BLIMPER Intro und erstes Kapitel von 20. Die "Omsk"

Michael Kempa

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BLIMPER




















Was bisher geschah...​





Hannah und Alaska sind Freundinnen, sie leben in der „Zitadelle“, in einem Bunker, 200 Jahre nach der globalen Katastrophe. Es haben nur wenige Menschen überlebt, eigentlich nur die 5000 Menschen in der Zitadelle, die nun einfach das „Dorf“ genannt wird. Nun soll endlich geschaut werden, wo und wie menschliches Leben möglich ist. Das „Dorf“ verfügt über einige Luftschiffe, nach dem Bauschema eines Blimps. Luftschiffe sind gut einsetzbar für Exkursionen, die Infrastruktur ist so ersetzbar. Hannah hat sich aus einem Supermarkt zur Flugbegleiterin hochgearbeitet, viele Freunde haben sie begleitet.


Eine Demokratie gibt es nicht, eine Troika leitet das „Dorf“.


Hannah und ihre Freunde beginnen zu entdecken, dass es eine fremde Intelligenz gibt, die den Rest der Menschheit begleitet.


Das Regime verheimlicht das.


Eine Droge gewinnt an Bedeutung, es ist das DMT, eine Droge, die das Bewusstsein erweitert und Einblicke in eine andere Welt gewährt.


Um Hannah herum entsteht ein Freundeskreis, der die Möglichkeiten entdecken will. Das Ziel ist nicht klar, die Reise unbestimmt. Wer nicht in das Konzept der „Zitadelle“ passt, wird aussortiert.


Hannah und Alaska stehen das aus und bieten Widerstand.





























Die „Omsk“​





Alaska und Hannah nahmen die Rucksäcke auf ihre Schultern und begannen den Rückweg zur Süd-Basis. Der Canyon Lake lag ruhig vor ihnen, in der Ferne stand ein Blimp ruhig am Himmel, fest verankert am Fixpoint.


Nach einer halben Stunde Fußmarsch stand der Blimp deutlich sichtbar am Himmel, es war die „Omsk“.


Alaska stellte ihren Rucksack auf den steinigen Boden und kramte in den Seitentaschen, angelte schließlich ein Talkie heraus und drückte den roten Signalknopf. Nach einigen Minuten meldete sich eine verwunderte Stimme:


„Wer ruft?“


„Alaska – und Hannah ist bei mir!“


Das Talkie blieb ruhig – lange.


„Hier spricht Ricarda – wo, zum Teufel, kommt ihr denn her? Paul wartet mit dem Start, wir wollten gerade den Stützpunkt schließen. Die Suche nach euch wurde abgebrochen. Wir sollen zurück zur Zitadelle! Over?“


Die Stimme von Ricarda klang zaghaft, so als wollte sie selbst nicht glauben, was sie gerade sagte.


Alaska gab Antwort.


„Wir sind in ein paar Minuten da. Wartet!“


Ricardas Stimme klang nun fester.


„Wir warten, kommt direkt zur Omsk, die Gangway ist unten!“


Ein leises Knacken vom Talkie beendete das Gespräch.


Alaska schulterte den Rucksack und lief zu Hannah. Zusammen hielten sie nun auf den Blimp zu, der bald so groß wie der restliche Himmel erschien. Die Gangway war ausgeklappt, die Motoren liefen.


Ricarda wartete am Eingang und umarmte zuerst Alaska und drückte dann ganz fest Hannah an sich.


„Wo, zum Teufel, kommt ihr denn her? Ich kann es nicht fassen! Kommt rein! Vorne sitzt Paul am Ruder – er möchte euch sehen!“


Hannah und Alaska ließen das Gepäck auf den Sitzen am Eingang stehen und liefen vor, durch die leeren Reihen. Paul arbeitete an den Instrumenten. Die Begrüßung war kurz aber heftig.


Paul war konzentriert und begann den Start des Blimps.


