schmerz. Verzweiflung. Eine Hölle, in der sie nun jeden Tag leben musste.
Eine Verdammte auf der Flucht vor Verdammten, die die Verdammnis brachten wie sie - nur dass sie die anderen in allem weit übertraf. Und dass nur sie darunter litt.
Was sie vorher empfunden hatte, war nur ein Vorgeschmack auf die wahre Hölle gewesen. Der Anfang des Fadens, der sie durch das Netz führte, in dem sie sich verstrickt hatte, in dem sie gefangen war. Noch war ihre Freiheit die einer Fliege, die ein Bein aus den klebrigen Fäden der Spinne hatte lösen können ohne zu begreifen, warum und worin sie überhaupt festsaß...
Sie erinnerte sich noch gut an ihre erste Jagd. Red Eye hatte sie zu ihrem ersten Opfer geführt. Hätte sie sich vom ersten Moment an auf ihren eigenen Instinkt verlassen, wäre ihr ein Jahr verlorener Zeit erspart geblieben.
Sie sprangen von Dach zu Dach in jener sternenklaren Nacht, wie in Trance folgte sie ihm, gebannt von seinen geschmeidigen Bewegungen, die Bewegungen eines Panthers auf der Jagd... Etwas huschte durch ihren Körper. Sie erstarrte auf der Stelle, die Nase hoch in die Luft gereckt. Etwas in ihr hechelte.
Nein. Nicht hier. Komm weiter.
Sie sah ihn fragend an.
Ich werde deinen ersten Trank aussuchen. Du sollst einen sanften Übergang mit wahrem Genuss erleben. Sieh es als ein weiteres Hochzeitsgeschenk an.
Sie nickte und folgte ihm weiter durch die Nacht. Sie genoss den frischen Duft, die Stille, das Mondlicht, das die Stadt silbrig erglänzen ließ. Die Sterne funkelten intensiver, als sie es je erlebt hatte. Wie tausend kleine Sonnen sandten sie ihr energetische Impulse mitten ins Herz.
Plötzlich blieb er starr stehen und schnupperte.
Hmm, hier... hier sind wir richtig....
Er legte einen Moment die Hand auf eine Dachluke, man hörte ein kurzes metallisches Klacken, dann drückte er sie vorsichtig auf. Leise glitt er hindurch und hielt sie ihr auf, bis auch sie ins Innere geschlüpft war. Kaum war sie hindurch, blähten ihre Nasenlöcher sich, etwas in ihr zog sich kurz und heftig zusammen, dann schoss es heiß durch ihren Körper, ihre Augen vergrößerten sich, sie hechtete zur Tür, riss sie auf, sprang die Treppe hinab, sie hörte kaum, wie er ihr fluchend folgte. Sie raste wie der Wind durch den Flur der ersten Etage und riss eine Tür auf.
Erschrockene Augen starrten sie an, etwas Metallisches fiel klirrend auf Porzellan, Blut – sie riss das Handgelenk an sich, leckte genüsslich über das dünne Rinnsal, versenkte ihre Zähne in das Fleisch, die die Ader auf Anhieb durchschlugen und trank gierig, heftige Impulse zuckten durch ihren Leib, der die Energie aufsaugte wie ein Schwamm.
Das Mädchen sah ihr starr zu, ihr kleines Gesicht wurde erst blass, dann feuerrot, sie riss den Mund auf – eine kräftige Hand mit schlanken Fingern presste sich auf ihren Mund, eine andere brach ihr im Bruchteil einer Sekunde mit sanften Schwung das Genick.
Sie starrte erst auf den zusammengesackten Körper auf dem Boden, dann in seine zornigen Augen. Er packte sie fest im Nacken wie eine Katze ihr Junges und hob ihr Gesicht nah an seines. Sekunden vergingen. Den Blick in ihre jetzt trotzigen Augen versenkt zischte er:
„Das war dumm. Hättest du einen Moment gewartet... Wir reißen nicht wie Tiere unsere Beute – wir töten mit Bedacht und vor allem leise...!“
Er ließ sie los. Sie straffte sich und leckte sich provozierend langsam das Blut aus den Mundwinkeln. Nachdenklich schaute er in ihr gelassenes Gesicht.
„Du musst noch einiges lernen...“, murmelte er, „Kontrolle ist alles – daran mangelt es dir mehr als ich befürchtete...“
Er drehte sich zu dem leblosen Mädchen um – und in dem Moment, als sein Blick sie losließ, sackte Black Pearl in sich zusammen.
