Blaue Stunde (Sonett)

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James Blond

Mitglied
Was blieb, als wir uns aus den Armen legten,
um einzeln in die blaue Zeit zu lauschen
und uns umfing des Tages weißes Rauschen
aus Augenblicken, die nichts mehr bewegten?

Was kam, als wir gedankenfern schon schwiegen,
entspannte Körper voneinander lösten
und nicht mehr jenen Lebensdrang entblößten,
der uns beglüht, im Andern zu versiegen?

Der Himmel zeigte kurz sein tiefstes Blau,
so kühl, so klar, dass man es nicht versteht,
dann zog er sich zurück ins alte Grau,
weil etwas in uns ist, das weiter dreht.

Da waren wir längst wieder Mann und Frau
und fragten uns, wohin die Reise geht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 22830

Gast
lieber James,
die bilder, der rhythmus, die form - sehr stark.
liebe grüße
charlotte
 

James Blond

Mitglied
Liebe Charlotte,

es freut mich, wenn dieses Sonett dich anspricht.

Es ist nicht neu, ich hatte es hier vor einem Jahr schon einmal veröffentlicht und hoffte nun, es würde dir zusagen.

Liebe Grüße
JB
 
G

Gelöschtes Mitglied 22830

Gast
lieber James, da hat deine hoffnung sich erfüllt ;) - schon mit dem ersten satz. sich aus den armen legen.
und dieses wieder einzeln werden. so spielerisch von weiß über blau wieder ins grau.
liebe grüße
charlotte
 



 
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