„Ich habe viele Fragen! Was war los? Wo wart ihr? Aber zuerst müssen wir los! Wir sollen zur Zitadelle... ASAP, steht hier auf dem Display – as soon as possible!“


Mit lautem Brummen schraubten die Triebwerke den Blimp in die Luft, in steilem Winkel erreichte er die Reisehöhe und drehte sich gleichzeitig in Richtung Zitadelle. Hannah stand dicht hinter Paul, der einiges an den Armaturen des Blimps zu schaffen hatte.


Die Geschwindigkeit lag bald bei 150 km/h und stieg weiter an, das konnte Hannah über die Schultern von Paul an den Anzeigen sehen.


Bei 180km/h wurde der Flug unruhig, der Blimp begann zu vibrieren und schüttelte sich in der Luft. Dann begann die ohrenbetäubende Kavitation, die Hülle des Blimps begann zu schlagen und Paul schob erbarmungslos die Schubregler nach vorne. Hannah krallte sich in die Pilotenlehne und suchte Alaskas Blick.


Alaska und Ricarda saßen in der ersten Reihe, sie sahen nicht gut aus. Bleich wie zwei Schneemänner krallten sie sich an die Sitze und fingerten nervös an den Sicherheitsgurten.


Das Tacho erreichte 190 km/h, das Schlagen klang nun infernalisch, die Implosionen der Hülle waren mit der Bauchdecke spürbar, jenseits von Hören. Mit einem Schlag wurde es ruhig, ein gleichmäßiges Rauschen ersetzte die Schläge. Von außen klang gedämpftes Heulen durch die Luken.


„Wir sind durch!“, rief Paul.


Paul entspannte sich in seinem Sitz und wischte sich ein paar Schweißperlen von der Stirn.


Auf dem Tacho stand die Nadel ruhig bei 250.


„Wow!“, entglitt es Blimper.


„Ja, wow!“, antwortete Paul und umarmte Hannah fest, den Pilotensitz hatte er verlassen.


„Den Rest übernimmt die Automatik...“


Paul nahm Alaska in die Arme und erklärte dann das Manöver.


„Wir sollen mit Maximalgeschwindigkeit zurück zur Zitadelle. Es ist auch eine Art von Test. Jenseits von 180 km/h beginnt die Kavitation. Normalerweise wird dann ein Blimp instabil. Doch die Omsk verformt sich dann und nimmt eine aerodynamische Form an, die sie bis 300 km/h behält. Was dann kommt, weiß niemand...“


„Warum die Eile?“, fragte Alaska.


„Befehl aus der Zitadelle... Test vermutlich.“ Paul zuckte nur mit den Schultern.


„Wir sind bald da! Das Ganze geht jetzt rückwärts, nur schneller! Es ist besser, wenn ihr euch anschnallt!“


Das Dorf erschien schneller als gedacht. Ein Blinken vom Landeplatz wies den Weg. Paul überließ der Automatik die Feinarbeit, die Landung wurde perfekt.
 

Sonja59

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Hallo Michael Kempa,
Ich hatte zuerst kurz einige der 20 Teile Deines Manuskripts angesehen und hatte eigentlich gehofft, irgendwo einen Spannungsbogen zu finden, der einem dazu animiert unbedingt weiterlen zu wollen. Na ja, ich habe ihn nicht gefunden. Auch hier am Anfang leider eine total Fehlanzeige. Für mich ließt es sich wie eine emotionslose Aufzählung von Fakten.
Trotzdem ist die Geschichte Ausbaufähig. Versuche gleich zu Beginn einen gewisse Spannung aufzubauen, die den Leser in seinen Bann zieht. Binde die Beschreibung des "Dorfes" mit in eine Handlung ein. Gehe dabei auch ruhig auf ein paar Kleinigkeiten ein, damit sich der Leser dorthin versetzten kann.
Ich persönlich finde es gut, wenn beim Lesen das Kopfkino anspringt , um sich alles vorstellen und in Situationen hineindenken zu können.
Ich weiß, das Dir dieser umfangreiche Text schon sehr viel Zeit und Arbeit abverlangt hat. Ich ziehe meinem Hut davor. Nur beginnt mit der Korrektur am Text nun die eigentlich Arbeit. Immer vorausgesetzt du möchtest diesen Weg gehen und das Manuskript vom Grund auf neu bearbeiten. Kanten rundschleifen und Stolpersteine aus dem Weg räumen, um den Text spannend und damit lesenswert zu gestalten.
Vielleicht sind hier ja die anderen Leser anderer Meinung und haben sich deshalb nicht zum Text geäußert. Keine Ahnung. Und ich muss mit meiner Meinung ja vielleicht auch nicht richtig liegen. Aber ich habe sie Dir wenigstens ehrlich gegeben. Denn das verdienst Du bei diesem Arbeitsaufwand den Du geleistet hast, alle mal.
Ich stehe auch gern für Fragen, sowie hier und da ein paar Anregungen zum Text bereit.
Liebe Grüße
Sonja59
 