„Komm schon, Kleines... mach wie Daddy es mag... ja, so ist es gut. Ich liebe dich mein Engel...“ Wässrig blaue Augen betrachteten sie, sein Mund mit den dünnen Lippen stand halb offen. „Komm schon, komm schon, jaaa...“ Seine Augen schlossen sich fast, seine groben wulstigen Finger kneteten schmerzhaft ihre kleine Brust, während er hechelnd stöhnte. Sein Aufschrei hallte überlaut durch das Haus. Sie sah ihm mit starrem Blick nach, wie er ohne sie noch eines Blickes zu würdigen das Zimmer verließ, sie wusste, er würde jetzt ins Bad gehen und dann direkt ins Bett. Er schlief danach immer rasch ein.
Eine Weile lag sie still und wartete. Bald schon hörte sie sein hässliches Schnarchen. Wie in Trance erhob sie sich und wankte ins Bad. Tränen tropften auf den dicken Teppich, sie merkte es nicht. Erst vor dem Spiegel im Bad registrierte sie ihre nassen Wangen.
Nie wieder. Sie öffnete ruhig den Badezimmerschrank und nahm das Rasiermesser in die Hand, drehte es mit geöffneter Klinge ein wenig hin und her, es funkelte schön. Sie hatte es ihm zum letzten Geburtstag geschenkt, er wollte schon immer eins haben, Rasur mit Stil, ja, das war ganz nach seinem Geschmack. Sie schnaufte kurz verächtlich durch die Nase, setzte rasch an und zog es durch. Nicht tief genug. Und – ach verdammt, man muss doch schräg...
Sie kam schluchzend zu sich, die Hand auf ihr Handgelenk gepresst. Eine dünne rote Linie verblasste und verschwand. Sie rieb sich die Augen, schwarz, schon wieder.
Sie war allein.
Wo bist du, mein König?
Sie horchte. Irgendwo im Haus schnarchte jemand, sonst hörte sie nichts bis auf den Regen, der gegen das Badezimmerfenster prasselte.
Sie betrachtete das tote Mädchen. Sie war vielleicht zwölf. Sie sprang auf und hob das Mädchen vorsichtig in die Badewanne, steckte den Stöpsel ein und drehte den Wasserhahn auf.
Dann fiel ihr Blick auf das blutverschmierte Rasiermesser im Waschbecken.
Komm Kleines...
Sie schnappte sich das Rasiermesser und hechtete den Flur entlang. Sie riss die Tür auf. Er lag schnarchend auf dem breiten Ehebett. Mit einem Satz war sie auf ihm drauf, drückte ihm mit einer Hand den Mund zu und zog ihm mit der anderen das Rasiermesser tief durch die Kehle.
Kaltes Entsetzten stand in seinen Augen, die innerhalb von Sekunden brachen, während sein Körper schwach zuckte, seinem Mund entwich nur noch ein leises Gurgeln, als sie die Hand fortnahm. Dann stach sie ihm die Augen aus, brach ihm die Hände und schnitt sie ihm ab, die Augen stopfte sie ihm in den Mund, die Hände legte sie ihm um sein schrumpliges Glied.
Ihr rechter Mundwinkel zuckte befriedigt, als sie ihr Werk betrachtete. Sie leckte das Rasiermesser ab, lief zurück ins Bad und drehte den Hahn zu. Sie schnitt dem Mädchen rechts und links schräg über die Handgelenke und ließ das Rasiermesser in die Wanne fallen.
Sie betrachtete das Mädchen, ihr blondes Haar sah im blutigen Wasser fast schwarz aus. Sie fand, sie hatte ihr einen befriedigenderen Nachruf geschrieben, der morgen in der Presse verbreitet werden würde – ein bloßer Opfertod war nicht nach ihrem Geschmack.
Sie bemerkte sich im Spiegel, Blut bespritzt, die Augen schwarz verlaufen. Sie spülte ihre Handschuhe, Hände und Gesicht ab, wischte alles, auch den Boden, mit einem Handtuch sauber und ließ es in die Wanne gleiten, so dass es den Körper des Mädchens angemessen züchtig bedeckte. Dann ging sie zurück ins Schlafzimmer, nahm das Kissen neben dem Kopf des Toten und drückte es ihm fest auf das Gesicht - wo war eigentlich die Ehefrau? Den restlichen Körper deckte sie sorgsam mit der Bettdecke zu. Sie durchsuchte das Haus, sie fand weder von der Frau, noch von ihrem Fremdling eine Spur.
