Blut

Blut


Alle Rechte bei Serge Deinzer



Mario hasste es, wenn es draußen so schwül war. Er bekam dann immer so ein Ziehen in der Brust das ihm sagte, daß er es lieber etwas langsamer angehen lassen sollte bevor man ihn eines Tages aus dem Rindstein klauben mußte.
Er war gerade dabei Paketschnüre zu zerschneiden und seine neueste Errungenschaft auszupacken, einen ovalen Spiegel mit verziertem Goldrahmen. Keinen aus dem Kaufhaus, sondern eine echte Antiquität. Der Spiegel hatte bestimmt schon an die zweihundert Jahre auf dem Buckel. Mario hatte ihn als Belohnung fürs „Nicht Umbringen“ erhalten. Von einem Typen, der den Spiegel mit Sicherheit nicht rechtmäßig erworben hatte, deshalb machte es Mario auch nichts aus, daß er die Ratte nach der Geschenkübergabe doch noch wegpusten mußte, er hatte schließlich einen Vertrag zu erfüllen.
Mario war Profikiller, und zwar ein verdammt guter! Er und sein Partner Luigi hatten in ihrer gemeinsamen Zeit bis heute etliche Dutzend Aufträge erledigt, und außer einem haufen Blut hatten ihre Opfer danach meist nicht mehr viel zu bieten.
Ihre Spezialität waren Morde, bei denen es etwas auffälliger zugehen sollte, keine versteckten Unfälle also. Erst letzten Monat zum Beispiel hatten Sie einen Auftrag ausgeführt, bei dem es um Streitereien unter Mafiabossen ging. Einer der beiden hatte doch tatsächlich einen waschechten Voodo-Priester samt Familie bei sich einquartiert um den anderen mit bösen Geistern aus dem Weg zu räumen.
Da der etwas ängstliche Kontrahent bei sich keinen finden konnte, der die Sache erledigen konnte, besser gesagt wollte, wurden Mario und Luigi extra aus Rom eingeflogen.
Zu einem lukrativen Preis natürlich. Sie waren die Besten, und so wurden sie auch bezahlt.
Langer Rede kurzer Sinn, ihr Auftrag bestand darin, den Priester selbst das fürchten zu lehren und dafür zu sorgen, daß auch alle mitbekamen, daß man ihrem Auftraggeber nicht einfach auf der Nase herumtrampeln konnte.
Und das bekamen sie dann auch.
Mario und Luigi waren seit dem immerhin die gesuchtesten Verbrecher in Italien.
Sie entschieden sich damals für die einfachste Methode. Einfach rein, Rabatz machen, und wieder raus.
Als sie in das Haus stürmten stand die ganze Familie vereint im Eingangssaal, inklusiv dem scheinheiligen Priester.
Die Kugeln ihrer vier Magnums taten die eigentliche Arbeit, Mario und Luigi konnten sich die Sache in Ruhe ansehen.
Die Körper der Familie wurden herumgewirbelt, als wollten sie noch eine letzte Polka tanzen. Ihr Blut zeichnete ein modernes Kunstwerk an die Rückwand des Saales, Gedärme und sonstige Innereien erzeugten einen wahren Schnellfall von Fetzen, und selbst Mario mußte zugeben, daß er so etwas lange nicht mehr gesehen hatte.
Den Priester nahmen sie sich gemeinsam vor.
Jeder von ihnen schoß dem klapperdürren Mann eine neue Augenhöhle direkt über der alten. Die anderen beiden Kugeln sorgten gleichzeitig dafür, daß er die neuen Höhlen auch brauchen würde, denn sie rammten ihm seine Augen bis in die Haarspitzen.
Den Rest, den sie noch in ihren Freunden hatten verschwendeten sie an den Körper des Priesters.
Doch jetzt kamen sie erst richtig in Fahrt, und sie spürten, daß sie hier ihr größtes Ding abziehen konnten.

Am nächsten Morgen fand man die sieben Köpfe der Ermordeten aufgespießt auf ihrem eigenen Gartenzaun.
Was für ein Anblick!
Mario hatte sich natürlich auch ein paar Fotos für den Privatgebrauch gemacht, das war mittlerweile zu seinem Hobby geworden.
Leider war das seitdem ihr letzter Auftrag gewesen, die Auftragslage stagnierte irgendwie.

