ein bisschen StolperdieHolper darf man der lyrischen Leserschaft schon zumuten.
...definitiv, lieber Béla!
Erst recht bei einem ungereimten Gedicht. Wer deine Texte und damit deine Art zu schreiben kennt, weiß, dass du das Spiel mit den Mehrfachbezüglichkeiten und -deutungen suchst und liebst. Und meiner Meinung nach auch beherrschst. Dass dabei manches "geschraubt" klingt, ist diesem Umstand geschuldet und nicht nur logische Konsequenz sondern auch stimmig.
Du schraubst viel an deinen Texten - das sollte für jeden offensichtlich sein (vorausgesetzt, er geht nicht mit einer völlig falschen Leseerwartung an die Sache heran) und die Sprache deiner Gedichte bildet das ab. Manchmal kann ich förmlich den Rauch, der da beim Schrauben in deinem Kopf entstanden sein muss, aus den wenigen Zeilen herausquellen sehen

- und das mag ich! Ich bin zwar nicht jeden Tag in der passenden Verfassung, mich auf diese Texte dann so einlassen zu können, wie ihnen angemessen wäre, aber WENN ich es bin, lohnt es sich wirklich immer und ich liebe dieses Nachspüren in und zwischen deinen Worten. Manchmal brauche ich ein paar Tage, um sie sickern zu lassen. Manche deiner Texte finden mich sprachlich pfeilgrade - da rutschen die Worte bei mir direkt an die passenden Synapsen. Erzwingen kann man das nicht - aber es ist immer besonders schön, wenn das passiert, denn dann tanzen deine Gedichte für mich regelrecht beim Spiel mit den Wort- und Deutungsebenen.
Dieses hier musste ich ein paar Tage umkreisen (und hatte zu viel Action anderweitig und war zu wenig am Laptop) - heute hat's gepasst und ein düsterer Tanz auf einem kahlen Stoppelfeld unter bleischwerem Gewitterhimmel zwischen Sensenblättern hat sich endlich entfaltet. Verse, knapp wie einzelne Sensenschwünge, Gegenläufiges, das Blutblüten verwirbelt...starke Bilder, starke Sprache.
Wieder sehr gerne gelesen! Den fünften Stern, den ich vorhin nicht gegeben habe, reiche ich hiermit nach! Sorry. Manchmal entdecke ich den erst beim Schreiben meiner Rezension...daran muss ich noch arbeiten.
LG,
Claudia