Wo bist du, mein König?
Er hatte ihr eine Lektion erteilen wollen, sie sollte neben ihrem Opfer erwachen und selbst sehen, was sie angerichtet hatte. Und eine Lösung finden, wie sie nun den Schauplatz ohne einen Hinweis auf sich zurücklassen sollte. Es war nicht ganz die Lösung, die er sich gewünscht hätte...
Mit blutigen Klamotten hatte sie sich auf die Suche nach ihm begeben, doch ihn in dieser Nacht nicht mehr gefunden. Sie war schließlich in den Keller zurück gekehrt, hatte sich ausgezogen und nur mit ihrem Mantel bekleidet schlafen gelegt. Sie hatte immer noch Hunger, denn sie hatte nur wenig von dem Mädchen getrunken. Doch die Lust auf eine weitere Jagd war ihr für diese Nacht vergangen.
Heute zog sie sich in einen anderen Keller zurück, den Red Eye niemals finden würde. Zumindest hoffte sie, ihn nicht zu unterschätzen.
Wieder hatte sie den Krematorien Futter geliefert. Sie konnte zwar inzwischen nach einem guten Trank recht lange ohne auskommen, doch wenigstens einmal die Woche war es schon nötig. Die Blutkonserven der anderen blieben ihr verschlossen, alle Blutbanken hielt Red Eye gut bewacht. Sie hatte einmal versucht, mit Hilfe von Guhlen eine eigene aufzubauen, doch Red Eye hatte einige ihrer Guhle ausfindig gemacht und getötet, der Rest starb an den Visionen.
Sie war einsamer als jeder andere Vampir.
Seufzend stellte sie die wenigen Beutel, die sie sich gezogen hatte, in den Kühlschrank.
Ein Teil der Vision schoß ihr durch den Kopf.
Er saß auf dem Stuhl gefesselt. Seine Frau fütterte ihn mit seinen eigenen Gedärmen, während seine Tochter ihm seine Sünden und ihren Hass laut intonierend mit einem Messer in den Rücken schnitzte, sein Sohn hielt die Kamera für die Live-Übertragung, grell blinkte dem Gefesselten ihr rotes Licht ins Auge. Er schrie...
Der Mann hatte nicht lange durchgehalten bevor er aus dem Fenster sprang. Und da sie Energie brauchte, um ihn festzuhalten, hatte sie auch ein wenig direkt von ihm trinken müssen - es war schon schwer genug für ihn gewesen, ihrem Blick stand zu halten, doch der Biss hatte ihm den Rest gegeben.
Bald darauf hatte sie die ersten Sirenen gehört.
Sie dachte an die Tochter, die in derselben Nacht ebenfalls gesprungen war. Sie hatte es nicht verhindern können. Ihres Wissens hätte die Tochter gar nicht in Dark Town sein dürfen, sondern weit weg in einer Klinik, in der sie wegen Depressionen in Behandlung war.
Sie hatte das Haus längst verlassen, als der Tod des Mädchens sie überfiel. Vor Schreck war sie sogar vom Dach gestürzt. Verdammte Blutsbande.
Das Mädchen muss einen Schlüssel gehabt haben. Im Dunkeln hatte sie seine Leiche unter dem Fenster nicht gesehen. Sie hatte die Wohnung des Vaters leer vorgefunden, der Blick aus dem zerbrochenen Fenster ließ sie ihn schließlich entdecken. Die Realisierung seines Todes muss sofort einen Nervenzusammenbruch ausgelöst haben.
Anders konnte sie es sich jedenfalls nicht erklären, dass sie ihrem Vater in den Tod gefolgt war.
Sie hatte sie gesehen, die totale Resignation stand ihr ins Gesicht geschrieben, als sie sprang. Der Schmerz ihres Aufschlags hatte etwas Befreiendes...
Der Aufenthalt in Dark Town war für labile Menschen lebensgefährlich geworden, sobald sie auf die Jagd ging, soviel war klar. Und es gab verdammt viele labile Menschen in Dark Town. Sie ahnte, dass die Selbstmorde etwas mit den Visionen zu tun haben mußten.
Sie überlegte, ob die Stadt durch die Ereignisse des letzten Jahres ihren dunklen Charakter erhalten hatte oder durch die unweigerlichen Folgen.