Mario hielt den Spiegel kurz an die Wand, schlug einen Nagel hinein und hängte den Spiegel ungefähr einen Meter hoch an die einzige noch freie Stelle im Zimmer, sämtliche Wände waren tapeziert von seinen Erinnerungsfotos der besten Dinger, die er und sein Freund Luigi gebracht hatten. Auf manchen hatte er sich sogar neben seinen Opfern in Pose gestellt und mit fotografieren lassen.
Mario wußte selbst nicht, warum er den Spiegel überhaupt aufhängte, wahrscheinlich weil die Blutreste des Vorbesitzers den Goldrand so erstaunlich verschönerten.
Nach getaner Arbeit legte er sich auf die Couch und betätigte den Wunderknopf für die Glotze, Sein allabendliches Ritual. Für genügend Stoff war auch gesorgt, eine Prise in beide Nasenlöcher sollte erst mal reichen.
Mario lag abends immer vor der Glotze, dort konnte er wenigstens noch einigermaßen einschlafen, extrem blutleer diese angeblichen Schocker. Im Bett bei Dunkelheit war das mit seinen in letzter Zeit gehäuft auftretenden Alpträumen etwas ganz anderes. Er hatte sich deshalb darauf festgelegt, nur noch vor der Glotze zu dösen.
Mario mochte am meisten die Stephen King Verfilmungen. Manche Personen darin kamen ihm direkt so vor, als könnte Mario sich mit ihnen verstehen.
Sein Hit war „Stark“, ein geiles Buch, daß ihn schon oft zu Höchstleistungen bei seinen Aufträgen animiert hatte.
Heute abend kam so ein Film, doch nach Marios Meinung fehlte es „The Stand“ an richtigen Killern, genau richtig zum einschlafen.
Nach etwa einer halben Stunde wollte sich Mario ein weiteres Bier genehmigen, drehte sich zum Couchtisch und bemerkte dabei, daß sich das Fernsehbild in seiner neuesten Trophäe spiegelte.
Bei genauerer Betrachtung war das Spiegelbild von Marios Platz aus sogar besser zu sehen als der eigentliche Bildschirm. Mario beschloß kurzerhand seine Arschkuhle in der Couch etwas zu verändern und machte es sich mit Blickrichtung Spiegel gemütlich.
Nebenbei genehmigte er sich noch zwei Nasenschnalzer, die würden ihn zwar wach halten, aber dafür sorgen, daß seine Hirngespinste fortblieben.
Mario war begeistert von seiner genialen Idee, den Spiegel als Fernseher zu nutzen, die Blutschlieren auf der Oberfläche verliehen dem Film ganz neue Möglichkeiten, sich in der Marioschen Beliebtheitskala nach oben zu arbeiten.

