Blutlinienmakel

WackyWorld

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// HINWEIS: Enthält auch eine Portion schwarzen Humor. Sehr schwarzen. Weiss nicht, ob das hier richtig ist. Oder zu Humor. Oder gleich nem Psychologen senden? ;)


„Ich wusste schon mit 6 Jahren, oder vielleicht sogar früher, dass mit mir was nicht stimmte. Meine Träume verrieten es mir. In ihnen war ich sehr brutal. Ich malte hin und wieder Bilder davon. Eines hatte mal Mama gefunden, sie hat geschrien als ob das Bild ihr was antun würde. Danach musste ich zu diesem schrecklichen Psychologen, der mich nicht mochte und den ich nicht mochte. Seine Fragen habe ich gehasst. Und er meine Antworten.

Ich glaube, ich war 12 oder so, als das richtig schlimm wurde mit den Träumen. Da habe ich oft abends heimlich was von Papas ekligem Bier getrunken. Danach waren die Träume oft weg oder ich konnte mich nicht mehr erinnern. Beides war gut.

Aber irgendwann half das Bier nicht mehr. Außerdem wurde Papa hellhörig. Der merkte sofort, wenn zu viel Bier fehlte. Zum Glück glaubte er anfangs nicht, dass ich der Täter war. Ob er es Mama anlastete? Keine Ahnung. War mir auch egal.

A propos egal. Das fiel mir irgendwann später auf. Dass ich irgendwie nichts fühlte, wenn andere sich verletzten, wenn andere weinten, wenn es anderen schlecht ging. Mir was das komplett egal. Bei meinen Schulkameraden war das ganz anders. Die verzogen das Gesicht, wenn sie sahen, dass sich wer anders weh tat. Ich musste da meist lachen. Ich habe dann angefangen, mir das abzugucken, wie die anderen reagieren. Hab es einfach nachgemacht, damit ich nicht als Außenseiter da stand. War sogar in der Theater-AG, da habe ich richtig viel darüber gelernt, wie man sowas simuliert. Am Ende war ich fast besser als die anderen im Gesichtverziehen.

Mein erstes Opfer war jemand aus der Nachbarklasse. Ich verzichte hier mal auf Details, war keine schöne Sache. Ich wusste damals noch nicht so genau, wie man das Werkzeug benutzte, das ich einsetzte. Gab fast immer ne Sauerei. Klamotten habe ich weggeschmissen und Mama gesagt, dass mir die beim Baden im See geklaut wurden. Sowas ging aber nur im Sommer. Zu anderen Zeiten habe ich mir andere Sachen ausgedacht. Lügen konnte ich verdammt gut. Fast noch besser als Gesichtverziehen.

Als ich dann in die Lehre ging, hielt ich es mit den Träumen nicht mehr aus. Ich nahm Diazepam, trank viel Alkohol und nahm alles Mögliche an Drogen. Nur kein Heroin, das machte einen nur lahm, hab es einmal ausprobiert, einmal gebased, also geraucht das Dreckszeug.

Mir war klar, dass ich meine Träume in die Tat umsetzen musste, damit der Druck abfiel. Und das habe ich dann ja auch getan. Gekriegt haben sie mich aber nie. Ich war zu schlau für die. Bin ja auch immer woanders gewesen und habe da zugelangt. Immer woanders, verstehst du? Das ist wichtig.“


„Bei mir ist das noch nicht so schlimm mit den Träumen, Papa.“

„Das kommt noch.“

„Hilfst du mir dann?“

„Wobei, mein Junge?“

„Bei meinen ersten Opfern.“

„Ehrensache, mein Großer!“
 

Chandrian

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Gibt mir nichts. Von einer Pointe ganz zu schweigen… Deshalb schon richtig in Horror und Psycho, jedoch fehlt es mir an Originalität. Die Geschichte mit den Albträumen und den Bildern, die man deswegen malt, ist viel zu abgegriffen… sorry.
 

WackyWorld

Mitglied
Du hast recht. Die Story war unter zu hoher Weinzufuhr entstanden. Ist zu flach. Mir fiel als erstes die Pointe ein und dann bin ich dahin gerast und habe genau die Klischees mitgenommen, die ich sonst kritisiere. Wein ist schuld :)
 



 
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