Blau, gelb, violett, alleinzig

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H

Heidrun D.

Gast
Liebe Vera-Lena,

mit diesem Text habe ich Schwierigkeiten, weil die Bilder (für mich) nicht stimmig sind.

Der Krokus wirkt auf mich eher wie ein kleiner Panzerknacker, ein strotzendes Kraftpaket, dickstielig, kompakt und durchsetzungsfähig. Keineswegs aber schmalbrüstig.

Für mich verkörpert er den Aufbruch & Triumph des Frühlings, Zuversicht, auch Risikofreude.

Insofern kann ich mich mit diesem Text (und das ist das erste Mal bei all deinen Gedichten) nicht anfreunden.

Frühlingsgrüße :)
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Heidrun,

das haben Bilder in Texten so an sich, dass jeder etwas Anderes in ihnen sieht.

Wenn ich den langgezogenen Blütenkelch des Krokus betrachte, kommt er mir schmal vor und wenn ich an sein Blütenherz denke, dass sich dort in der Tiefe des Kelches befindet, kommt er mir "schmalbrüstig" vor.

Nun aber zur Aussage dieses Textes, denn die ganze Pflanzen-und Blütenwelt ist ja nur ein Vorwand, um das, was ich meine schön indirekt vermitteln zu können.

Da erwacht der Krokus schon so früh im Jahr zum Leben, verschenkt seine ganze Schönheit, seine ganze Liebe, aber an wen nun bitte? Alle schlafen ja noch. Das, was er sich wünscht und was in der zweiten Strophe beschrieben wird, findet ja erst statt, wenn er schon verblüht ist.
Auch den Herbst erlebt er nicht mehr, der ja dann auch immer noch seinen eigenen Reiz hat, wenn die Blütenwelt, bevor sie dahin ist,noch einmal heftig aufleuchtet.

Ja, da ist er dann schon lange wieder auf sich selbst zurückgeworfen in der Erde und träumt wieder und wieder von den sehnsuchtserfüllten Stunden, die ihm keine Erfüllung brachten, keine Erwiderung seines Liebesverlangens.

Das waren so meine Gedanken, als ich diesen Text verfasst habe.

Danke für Deine Antwort, liebe Heidrun, die mir, wie immer, viel bedeutet. :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 



 
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