Etwa die Hälfte des Films war vergangen, als Marios Verstand ihn auf etwas hinwies, das er absolut nicht ertragen konnte. Das Spiegelbild des Films wurde zusehens schlechter.
Wutentbrannt sprang er plötzlich auf und hieb mit seiner halbvollen Bierflasche auf den Flimmerkasten, daß der Schaum nur so spritzte.
Er prüfte kurz dessen Bild, war angenehm überrascht, und ließ sich wieder auf die Couch fallen. <Scheißkiste, wenn du wieder so anfängst wie letzte Woche, dann mach dich auf was gefasst> schmetterte er in Richtung Fernseher.
Mario war noch nie einer von der ruhigen Sorte gewesen, einfach rein, Krawall machen, und wieder raus, daß war sein Motto.
Er betrachtete danach ungefähr fünf Sekunden lang das Spiegelbild bevor er kurz in den Flur ging, um sich mit seinen Freunden zu beraten. Als er das Zimmer wieder betrat ging er ganz langsam auf den Fernseher zu, und war erstaunt über das hervorragende Bild, daß dieser plötzlich wieder zustande brachte.
<Hör mir mal genau zu du Dreckschleuder, Mario mag nicht, wenn elende Elektromaschinen jetzt schon anfangen wollen ihn zu verarschen>.
Seine beiden Freunde erklärten dem Fernseher genauer, was Mario meinte.
Die Bildröhre platzte nach innen und eine gewaltige Rauchwolke suchte sich seinen Weg zur Decke. Die Bedienungsknöpfe lösten sich angesichts der enormen Übermacht des Feindes urplötzlich in ihre Bestandteile auf. Zwei weitere Salven sprengten das Gehäuse in alle Himmelsrichtungen.
<So, mit dir bin ich fertig, endgültig>triumphierte Mario und lies seine Knarren blitzschnell und galant in ihren Halftern verschwinden, die er sich im Flur über die Schultern gehängt hatte. Ganz wie er es von Roland, dem Revolvermann aus Stephen Kings „Der schwarze Turm“ abgeschaut hatte, was natürlich sein ganz persönliches Geheimnis war.
Mario lümmelte sich wieder in die Couch, dabei nahm er aus den Augenwinkeln eine Bewegung aus der Richtung des Spiegels wahr.
Im nächsten Augenblick stand Mario mit gezogenen Wummen breitbeinig vor dem Spiegel, und beinahe wäre die Freude an ihm nur von kurzer Dauer gewesen.
Doch statt dessen sackte Mario zurück auf die Couch.
Seine Arme hingen die Waffen fest umklammert seitlich herunter, sein Mund stand sperrangelweit offen.
In diesem verfluchten Spiegel sah man immer noch „The Stand" über den Bildschirm flimmern. Aber er hatte diese Mistkiste doch gerade erst über den Jordan geschickt, wie konnte der Film dann verdammt noch mal im Spiegel weiterlaufen?.
Außerdem war das lausige Bild noch schlechter geworden. Die Schauspieler sahen aus, als würden sie mittlerweile in knöchelhohem Schlamm waden und es nicht einmal bemerken.
Mario wurde die ganze Sache unheimlich, er wollte auf der Stelle wissen, was in diesem verfluchten Spiegel vorging, bevor er endgültig seinen Verstand verlor.
Er schlich sich langsam immer näher heran, und als Mario die Nase fast am Spiegel hatte konnte er erkennen, daß es sich bei dem miserablen Bild nicht um eine Störung, sondern wirklich um eine dunkle Flüssigkeit handelte, die immer schneller in die Filmszene einzudringen schien.
Jetzt standen die Leute schon bis zu den Knien in dem Suhl, der für Marios Geschmack verdammt viel Ähnlichkeit mit frischem Blut hatte.
Unmengen davon stürmten den Raum, in dem sich die Fernsehszene abspielte. Es würde nicht mehr lange dauern, und die Suppe stand bis unter den Rand des Fernsehers im Spiegelbild.
Doch plötzlich begann die Sache richtig spaßig zu werden, Das Blut schien sich nicht mit dem Kasten zu begnügen, es plätscherte langsam an beiden Seiten des Fernsehers herunter auf den darunter liegenden Teppichboden. Dort bildete es, schneller als es Mario lieb wahr, eine Pfütze, die sich rasend vergrößerte.
Mario hatte das Gefühl selbst das Rauschen und Blubbern des immer schneller vordringenden Blutes zu hören.
Ein rascher Blick zu der Stelle, an der sein Fernseher gestanden hatte zeigte keinerlei Anzeichen einer herabtropfenden Flüssigkeit.
Das war zuviel! <Dir werde ich ganz schnell das Licht ausknipsen bevor du hier wild wirst> donnerte erst Mario und dann seine beiden Freunde.
Doch die Wirkung seiner hoch dekorierten Freunde ließ zu wünschen übrig. Immerhin, der Rahmen splitterte in tausend Teile und verteilte sich im Pulverrauch. Der Spiegel jedoch war schier unzerbrechlich.
Er wirbelte zwar im Zimmer herum, während Marios Magnums ihm auf Schritt und Tritt folgten und mit immer neuen gezielten Salven durchs Zimmer trieben.
Der Spiegel dachte im Traum nicht daran kaputt zu gehen, er fetzte von einer Ecke in die andere, Marios Freunde trieben ihn vor sich her und verwandelten das Zimmer dabei in ein Schlachtfeld.
Nachdem die Magazine leergeschossen waren stand Mario in dichtem Pulvernebel mitten im Zimmer und versuchte krampfhaft, seine Waffen jeweils mit einer Hand zu nachzuladen. <Verdammt, diesen Trick werde ich auch noch hinbekommen> raunte Mario, als ihm das neue Magazin aus der rechten Hand purzelte. Macht nichts, dachte er sich, ich kann diesen verfluchten Spiegel eh nicht mehr ausmachen in diesem Chaos.
Gott sei dank war durch die komplett glaslosen Fenster, das Glas hatte sich bei der wilden Hetzjagd durchs Zimmer verabschiedet, für Durchzug gesorgt, so daß sich die Landschaft schnell wieder aufklarte.
Mario sah den Spiegel mitten auf der Couch. Er glänzte immer noch unversehrt, obwohl Mario mindestens siebzig seiner kleineren Freunde in ihn hineingejagt hatte. Ausgerechnet heute hatte Luigi die Panzerfaust, um einem Chinesen Dampf zu machen, der beim Dealen zu oft nur an sich dachte.
Mit den Magnums würde Mario hier nicht weiterkommen, soviel wußte er jetzt. Aber wie verdammt nochmal sollte er diesen Horror beenden.
Das Blut hatte bereits die Hälfte des Spiegels eingenommen, bildete wilde Strudel, und Mario täte gut daran schnellstmöglich eine Lösung für dieses Problem zu finden.
Da kam ihm ein genialer Einfall.
Er packte den Spiegel und schleuderte ihn mit aller Kraft durch ein ausgefranstes Fensterloch.

