Bojème

Bojème

Quillt Blut
ein Gesicht in der Menge
verwaschen
rinnt es ins Auffangbecken
füllt gemauerte Höhlen
fast schon gefiltert
bricht Masse den Weg
in den preußischen Fluss
ergießt sich in erdiger Farbe
gerinnt in den Kiemen
eines Wiederkehrers

oh, all das ist immer die Mark
vergraben im Sand
das scharfe Gemetzel
und ewig wachsen den Karotten
die gleichen Wurzelstrünke
und brennen die Heime

an der Spree

baut man Schlösser
aus Palästen erstanden
zum Abheben bereit
auf pensionierten Königsbahnen

küsst sich die Stadt
verschwendend
an jeden der zahlt
durch die Allerweltsbegierden
was sind schon ein schwuler Lover
und Hunnenkriege für uns

so stehen wir am Bürgeramt
viel länger an
als am Burgeramt
was weist uns denn besser aus

wenn all die Brände
verzischen in Wasser und Sand
einen Finger breit
Rauch überm Land

nur ein Schinkel-Turm
stürzt ungenutzt
aus den Schwaden herab