Der Schwarzmarkt mit Leichen aus Nächten mit Dark Town Regen florierte. Die Zahl der Pathologen war im letzten Jahr sprunghaft angestiegen, jedes zweite Kind in Dark Town wollte Pathologe werden. Das Leichenschauhaus war erweitert worden, ebenso das Zentrale Krankenhaus und die Feuerwehr. Man hatte eine Sondererlaubnis eingeführt, sich außerhalb beerdigen lassen zu dürfen.
Einäscherung wurde die gebräuchliche Beerdigungsform, nur die oberen Zehntausend von Dark Town konnten sich noch einen Platz auf dem Dark Town Friedhof sichern. Man konnte schließlich nicht die ganze Stadt in einen Friedhof verwandeln. Gleichzeitig verzeichneten die Kirchen der Stadt regen Zulauf.
Und natürlich war Dark Town zu der Metropole der schwarzen Szene avanciert. Jedes zweite Geschäft führte esoterischen Schnickschnack, religiöses Zubehör jeder Art und natürlich alles, was das schwarze Szeneherz begehrte. Schwarz war die Trendfarbe geworden. Aus rein pragmatischen Gründen. Der seltsame Mitternachtsregen in Dark Town hinterließ schwarze Rückstände, die die beste Waschmaschine der Welt nicht mehr heraus bekam. Wenn er von dem Stoff überhaupt etwas überließ.
Auch von Fenstern und Hauswänden war er schwer abzubekommen, aber er verblasste mit der Zeit. Leider lag nie genug Zeit zwischen diesen Platzregen. So waren inzwischen alle Fassaden und Dächer in die verschiedensten Abstufungen von grau bis schwarz getaucht, je nach Gestein, Alter des Gebäudes und Oberflächenzustand.
Dicke schwarze Rollos hingen des Nachts vor den meisten Fenstern. Für manche lohnte sich der Aufwand nicht mehr.
Der Regen hatte ein Gutes, sie brauchte das Kellerfenster nicht zu verhängen. Gegen die dunkle Schmierschicht hatte die Sonne keine Chance.
Das Mädchen war vielleicht wegen des anstehenden Halloween-Festes angereist. Vielleicht hatte die Therapeutin ihr auch eine Aussprache mit dem Vater angeraten.
Jedenfalls schien sie nicht mehr suizidgefährdet gewesen zu sein, da sie die Klinik hatte verlassen dürfen.
Ein Ende mit bitterem Nachgeschmack.
Aber ein Ende.
~~~
Regen. Melancholie. Segen aller Depressiven
Um darin zu versinken, im Schmerz zu ertrinken
Kinder der Nacht, in die sie sich hüllen
Wie in ein Leichentuch
Sie verfluchen sich und warten auf Heimsuchung
Warten in Angst vor dem, das sie begehren und verehren
Warten auf den Tod
Ich enttäusche sie nicht
Ich komme zu erlösen, nicht zu trösten
Sie begreifen es nicht
Sie wehren sich bis zum Schluß
Ein tödlicher Kuß, dann ist es getan
Ich bringe keinen Frieden
Ich bringe den Tod
Der Tod ist eine Möglichkeit
Sie haben bekommen, was sie wollten
Ein Ende.
Sirenen. Keine Polizei. Krankenwagen, Feuerwehr. Die Polizei machte sich nicht mehr die Mühe, in so einer Nacht die Station zu verlassen, sie warteten auf den Morgen und fuhren dann die Kranken- und Leichenschauhäuser ab. Viele Tote, Verletzte, aber keine Verbrechen. Die Einheimischen verharrten in so einer Nacht möglichst in ihren Häusern. Und nur dumme Verbrecher drehten in einer regnerischen Nacht in Dark Town ein Ding. Oder Neulinge, die meinten, die ausgestorbenen Strassen bedeuteten freie Bahn für das Verbrechen.
Sie fanden sich mit Glück im Krankenhaus, mit Pech in der Leichenhalle wieder, mit einer roten Nummer am Zeh. Rot bedeutete, dass sich niemand um ihre Obduktion zu kümmern brauchte. Die Pathologen hatten in einer solchen Nacht und den folgenden Tagen genug zu tun.