Michael Kempa

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Hallo! Danke für die Meinung. Ich habe mich schon gewundert, warum kaum Rückmeldungen gekommen sind. OK, entweder ist meine Story grottenschlecht oder jenseits aller Kritik ;-)
Zur Entstehung der Geschichte: Es sollte eine druckreife Geschichte werden - kurz: ein Buch.
An die Leselupe habe ich zu der Zeit nicht gedacht. Zuerst wollte ich drei große Blöcke zum Lesen geben, doch dann wurden es 20 Häppchen, denen ich nachträglich Titel gegeben habe. Dann - ganz wichtig, es sollte eine möglichst gewaltfreie Story werden - FSK ab 12.
Auch, weil ich das Geballer und Heldensterben in vielen SF-Storys nicht leiden kann.
Ein Verlag hat mir zu einem vernünftigen Preis 20 Exemplare gedruckt - mit Einband, Titelbild und allem Drum und Dran. Diese Bücher gingen an Freunde und wurden besondere Geschenke. Mir war und ist klar, dass mein Buch auf dem professionellen Literaturmarkt keine Chance hat.
Der fehlende Spannungsbogen: Hmmm, da muss ich nochmal nachdenken. Wie erzeuge ich Spannung? Was macht einen Thriller aus? Wie schaffe ich das ohne Leichen und Morde und ohne dass Blut aus den Seiten tropft?
Zur Knappheit der Story und fehlender ausführlicher Beschreibungen: Das gebunde Buch hat etwa 200 Seiten. Ich fand, das reicht vom Umfang und ich trat deutlich auf die Schreib-Bremse!
Ich kenne Bücher (Fackeln im Sturm, Dr. Schiwago, etc.) , bei denen ausführlich beschrieben wird, wie eine Schneeflocke an einer Fensterscheibe herunterrutscht und das über 5 Seiten, mit Beschreibung der Stimmungslage des Protagonisten. Das ist nicht mein Ding.
Meine Story ist für eine Zugfahrt oder einen Flug gedacht - zum Zeitvertreib und dabei etwas anspruchsvoller wie ein Perry-Rhodan Groschenroman.
Na ja, soweit meine Erlärung zu BLIMP und BLIMPER. BLIMPER ist die Fortsetzung. Einerseits, weil 200 Seiten nicht reichten, andererseits, weil ich die Geschichte selber spannend fand. Langeweile wollte ich nicht erzeugen. Du deutest das Gefühl an - ok, da muss ich meinen Stil nochmals deutlich und gründlich überdenken. Eine Korrektur wird es nicht geben. Allerdings bin ich an einer ganz anderen SF-Story am basteln und Kritik, egal von welcher Seite, wird darin einfließen.
Also: Herzlichen Dank für die konstruktive Kritik! Das ist mir viel wert.
Grüße zurück,
Michael
 

Sonja59

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Hallo Michael

Der fehlende Spannungsbogen: Hmmm, da muss ich nochmal nachdenken. Wie erzeuge ich Spannung? Was macht einen Thriller aus? Wie schaffe ich das ohne Leichen und Morde und ohne dass Blut aus den Seiten tropft?
Um einen Spannungsbogen zu erzeugen, braucht es keinen Mord und Todschlag, Rumgeballer oder blutige Szenen.
Schau mal hier nach: Spannungsbogen | Wie erzeuge ich einen Spannungsbogen? (autor-werden.de)
Oder Stelle bei Google oder einer anderen Suchmaschine einfach mal die Frage: "Wie erstelle ich einen Spannungsbogen"
Mit Sicherheit hilft Dir das weiter.


