Bleib

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Vera-Lena

Mitglied
Bleib

Als der Sommer in den Herbst stürzte,
der Winde Geheul hereinbrach,
glitt meine Hand in die deine.
Werden wir einander beschützen können.

Ich sah in das dunkelleuchtende Schwarz
deiner Augen,
den Weltenwirbel vergessend,
taumelte ich in dieses Funkeln,
in dein Selbst.

Hier wird Heimat mir gegenwärtig,
eintreten will ich hier,
wenn die Zeit ihre letzte Sekunde
verhaucht.
 

Mara Krovecs

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

das ist eine innige Liebeserklärung;
in Zeiten der Finsternis, im Finsteren den Herzschlag entdecken, den man liebt, und hoffen einander beschützen zu können und spüren, dass man später gemeinsam auf die eine große Reise gehen möchte ist schon Magie; und der Titel offenbart: diese Entdeckung, die Hand, die in die des anderen gleitet und damit eine Art Versprechen wird, ist ein Geschenk das die Zeit für einen Augenblick anhält und die Welt für diese zwei verändern könnte, wenn das Wort"Bleib" zum Weg wird. Oder auch nicht, dann würde aus dem erhofften Weg wieder ein Himmel zum Träumen und irgendwann würden die Wolken herabregnen, was Hoffnung war und Liebe und aus dem Boden wüchsen Gräser und Disteln …. für anderes, nichts ist verloren.

Dein Gedicht bringt mich zum Träumen … es ist einfach schön!

Liebe Grüße

Mara

ich gebe eine 8 …. hier, damit es den Schnitt nicht verdirbt.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Mara,

das lässt mein Herz höher shlagen, wenn ich erleben darf, dass jedes meiner Worte in einem Text so gelesen wird, wie ich sie gemeint habe.
Danke für Dein einfühlsames Lesen und Deinen ausführlichen und poetische Komentar!

Herzliche Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Wipfel,

wie ich nun sehe, gibt es hier einen Erklärungsbedarf:
Einer meiner Kollegen war Zigeuner und im Rampenlicht leuchteten seine schwarzen Augen noch dunkler auf. Dergleichen hate ich zuvor nie gesehen außer bei Katzen im Dunkeln.
Auch manche Menschen mit schwarzen Augen bekommen einen noch dunkleren Glanz bei tiefen Gefühlsregungen.

Ich denke mal, das hier ist kein "falscher Fehler", aber danke, für Deine Freundlichkeit, die mich auf etwas Wichtiges hinweisen wollte!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Wipfel

Mitglied
du musst nichts erklären. mir nicht. doch wenn du beschreiben willst, dass schwarz noch dunkler leuchten kann als schwarz - dann schreib es. ich lese nichts von romas, ich lese das
dunkelleuchtende Schwarz
. und das ist nun mal ein weißer Schimmel. was auch immer du dir dabei gedacht hast.

Grüße von wipfel
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

danke für Deine freundliche Unterstützung! Das ist ein interessanter und in meinem Falle hilfreicher Link.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Wipfel

Mitglied
ach echt jetzt? Schwarz ist nicht gleich schwarz? Wäre ich nie drauf gekommen.

Doch darum geht es mir nicht. Wenn Schwarz denn leuchtet - und das kann es ohne Zweifel - dann doch wohl nicht hell. Zeig es mir, das helle Schwarz. Jenes, das hell leuchtet und noch nicht zum Grau mutiert ist. Und selbst grau muss sich mühen, um hell leuchten zu können. Du würdest doch auch nicht von einem dunkel leuchtendem Dunkelblau schreiben - und das ist wahrlich heller als schwarz. Und weil es das nicht gibt, ist es sinnfrei in einem Gedicht (welches ja verdichtet) es zusätzlich zu erwähnen, dass eben jenes Schwarz der Augen dunkel leuchtet. Es leuchtet. Mehr braucht es nicht.

Das ist der weiße Schimmel - der ohne Zweifel nicht ganz weiß sein muss. Auch dunkelweiss. Oder leuchtendes Hellgrau. Aber nicht hellleuchtendes Weiß.
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Wipfel,

Du könntest es also akzeptieren, wenn da stünde:"Ich sah in das leuchtende Schwarz Deiner Augen."

Das verstehe ich ja, aber mir sagt das nichts. Diese Augen leuchten immer. In dem Augenblick, den ich hier beschreibe, leuchteten sie aber dunkler als sonst.

Also mehr kann ich dazu leider nicht sagen.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
D

Die Dohle

Gast
Vorschlag zur Güte:

"Ich sah in das dunkelleuchtende Schwarz" umbauen in:

"Ich sah: Dunkler leuchtendes Schwarz"

Ist das was, das zu gebrauchen?

lg
die dohle
 

Vera-Lena

Mitglied
Bleib

Als der Sommer in den Herbst stürzte,
der Winde Geheul hereinbrach,
glitt meine Hand in die deine.
Werden wir einander beschützen können.

Ich sah in das dunkler aufleuchtende Schwarz
deiner Augen,
den Weltenwirbel vergessend,
taumelte ich in dieses Funkeln,
in dein Selbst.

Hier wird Heimat mir gegenwärtig,
eintreten will ich hier,
wenn die Zeit ihre letzte Sekunde
verhaucht.
 

Mara Krovecs

Mitglied
Liebe Vera Lena,

mir hätte auch die erste Version gefallen;
dunkelleuchtendes Schwarz
ist für mich keinesfalls doppelt gemoppelt, ich habe sofort ein Bild vor Augen dazu, zumal hier poetisch etwas eingesetzt wird, dass man einfach nicht mit der Ausversehen verwendeten Doppelung vergleichen darf; allerdings sehe ich in dieser neuen Variante eine Chance etwas noch stärker oder anders zu betonen, wenn man dies so täte:

Ich sah in das dunkler Aufleuchtende
[blue](in das)[/blue] Schwarz deiner Augen,
den Weltenwirbel vergessend,
taumelte ich in dieses Funkeln,
in dein Selbst.

[blue]in das[/blue] - nur vielleicht ;-), es sagt ja nicht genau das Gleiche aus.
Das Schwarz hinunter zu nehmen finde ich von der Aufteilung her schöner und es gibt dem "Aufleuchtendem" mehr Raum.

Liebe Grüße

Mara
 

Vera-Lena

Mitglied
Bleib

Als der Sommer in den Herbst stürzte,
der Winde Geheul hereinbrach,
glitt meine Hand in die deine.
Werden wir einander beschützen können.

Ich sah in das dunkler Aufleuchtende,
das sich vertiefende Schwarz
deiner Augen,
den Weltenwirbel vergessend,
taumelte ich in dieses Funkeln,
in dein Selbst.

Hier wird Heimat mir gegenwärtig,
eintreten will ich hier,
wenn die Zeit ihre letzte Sekunde
verhaucht.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Mara,

danke für Deine abermalige Rückmeldung, die mir sehr hilfreich ist.

Ich denke, jetzt konnte ich diese Stelle noch stärker präzisieren.

Lieben Dank un liebe Grüße
Vera-Lena
 
Liebe Vera Lena,
mit der Benotung habe ich gewartet, bis das „dunkle Kapitel“ abgeschlossen ist.
Ich finde dein Gedicht sehr schön, sehr gefühlvoll.
Deine erste Version hat mir aber auch gefallen.
Viele Grüße,
Marie-Luise
 



 
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