Sie drückte sich in einen Hauseingang und wartete, bis die heulenden Sirenen sich weit genug entfernt hatten. So schnell sie auch fuhren, so schnell sie selbst auch hätte dort sein können – für dieses Mädchen kam jede Hilfe zu spät. Ihr Blut trocknete bereits auf dem Kopfsteinpflaster fest, kaum zu unterscheiden von dem schwarzen schmierigen Film, den der Regen hinterlassen hatte. Zu spät. Wie für so viele...
Sie wischte den Gedanken fort wie eine lästige Fliege. Sie brauchte Lebende, wenn sie zumindest auf die Spur einer Antwort kommen wollte. Manchmal fürchtete sie, dass es auch dafür zu spät war. Dass sie nur noch die Folgen eingrenzen konnte. Ihr Leben lang. Und das bedeutete verdammt lang. Red Eye hatte sie fast ein Jahr in seinem Bann halten können. Und nun war sie zwar frei, wenn man es so nennen wollte, aber auch allein. Freiwild für jedermann. Von allen Menschen gefürchtet, denen sie begegnete, von Red Eyes Meute und seiner verfluchten Sippschaft gehasst, gefürchtet und gejagt. Von Red Eye selbst einmal ganz abgesehen... was für eine Königin.
Eine Königin ohne Reich und ohne König, sie hatte nichts außer sich selbst, dem Regen und der Hoffnung. Hoffnung auf eine Antwort. Eine Lösung. Für sich und diese Stadt. Wer bin ich? Wie oft hatte sie sich diese Frage in den letzten Wochen schon gestellt. Wer bin ich? Wer war ich? Und was soll ich sein? Was kann ich sein? Das Nichtsein war ihr nicht vergönnt. Sie hatte es versucht. An dem Tag, an dem der Bann von ihr abfiel und die Erkenntnis kam. Und der Schock. Beziehungsweise das Abfallen des Schockzustandes von ihr. Gefühle. Verwirrung. Schmerz. Verzweiflung. Eine Hölle, in der sie nun jeden Tag leben musste.
Eine Verdammte auf der Flucht vor Verdammten, die die Verdammnis brachten wie sie - nur dass sie die anderen in allem weit übertraf. Und dass nur sie darunter litt.
Was sie vorher empfunden hatte, war nur ein Vorgeschmack auf die wahre Hölle gewesen. Der Anfang des Fadens, der sie durch das Netz führte, in dem sie sich verstrickt hatte, in dem sie gefangen war. Noch war ihre Freiheit die einer Fliege, die ein Bein aus den klebrigen Fäden der Spinne hatte lösen können ohne zu begreifen, warum und worin sie überhaupt festsaß...
Sie erinnerte sich noch gut an ihre erste Jagd. Red Eye hatte sie zu ihrem ersten Opfer geführt. Hätte sie sich vom ersten Moment an auf ihren eigenen Instinkt verlassen, wäre ihr ein Jahr verlorener Zeit erspart geblieben.
Sie sprangen von Dach zu Dach in jener sternenklaren Nacht, wie in Trance folgte sie ihm, gebannt von seinen geschmeidigen Bewegungen, die Bewegungen eines Panthers auf der Jagd... Etwas huschte durch ihren Körper. Sie erstarrte auf der Stelle, die Nase hoch in die Luft gereckt. Etwas in ihr hechelte.
Nein. Nicht hier. Komm weiter.
Sie sah ihn fragend an.
Ich werde deinen ersten Trank aussuchen. Du sollst einen sanften Übergang mit wahrem Genuss erleben. Sieh es als ein weiteres Hochzeitsgeschenk an.
Sie nickte und folgte ihm weiter durch die Nacht. Sie genoss den frischen Duft, die Stille, das Mondlicht, das die Stadt silbrig erglänzen ließ. Die Sterne funkelten intensiver, als sie es je erlebt hatte. Wie tausend kleine Sonnen sandten sie ihr energetische Impulse mitten ins Herz.
Plötzlich blieb er starr stehen und schnupperte.
Hmm, hier... hier sind wir richtig....
Er legte einen Moment die Hand auf eine Dachluke, man hörte ein kurzes metallisches Klacken, dann drückte er sie vorsichtig auf. Leise glitt er hindurch und hielt sie ihr auf, bis auch sie ins Innere geschlüpft war. Kaum war sie hindurch, blähten ihre Nasenlöcher sich, etwas in ihr zog sich kurz und heftig zusammen, dann schoss es heiß durch ihren Körper, ihre Augen vergrößerten sich, sie hechtete zur Tür, riss sie auf, sprang die Treppe hinab, sie hörte kaum, wie er ihr fluchend folgte. Sie raste wie der Wind durch den Flur der ersten Etage und riss eine Tür auf.
