Blauer Baum

JAS · 26 Juli 2012

[ 4]Blauer Baum

[ 4]Auch ohne Gesicht
[ 4]denk ich an dich.
[ 4]Wann kommst du,
[ 4]wie erkennst du mich?

[ 4]Blauer Staub in den Lungen
[ 4]vermischt sich mit Rot.
[ 4]Grüner Nebel im Hirn
[ 4]und die Gedanken sind tot.

[ 4]Fall aus dem Himmel,
[ 4]aus Grün wird jetzt Gelb.
[ 4]Hab dich gefunden,
[ 4]blauer Baum - bunte Welt.

koollook · 26 Juli 2012

Eine breite Farbpalette breitest du zum Lesen aus, man weiß gar nicht mehr, wo welche Farbe herkommt oder hin will.

Doch mir gefällt der suchende, sehnende Unterton.

JAS · 26 Juli 2012

koollook, danke für den Kommentar!

Da gäbe es viele Interpretationsmöglichkeiten:
Blau und Gelb bilden als einfachste Grundfarben (frei nach Goethe) den Rahmen, wobei Blau auf der einen Seite symbolisch die Tiefe und Kühle oder Klarheit des Geistes (vielleicht auch das Männliche) darstellt und Gelb auf der anderen Seite die Farbe des Lichts und der Wärme ist (vermutlich weiblich)…

JAS

919.
Wenn man erst das Auseinandergehen des Gelben und Blauen wird recht gefasst, besonders aber die Steigerung ins Rote genugsam betrachtet haben, wodurch das Entgegengesetzte sich gegeneinander neigt, und sich in einem Dritten vereinigt [Grün], dann wird gewiss eine besondere geheimnisvolle Anschauung eintreten, dass man diesen beiden getrennten, einander entgegengesetzten Wesen eine geistige Bedeutung unterlegen könne, und man wird sich kaum enthalten, wenn man sie unterwärts das Grün und oberwärts das Rot hervorbringen sieht, dort an die irdischen, hier an die himmlischen Ausgeburten der Elohim zu gedenken.

Zit. aus Goethes Farbenlehre 1810.

Blauer Baum

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