so margot, damit du wenigstens mal weißt, wovon du überhaupt redest, hier ein lektorat.
fazit: gedichte kannst du besser, die prosaform ist zerfleddert dich.
ich denke, du kannst die kommentare lesen, auch wenn sie nicht aussehen, wie du es gewohnt bist. sie sind sicherlich die genauesten am text, die du je bekommen hast.
annabelle (am text)
der weltraumausflug mit hildegard war ein horrortrip
gewesen. unschöner anfang mit unschönem plusquamperfekt; besser: imperfekt schweißgebadet wachte ich auf. rosenmontag.
wir waren die ganze zeit am ficken. prägnanter bitte: wir fickten die ganze zeit schließlich wollte
sie ein kind von mir. warum? während im laderaum irgendein
alien in einer kiste dämlich vor sich hingrunzte. unvollständiger satz – falls es eine ellipse sein soll, so hat sie keinen rhythmus
es war noch nicht zu spät. ich besorgte mir im super-
markt um die ecke einen kasten bier und balancierte
ihn auf dem gepäckträger meines fahrrads nach hause.
ich liebe verrückte menschen zweimal hintereinander „ich ...“-satzanfang; wiederholung, aber ich mag es nicht,
wenn sie ausgerechnet an fasching auf durchgeknallt
machen. platt, schon hundert mal gesagt der kasten bier und mein cd-player würden
mich bis aschermittwoch vor der welt [red] dadraußen
[/red]retten. außerdem hatte ich spannende lektüre zur
hand: „vom quant zum kosmos“. alles sehr abgehackt, kein fluss in den sätzen
doch alles sollte ganz anders kommen.
ich war beim 5. oder 6. zahlen bis 12 ausschreiben bier angekommen, als ich
[strike] heftiges [/strike]flügelschlagen das heftig steckt im schlagen vernahm zu betulich; besser hörte. welcher vogel wollte
mich [strike] denn [/strike] füllwort jetzt aus meiner lethargie reißen? dachte ich
bestürzt. unangemessen, ein vogel kann keine BESTÜRZUNG auslösen eine weiße taube saß auf dem fenstersims
und schaute zu mir rein. noch weniger ne friedenstaube ich hatte noch nie so eine
weiße taube gesehen. sie war weißer als mein wasch-
mittel. was es nicht alles gibt, ts ts ..., und ich entkorkte
die nächste flasche. derweil altertümelnd hörte ich angestaubten rock
von lucifers friend „where the groupies killed the blues“.
ich kam langsam auf den geschmack. VON WAS?
als die cd durch war, saß die taube immer noch an ihrem
platz.
„gurr gurr“, gurrte sie nach taubenart kalauer, „lässt du mich rein?“
ich bewegte mich [strike] einigermaßen [/strike] füllwort schlaftrunken zur terrassen-
tür. hatte ich richtig gehört?
„laß mich endlich rein!“
„aaaaah“, ich griff mir an den kopf, öffnete die tür, und
die weiße taube flatterte tatsächlich an mir vorbei in meine
bude. sie machte es sich auf meinem desktop gemütlich.
sicher hatte ich die üblichen halluzinationen. um dem
delir entgegenzuwirken, griff ich mir noch eine flasche
bier aus dem kasten. zu abgehackt die sätze, kein rhythmus
„gurr, ich bin eine friedenstaube“, sagte die taube. dieser satz hat potential ...
„hm“, erwiderte ich, „ich bin brasko.“
„mr. brasko, um es kurz zu machen, ich benötige ihre
waschmaschine.“
„was?!“
„ihre waschmaschine ist eine zeitmaschine. gurr.
ein zeitfenster. gurr.“ gut
„ach, deswegen sieht meine wäsche jedesmal wie neu
aus nach einem waschgang ...?“
„gurr!“ gut
„gibt`s auch ein rezept gegen die knitter?“ kalauer
„mr. brasko, ich habe keine zeit für albernheiten.
ich habe einen auftrag wiederholung habe/habe: ich muß zurück in die vergangen-
heit, um einen zukünftigen krieg zu vermeiden. gurr.“
„und dazu brauchst du meine waschmaschine?“
ich kniete mich vor meine hifi-anlage und legte eine [strike] heiße
[/strike] brennt sie oder was cd von deep purple auf. der spuk würde mit sicherheit bald
vorbei sein. meine nächste handbewegung suchte den
flaschenöffner. schiefes bild, eine handbewegung sucht nicht
„du bist also eine friedenstaube?“ fragte ich und nahm einen
schluck aus der neuen pulle.
„ja, und ich werde den irakkrieg verhindern!“ super, ist das die textidee?
„ehrlich?“
„gurr.“
„sag mal, bist du ein weibchen ...?“
„mr. brasko, reißen sie sich zusammen, ich will in die trommel
ihrer waschmaschine, und sie stellen die bedienungsschalter
nach meinen anweisungen. haben sie verstanden?! gurr.“
„und das soll funktionieren?“
„gurr, sie müssen das nicht verstehen.“
„hätte mich auch gewundert. mal davon abgesehen, was
springt dabei für mich raus?“
die taube flatterte vor das sichtfenster meiner hoover 1300 das ist der höhepunkt des textes
und wartete. ich erinnere mich daran, dass ich noch wäsche
zu waschen hatte wiederholung wäsche/waschen. und während ich die trommel vollpackte
und die rockmusik in meinen ohren dröhnte, vergaß ich ganz
diese merkwürdige begebenheit. ich schaltete auf buntwäsche
und „start“. das brummen der waschmaschine, die rockmusik
vermischten sich zu einem bild: die weiße taube irgendwann
im schleudergang. es war nur meine wäsche, sagte ich mir,
während ich an meinem bier nippte. schief, man nippt am wein, besser „trank“ normalerweise halluziniere
ich schmetterlinge oder rosa elefanten.
haha, na jamein gehirn hatte mich mal wieder gefoppt. ich atmete
auf. am besten schalte ich mit der sauferei einen gang runter,
dachte ich. die leere flasche flutschte zurück in den kasten.
der kasten war voll!
faschingsdienstag. das bier wurde und wurde nicht leer.
wie von geisterhand füllte der kasten sich von selbst. aha. DAS war die textidee, diese märchengeschichte ... och jo ... im irak
wurde kräftig abgerüstet, aber alle anzeichen standen noch auf
krieg. ich dachte an meine friedenstaube und wünschte ihr alles
glück der welt mit ihrem auftrag.
eigentlich glaube ich nicht an wunder.
aschermittwoch, und der spaß war vorbei. guter schluss, besser als der anfang!
vielleicht gehst du noch mal drüber ...