Erschrockene Augen starrten sie an, etwas Metallisches fiel klirrend auf Porzellan, Blut – sie riss das Handgelenk an sich, leckte genüsslich über das dünne Rinnsal, versenkte ihre Zähne in das Fleisch, die die Ader auf Anhieb durchschlugen und trank gierig, heftige Impulse zuckten durch ihren Leib, der die Energie aufsaugte wie ein Schwamm.
Das Mädchen sah ihr starr zu, ihr kleines Gesicht wurde erst blass, dann feuerrot, sie riss den Mund auf – eine kräftige Hand mit schlanken Fingern presste sich auf ihren Mund, eine andere brach ihr im Bruchteil einer Sekunde mit sanften Schwung das Genick.
Sie starrte erst auf den zusammengesackten Körper auf dem Boden, dann in seine zornigen Augen. Er packte sie fest im Nacken wie eine Katze ihr Junges und hob ihr Gesicht nah an seines. Sekunden vergingen. Den Blick in ihre jetzt trotzigen Augen versenkt zischte er:
„Das war dumm. Hättest du einen Moment gewartet... Wir reißen nicht wie Tiere unsere Beute – wir töten mit Bedacht und vor allem leise...!“
Er ließ sie los. Sie straffte sich und leckte sich provozierend langsam das Blut aus den Mundwinkeln. Nachdenklich schaute er in ihr gelassenes Gesicht.
„Du musst noch einiges lernen...“, murmelte er, „Kontrolle ist alles – daran mangelt es dir mehr als ich befürchtete...“
Er drehte sich zu dem leblosen Mädchen um – und in dem Moment, als sein Blick sie losließ, sackte Black Pearl in sich zusammen.
„Komm schon, Kleines... mach wie Daddy es mag... ja, so ist es gut. Ich liebe dich mein Engel...“ Wässrig blaue Augen betrachteten sie, sein Mund mit den dünnen Lippen stand halb offen. „Komm schon, komm schon, jaaa...“ Seine Augen schlossen sich fast, seine groben wulstigen Finger kneteten schmerzhaft ihre kleine Brust, während er hechelnd stöhnte. Sein Aufschrei hallte überlaut durch das Haus. Sie sah ihm mit starrem Blick nach, wie er ohne sie noch eines Blickes zu würdigen das Zimmer verließ, sie wusste, er würde jetzt ins Bad gehen und dann direkt ins Bett. Er schlief danach immer rasch ein.
Eine Weile lag sie still und wartete. Bald schon hörte sie sein hässliches Schnarchen. Wie in Trance erhob sie sich und wankte ins Bad. Tränen tropften auf den dicken Teppich, sie merkte es nicht. Erst vor dem Spiegel im Bad registrierte sie ihre nassen Wangen.
Nie wieder. Sie öffnete ruhig den Badezimmerschrank und nahm das Rasiermesser in die Hand, drehte es mit geöffneter Klinge ein wenig hin und her, es funkelte schön. Sie hatte es ihm zum letzten Geburtstag geschenkt, er wollte schon immer eins haben, Rasur mit Stil, ja, das war ganz nach seinem Geschmack. Sie schnaufte kurz verächtlich durch die Nase, setzte rasch an und zog es durch. Nicht tief genug. Und – ach verdammt, man muss doch schräg...
Sie kam schluchzend zu sich, die Hand auf ihr Handgelenk gepresst. Eine dünne rote Linie verblasste und verschwand. Sie rieb sich die Augen, schwarz, schon wieder.
Sie war allein.
Wo bist du, mein König?
Sie horchte. Irgendwo im Haus schnarchte jemand, sonst hörte sie nichts bis auf den Regen, der gegen das Badezimmerfenster prasselte.
Sie betrachtete das tote Mädchen. Sie war vielleicht zwölf. Sie sprang auf und hob das Mädchen vorsichtig in die Badewanne, steckte den Stöpsel ein und drehte den Wasserhahn auf.
Dann fiel ihr Blick auf das blutverschmierte Rasiermesser im Waschbecken.
Komm Kleines...