Zur Knappheit der Story und fehlender ausführlicher Beschreibungen: Das gebunde Buch hat etwa 200 Seiten. Ich fand, das reicht vom Umfang und ich trat deutlich auf die Schreib-Bremse!
Ich kenne Bücher (Fackeln im Sturm, Dr. Schiwago, etc.) , bei denen ausführlich beschrieben wird, wie eine Schneeflocke an einer Fensterscheibe herunterrutscht und das über 5 Seiten, mit Beschreibung der Stimmungslage des Protagonisten. Das ist nicht mein Ding.
Und hierzu möchte ich auch noch etwas sagen. Keiner verlangt derartig genaue Beschreibungen. Aber doch wenigstens solche, dass man sich vorstellen kann wie zum Beispiel so ein Blimper von außen und innen aussieht. Überhaupt interessiert es doch auch den Leser (egal ob jung oder alt), wie es in Deiner Zukunft aussieht. Dafür reichen mit Sicherheit hier und da ein paar wenige erklärende Sätze und kein Aufsatz über die Farbe eines Bleistifts.
Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber es klingt alles so abgehackt, nicht rund. Lies den Text doch am besten mal selbst laut. Noch besser, nimm den laut gelesenen Text auf und höre ihn Dir dann an. Vielleicht hast Du ja auch ein Schreibprogramm mit Vorlesefunktion. Bestimmt merkst Du dann auch was ich meine.

Übrigens, um eine druckreife Geschichte hinzubekommen braucht es viel Arbeit und am besten auch ein oder zwei Beta-Leser oder einen Lektor, um sich mit seinem Manuskript am Ende nicht vor seinen Freunden zu blamieren. Das erfinden und aufschreiben einer Geschichte ist bei dem ganzen Prozess eher der leichtere Part. Die wirkliche Arbeit die Zeit und Geduld erfordert, ist dann die Überarbeitung. Das Ausmerzen von Fehlern, das Umschreiben von ganzen Passagen, das Kürzen, Streichen und hinzufügen, bis alles passt. Dann geht der Text an die Beta-Leser, die hoffentlich wirklich ehrlich ihren Senf dazu geben und Dich auf ihnen aufgefallenen Fehlern oder Textungereimtheiten aufmerksam machen. Und schon geht der Text bei Dir in die nächste Bearbeitungsrunde.
Wenn Du dann endlich der Meinung bist, das alles passt und Du den Text noch einem Lektor gibst, so kann ich Dir aus Erfahrung sagen, dass der unter Garantie auch noch mehr als genug Fragen zum Text und Änderungsvorschlägen oder einfach nur viele Striche mit dem Rotstift an den Textrand macht und seine Kommentare dazuschreibt.
Ob Du Dir nun diesen Text noch einmal vornimmst und ihn Überarbeitest oder nicht, bleibt natürlich Dir überlassen. Aber wenn Du möchtest, dass Deine Texte gern gelesen werden, dann schaue Dich hier in der Leselupe ruhig auch mal bei anderen Prosa-Themen , und da vor allem bei den Beiträgen zu den Texten mit den dazu gemachten Korrekturen um. Schon da dabei kannst Du jede Menge lernen.
Noch ein Tipp. Stelle nicht gleich 20 Teile ein. Sondern erst einmal einen. Dafür hast Du ja immerhin 100.000 Zeichen zur Verfügung. Und dann warte ab, wie und ob der Text angenommen wird. Schreibe auch ruhig unter den Text "Fortsetzung folgt" wenn Du das dann später noch vor hast. Wenn Dein Text gefällt, kommt bestimmt dann schon auch mal die Frage nach der Fortsetzung.

LG und noch eine schöne Woche
Sonja59
 

Michael Kempa

Mitglied
OK, so in diese Richtung kann es weitergehen. Es mag ja anstrengend sein, doch ich lerne gerne dazu. Dein Kommentar ist ja schon etwas mehr als ein Stups.
Nun erstmal drei Wochen Pause.
Gruß
Michael
 



 
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