Ekkehart Mittelberg
Mitglied
Ich war noch Schüler und sehr grün hinter den Ohren. Auf einem Ball des Lehrerkollegiums meines Vaters lernte ich eine junge Kollegin von ihm kennen und es hatte Zoom gemacht. Wir hatten denselben Rhythmus im Blut und so floss auch der easy Talk leicht dahin. Das machte mir Mut, sie zu einem nächsten Tanzfest einzuladen.
Als ich sie abholte, erschien sie von Kopf bis Fuß in einem aparten Braun. Damals in den 50er Jahren besaß nicht einmal sie als Mitglied des Establishments einen Wagen, und so hatten wir einen weiten Weg vor uns, Gelegenheit also zu einem intensiven Gespräch, das schnell Fahrt aufnahm, weil wir neugierig aufeinander waren, bis wir auf das Thema Farben kamen.
Ich stand damals auf Blau und faselte von Enzian und Kornblumen, bis ich mit einem Blick auf ihr dezent braunes Kostüm, von keiner Diplomatie gehemmt, frank und frei bemerkte, dass diese Farbe langweilig sei. Sie fragte nach einer Begründung, aber ich war nur in der Lage, meine Behauptung bockig zu wiederholen.
Kein Wunder, dass unser Gespräch ins Stocken geriet, und auch die Tanzmusik konnte den Bruch nicht überspielen. Ich schmollte und wir verloren uns aus den Augen.
Doch ich trauerte ihr eine Weile nach, und das war der Anlass, mich intensiver mit Farbpsychologie zu beschäftigen. Ich begriff, dass Farben in der Gefühlsskala jedes Menschen eine wichtige Rolle spielen. Mehr noch, ich gewann ein Verhältnis zu allen Farben und ihren Nuancen, sodass ich heute gar nicht mehr sagen kann, welche meine Lieblingsfarbe ist.
Aber eine mag ich nicht: Schwefelgelb. Wie warfen sie soeben richtig ein? „Nicht schön, aber höllisch interessant“. Das stimmt, allein schon wegen des Schwefels (Lesen Sie doch mal „Schwefelgelb“ von mir).
Ich kam vom Thema ab: Also braun und seine Schattierungen sind apart. Sie widersprechen schon wieder, weil Sie historisch denken. Ja, Sie haben recht. Aber vergessen Sie nicht. Diese Anekdote ist unpolitisch.
Als ich sie abholte, erschien sie von Kopf bis Fuß in einem aparten Braun. Damals in den 50er Jahren besaß nicht einmal sie als Mitglied des Establishments einen Wagen, und so hatten wir einen weiten Weg vor uns, Gelegenheit also zu einem intensiven Gespräch, das schnell Fahrt aufnahm, weil wir neugierig aufeinander waren, bis wir auf das Thema Farben kamen.
Ich stand damals auf Blau und faselte von Enzian und Kornblumen, bis ich mit einem Blick auf ihr dezent braunes Kostüm, von keiner Diplomatie gehemmt, frank und frei bemerkte, dass diese Farbe langweilig sei. Sie fragte nach einer Begründung, aber ich war nur in der Lage, meine Behauptung bockig zu wiederholen.
Kein Wunder, dass unser Gespräch ins Stocken geriet, und auch die Tanzmusik konnte den Bruch nicht überspielen. Ich schmollte und wir verloren uns aus den Augen.
Doch ich trauerte ihr eine Weile nach, und das war der Anlass, mich intensiver mit Farbpsychologie zu beschäftigen. Ich begriff, dass Farben in der Gefühlsskala jedes Menschen eine wichtige Rolle spielen. Mehr noch, ich gewann ein Verhältnis zu allen Farben und ihren Nuancen, sodass ich heute gar nicht mehr sagen kann, welche meine Lieblingsfarbe ist.
Aber eine mag ich nicht: Schwefelgelb. Wie warfen sie soeben richtig ein? „Nicht schön, aber höllisch interessant“. Das stimmt, allein schon wegen des Schwefels (Lesen Sie doch mal „Schwefelgelb“ von mir).
Ich kam vom Thema ab: Also braun und seine Schattierungen sind apart. Sie widersprechen schon wieder, weil Sie historisch denken. Ja, Sie haben recht. Aber vergessen Sie nicht. Diese Anekdote ist unpolitisch.