Sie schnappte sich das Rasiermesser und hechtete den Flur entlang. Sie riss die Tür auf. Er lag schnarchend auf dem breiten Ehebett. Mit einem Satz war sie auf ihm drauf, drückte ihm mit einer Hand den Mund zu und zog ihm mit der anderen das Rasiermesser tief durch die Kehle.
Kaltes Entsetzten stand in seinen Augen, die innerhalb von Sekunden brachen, während sein Körper schwach zuckte, seinem Mund entwich nur noch ein leises Gurgeln, als sie die Hand fortnahm. Dann stach sie ihm die Augen aus, brach ihm die Hände und schnitt sie ihm ab, die Augen stopfte sie ihm in den Mund, die Hände legte sie ihm um sein schrumpliges Glied.
Ihr rechter Mundwinkel zuckte befriedigt, als sie ihr Werk betrachtete. Sie leckte das Rasiermesser ab, lief zurück ins Bad und drehte den Hahn zu. Sie schnitt dem Mädchen rechts und links schräg über die Handgelenke und ließ das Rasiermesser in die Wanne fallen.
Sie betrachtete das Mädchen, ihr blondes Haar sah im blutigen Wasser fast schwarz aus. Sie fand, sie hatte ihr einen befriedigenderen Nachruf geschrieben, der morgen in der Presse verbreitet werden würde – ein bloßer Opfertod war nicht nach ihrem Geschmack.
Sie bemerkte sich im Spiegel, Blut bespritzt, die Augen schwarz verlaufen. Sie spülte ihre Handschuhe, Hände und Gesicht ab, wischte alles, auch den Boden, mit einem Handtuch sauber und ließ es in die Wanne gleiten, so dass es den Körper des Mädchens angemessen züchtig bedeckte. Dann ging sie zurück ins Schlafzimmer, nahm das Kissen neben dem Kopf des Toten und drückte es ihm fest auf das Gesicht - wo war eigentlich die Ehefrau? Den restlichen Körper deckte sie sorgsam mit der Bettdecke zu. Sie durchsuchte das Haus, sie fand weder von der Frau, noch von ihrem Fremdling eine Spur.
Wo bist du, mein König?
Er hatte ihr eine Lektion erteilen wollen, sie sollte neben ihrem Opfer erwachen und selbst sehen, was sie angerichtet hatte. Und eine Lösung finden, wie sie nun den Schauplatz ohne einen Hinweis auf sich zurücklassen sollte. Es war nicht ganz die Lösung, die er sich gewünscht hätte...
Mit blutigen Klamotten hatte sie sich auf die Suche nach ihm begeben, doch ihn in dieser Nacht nicht mehr gefunden. Sie war schließlich in den Keller zurück gekehrt, hatte sich ausgezogen und nur mit ihrem Mantel bekleidet schlafen gelegt. Sie hatte immer noch Hunger, denn sie hatte nur wenig von dem Mädchen getrunken. Doch die Lust auf eine weitere Jagd war ihr für diese Nacht vergangen.
Heute zog sie sich in einen anderen Keller zurück, den Red Eye niemals finden würde. Zumindest hoffte sie, ihn nicht zu unterschätzen.
Wieder hatte sie den Krematorien Futter geliefert. Sie konnte zwar inzwischen nach einem guten Trank recht lange ohne auskommen, doch wenigstens einmal die Woche war es schon nötig. Die Blutkonserven der anderen blieben ihr verschlossen, alle Blutbanken hielt Red Eye gut bewacht. Sie hatte einmal versucht, mit Hilfe von Guhlen eine eigene aufzubauen, doch Red Eye hatte einige ihrer Guhle ausfindig gemacht und getötet, der Rest starb an den Visionen.
Sie war einsamer als jeder andere Vampir.
Seufzend stellte sie die wenigen Beutel, die sie sich gezogen hatte, in den Kühlschrank.
Ein Teil der Vision schoß ihr durch den Kopf.
Er saß auf dem Stuhl gefesselt. Seine Frau fütterte ihn mit seinen eigenen Gedärmen, während seine Tochter ihm seine Sünden und ihren Hass laut intonierend mit einem Messer in den Rücken schnitzte, sein Sohn hielt die Kamera für die Live-Übertragung, grell blinkte dem Gefesselten ihr rotes Licht ins Auge. Er schrie...