Mario ging mit einem fetten Grinsen auf den Backen hinaus in den Flur.
<Mein lieber Mann, jetzt wird es Zeit sich eine neue Bude zu suchen und den ganzen Scheiß so schnell wie möglich zu vergessen. Das war ja schlimmer als in meinen besten Träumen> raunte er beim Verlassen des Zimmers.
Er wollte sich seinen langen Ledermantel überwerfen um aus diesem Loch zu verschwinden, als Mario einen donnernden Schlag hörte, direkt aus dem verwüsteten Zimmer.
Er fuhr herum und entdeckte den Spiegel, der zitternd in der Trennwand zum Flur steckengeblieben war und ein in höchstem Maße ungesund klingendes Rauschen von sich gab.
Marios Nerven waren bedient. Er rannte mit Höchstgeschwindigkeit den schmalen Korridor entlang, der ihn zu seiner Wohnungstür brachte. Hinter sich vernahm Mario ein gewaltiges Klirren, darauf folgte ein Rauschen, das dem eines brechenden Staudammes glich.
Mario schlug die Tür hinter sich zu und flüchtete durch den Hauptgang in Richtung Eingangshalle. Das Haus war vor etlichen Jahren von einer wohlhabenden Familie erbaut worden. Heute wohnten ungefähr zehn Parteien hier, die sich alle gegenseitig aus dem Weg gingen. Um die Uhrzeit würde sowieso niemand hier herumschwirren. Wäre jedenfalls besser für ihn, denn Mario rannte mit gezogenen Waffen und irrem Blick durchs Haus, er brauchte unbedingt etwas, mit dem sich er und seine Freunde unterhalten konnten.
Mario stand nun oben auf der Galerie, hinter ihm wurde das Grollen immer lauter, berstende Holzbalken und einstürzende Wände verstärkten die Geräuschkulisse. Die Eingangshalle hatte zwei seitliche Treppenaufgänge, wie man sie aus alten Filmen kannte.
Mario stand oben im ersten Stock und blickte auf die Halle herunter. Nun wurde es wirklich höchste Zeit zu verduften, denn die Marmorplatten des unteren Fußboden hoben sich, aus den Fugen lief Blut in Massen und hatte den gesamten Boden bereits mit einem Blutfilm überzogen.
Mario wandte sich nach rechts und rauschte mit wehendem Mantel die halbrunde Treppe hinunter. Seine Knarren zielten wild, wußten jedoch nicht auf was sie zielen sollten, eine Tatsache, die bei Mario bisher nicht vorgekommen war.
Er hatte den Hallenboden erreicht und balancierte auf den Marmorplatten in Richtung Ausgang. Der Lärm war jetzt zu einem ohrenbetäubenden Dröhnen angeschwollen.
Mario hatte es fast geschafft, noch vier Platten und er war draußen.
Sein Blick fiel auf die Eingangstür, die er bereits von oben gesehen hatte, sie war offen gewesen als er oben auf der Brüstung stand.
Jetzt öffnete sich an ihrer Stelle ein riesiges Maul, das mit Sicherheit direkt in die Hölle führte. Für Mario spielte das keine Rolle mehr. Da hatten sie ja das Ziel, das Marios Freunde so lange gesucht hatten.

