Brandstiftung

[ 4]BRANDSTIFTUNG
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[ 4]champagner prickelt
[ 4]gedämpftes licht
[ 4]haare wallen blicke auch
[ 4]lasziv
[ 4]das räkeln
[ 4]und schon lüstert die welt

[ 4]champagner prickelt
[ 4]verschnörkeltes entblättern
[ 4]blütenblatt für blütenblatt
[ 4]nenn mich salome nenn mich lolita
[ 4]nenn mich sünderin
[ 4]verrucht
[ 4]dieser hauch
[ 4]und schon grapscht die phantasie

[ 4]champagner prickelt
[ 4]geschürter brand
[ 4]geistreich
[ 4]dieses peu à peu
[ 4]da spreizt sich in schwarzem nylon
[ 4]was sich zu spreizen drohte
[ 4]kurz
[ 4]nur aus versehen
[ 4]und schon flammt die wollust
[ 4]und champagner prickelt
[ 4]prickelt noch immer
[ 4]prickelt weiter
[ 4]bis zur letzten bastion
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[ 4]© Jenno Casali

Hallo, Jenno!

Das ist ein rythmisch und sprachlich gelungener Text, der den Leser gewissermaßen umspielt.
Hinzu kommt die Einprägsamkeit des wiederholt gebrauchten Wortpaares "Champagner prickelt". Das ist ein ganz ausgezeichneter Kunstgriff, finde ich.
(Wiederholungen - man könnte ein Buch zum Thema verfassen.)
Ein lasziver Tanz der Worte. Form und Rythmus reichen dem Inhalt harmonisch die Hand.
Der Titel kontrastiert ein wenig - und doch verbindet er sich mit dem prickelnden Champagner zu einem Bild.
Wie Schokolade mit Chili.

LG