Der Mann hatte nicht lange durchgehalten bevor er aus dem Fenster sprang. Und da sie Energie brauchte, um ihn festzuhalten, hatte sie auch ein wenig direkt von ihm trinken müssen - es war schon schwer genug für ihn gewesen, ihrem Blick stand zu halten, doch der Biss hatte ihm den Rest gegeben.
Bald darauf hatte sie die ersten Sirenen gehört.
Sie dachte an die Tochter, die in derselben Nacht ebenfalls gesprungen war. Sie hatte es nicht verhindern können. Ihres Wissens hätte die Tochter gar nicht in Dark Town sein dürfen, sondern weit weg in einer Klinik, in der sie wegen Depressionen in Behandlung war.
Sie hatte das Haus längst verlassen, als der Tod des Mädchens sie überfiel. Vor Schreck war sie sogar vom Dach gestürzt. Verdammte Blutsbande.
Das Mädchen muss einen Schlüssel gehabt haben. Im Dunkeln hatte sie seine Leiche unter dem Fenster nicht gesehen. Sie hatte die Wohnung des Vaters leer vorgefunden, der Blick aus dem zerbrochenen Fenster ließ sie ihn schließlich entdecken. Die Realisierung seines Todes muss sofort einen Nervenzusammenbruch ausgelöst haben.
Anders konnte sie es sich jedenfalls nicht erklären, dass sie ihrem Vater in den Tod gefolgt war.
Sie hatte sie gesehen, die totale Resignation stand ihr ins Gesicht geschrieben, als sie sprang. Der Schmerz ihres Aufschlags hatte etwas Befreiendes...
Der Aufenthalt in Dark Town war für labile Menschen lebensgefährlich geworden, sobald sie auf die Jagd ging, soviel war klar. Und es gab verdammt viele labile Menschen in Dark Town. Sie ahnte, dass die Selbstmorde etwas mit den Visionen zu tun haben mußten.
Sie überlegte, ob die Stadt durch die Ereignisse des letzten Jahres ihren dunklen Charakter erhalten hatte oder durch die unweigerlichen Folgen.
Der Schwarzmarkt mit Leichen aus Nächten mit Dark Town Regen florierte. Die Zahl der Pathologen war im letzten Jahr sprunghaft angestiegen, jedes zweite Kind in Dark Town wollte Pathologe werden. Das Leichenschauhaus war erweitert worden, ebenso das Zentrale Krankenhaus und die Feuerwehr. Man hatte eine Sondererlaubnis eingeführt, sich außerhalb beerdigen lassen zu dürfen.
Einäscherung wurde die gebräuchliche Beerdigungsform, nur die oberen Zehntausend von Dark Town konnten sich noch einen Platz auf dem Dark Town Friedhof sichern. Man konnte schließlich nicht die ganze Stadt in einen Friedhof verwandeln. Gleichzeitig verzeichneten die Kirchen der Stadt regen Zulauf.
Und natürlich war Dark Town zu der Metropole der schwarzen Szene avanciert. Jedes zweite Geschäft führte esoterischen Schnickschnack, religiöses Zubehör jeder Art und natürlich alles, was das schwarze Szeneherz begehrte. Schwarz war die Trendfarbe geworden. Aus rein pragmatischen Gründen. Der seltsame Mitternachtsregen in Dark Town hinterließ schwarze Rückstände, die die beste Waschmaschine der Welt nicht mehr heraus bekam. Wenn er von dem Stoff überhaupt etwas überließ.
Auch von Fenstern und Hauswänden war er schwer abzubekommen, aber er verblasste mit der Zeit. Leider lag nie genug Zeit zwischen diesen Platzregen. So waren inzwischen alle Fassaden und Dächer in die verschiedensten Abstufungen von grau bis schwarz getaucht, je nach Gestein, Alter des Gebäudes und Oberflächenzustand.
Dicke schwarze Rollos hingen des Nachts vor den meisten Fenstern. Für manche lohnte sich der Aufwand nicht mehr.
Der Regen hatte ein Gutes, sie brauchte das Kellerfenster nicht zu verhängen. Gegen die dunkle Schmierschicht hatte die Sonne keine Chance.
Das Mädchen war vielleicht wegen des anstehenden Halloween-Festes angereist. Vielleicht hatte die Therapeutin ihr auch eine Aussprache mit dem Vater angeraten.
Jedenfalls schien sie nicht mehr suizidgefährdet gewesen zu sein, da sie die Klinik hatte verlassen dürfen.
Ein Ende mit bitterem Nachgeschmack.
Aber ein Ende.
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