Er rutschte weg als er versuchte auf dem glitschigen Boden die Balance zu halten. Seine Beine schwangen sich nach vorne in die Luft, während seine Magnums einen Willkommensgruß an Mr. Höllenschlund richteten. Alle Kugeln fanden ihr Ziel. Einige der rasiermesserscharfen Zahnreihen des Maules wurden durch Marios Freunde gelichtet.
Aus den geschwulstigen Lippen spritzte literweise Blut, als Mario seine letzten Magazine in die Kreatur hineindonnerte. Schwefeldampf drang aus dem Loch, und hunderte kleiner Tentakel, die aussahen, als würden sie dafür sorgen, daß niemand wieder herauskommen würde, wenn er erst mal da drin war.
Mario war fast drin!
Er zog zusammen mit seinen Freunden noch einige tiefe Furchen in die Reihen der Tentakel, doch zu guter letzt mußte er sich aus Munitionsmangel dem Feind ergeben.
Er warf seine verräterischen Freunde, die ihn in seinem schwersten Kampf im Stich ließen, hinein in den unendlich tiefen Schlund. Der erwiderte seine Schußballade nicht, wie Mario gewünscht hatte, mit Schmerzenschreien, sondern mit einem Gelächter aus tausenden von Stimmen, die wild durcheinander kreischten und alle seinen Namen riefen.
<Nun gut, ihr Satansbraten, für dieses mal gebe ich mich geschlagen. Auch wenn ich hoffe, morgen mit einem riesen Kater aufzuwachen, und meine Babys friedlich unter meinem Kopfkissen schlummernd vorzufinden>.
Mit seinen letzten Worten rappelte sich Mario wieder hoch, drehte sich noch einmal um und blickte nun in die Eingangshalle, wo sich in diesem Moment sein Schicksal erfüllte.
Mit kreischendem Getöse brachen die Wände links und rechts neben der Brüstung durch. Das Blut schoß in zwei gewaltigen Fontänen in die Eingangshalle.
Aus dem Flur, aus dem Mario gekommen war stürzte sich ein reißender Strom aus Blut auf das Brüstungsgeländer und sprengte es wie Streichhölzer zur Seite.
Die Massen klatschten auf die Marmorplatten, die bereits einen halben Meter unter Blut standen.
Eine monströse Flutwelle, die fast die Kuppel der Eingangshalle erreichte, walzte innerhalb der Halle alles nieder was ihr in die Quere kam.
Mario konnte außer Blut nichts mehr erkennen. Der Aufprall der Fontänen auf dem Boden peitschte ihm eine Gischt aus Blut entgegen, und Mario wäre um ein Haar in den Höllenschlund gestürzt.
Die Gewaltige Welle baute sich genau vor ihm auf, und er freute sich sogar darauf, mit den Freunden des Maules hinter ihm Bekanntschaft zu machen. Er breitete die Arme aus und reckte sich der Welle trotzig entgegen.
Mario verschwand in dem Moment in den Fluten, als die Welle über ihm zusammen schlug. Er wurde gemeinsam mit ihr den Schlund hinabgespült, der weit aufgerissen den riesigen Blutstrom inklusive Mario gierig in sich hineinschlang.


ENDE
 



 
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