Bodenlos

Winterling

Mitglied
Bodenlos

Ins bodenlose, tiefe Meer,
dass ungezähmt und wild,
versinkt in düstre Tiefen leer
ein immer altes Bild.

Das Wehe trinkt den Wellenklang,
und Seelen suchen Grund,
sie finden Ende und Anfang
und heilen und sind wund.

Das Gleiche und Verschiedene
ersehen sich ein Hoffen,
sie nähern sich wie Fliehende
und sind so stark betroffen.


So fällt die Ansicht Mal um Mal
in eine tiefe Dunkelheit,
es ist das Bild der eignen Qual,
die ohne Gründe schreit.
 
Zuletzt bearbeitet:

mondnein

Mitglied
Das Wege - das was? - trinkt den Wellenklang,
und Seelen suchen Grund,
sie finden Ende und Anfáng - glückliche Finder eines Iambus -
und heilen und sind wund.
Das Gleiche und Verschiedene - Singular: "Das Gleiche" ist dem folgenden Singularprädikat entsprechend mit dem "Verschiedenen" identisch -
ersehnt sich noch ein Hoffen,
sie nähern sich - nun aber doch Plural? - wie Fliehende
und halten sich betroffen.
grusz, hansz
 

Winterling

Mitglied
Hallo mondnein,

Ich freue mich über Deine Gedanken. Ich habe Schwierigkeiten mit den Satzzeichen. Du antwortest immer so kurz, ich muss mich erstmal in dein Denken hineinfinden. Wer mir schreibt, hat sich ja mit meinen Worten befasst.

Das hier ist ein Gedicht, über ein Gefühl der Ohnmacht. Es ist ausschließlich eine Gefühlsbeschreibung.

Es muss heißen: Das Wehe trinkt den Wellenklang, es war ein Tippfehler.

Ich weiß nicht was du mit das Gleiche und Verschiedene meinst.

Für mich ist es so: "Das Gleiche" ist immer da eine Konstante. Das " Verschiedene" ist ein Gegenüber, etwas anderes.
Sie sind Beide auf einer Ebene und halten sich und halten sich auch nicht.

Zwei Pole sind doch eins

"Sie finden Ende und sind Anfang": Der Reim ist nicht so gelungen. Aber der Sinn ist mir wichtig.

Nochmal recht herzlichen Dank für Deine Worte.

LG Heike
 

James Blond

Mitglied
Liebe Heike,

noch'n paar Tippfehler: dass ungezähmt und wild, So fällt die Ansicht Mal um Mal , die Wehe


Das Gleiche und Verschiedene: Wenn es - wie hier - um zwei Subjekte geht, dann steht das zugehörige Prädikat im Plural.
Beispiel: "Aber Max und Moritz dachten, Wie sie ihn verdrießlich machten. " (W.Busch)

Handelt es sich hingegen um ein und dasselbe Subjekt, dann folgt ein Prädikat im Singular.
Beispiel: Das Große und Ganze kümmerte ihn nicht.

Du verwendest "das Gleiche und Verschiedene" zunächst im Singular und anschließend im Plural.
So ginge es auch:

Das Gleiche und Verschiedene
ersehnen sich ein Hoffen,
sie nähern sich wie Fliehende
und halten sich betroffen.


(Allerdings stört auch noch das "sich ... sich ... sich")

Liebe Grüße
JB
 

Winterling

Mitglied
Lieber James Blond,

recht herzlichen Dank für Deine Mühe und Dein Mitdenken. Das ist ausführlich, und ich habe deinen Vorschlag übernommen.

Das " sich " sich" habe ich abgeändert, ich weiß nicht, ob es eine Verschlimmverbesserrung ist. Aber ich lasse es mal so stehen.
Dein Hinweis war wichtig!

Ich bedanke mich und LG Heike
 



 
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