Hallo Hera,
ich kann Deine Gedanken gut nachvollziehen. Schließlich gibt es für unbekannte Autor*innen kaum Möglichkeiten, ihre Werke in Papierform zu veröffentlichen, ohne dass man dafür selber zahlen muss.
Es gibt mehrere Verlage, die wie die Frankfurter Bilbliothek vorgehen. Bei mir war es die 'Bibliothek deutschsprachiger Gedichte'. Sogar in amerikanischen Bibliotheken sollen die Bände der 'Bibliothek deutschsprachiger Gedichte' zu finden sein, hieß es.
Ich habe hier auch an einem Wettbewerb teilgenommen und mein Gedicht wurde auch in die Anthologie aufgenommen. Das Buch musste ich dann für damals über 40 € kaufen (übrigens: bei seriösen Verlagen erhalten die Autoren eigentlich immer mindestens ein kostenloses Ansichtsexemplar).
Von dem Ergebnis war ich ziemlich enttäuscht. Das Buch ist eine einzige Bleiwüste - keine Grafiken, keine anderen gestalterischen Elemente. Es sind rund tausend Seiten mit hintereinander aufgereihten Gedichten. OK, der Einband macht etwas her, man hat sich die Mühe gemacht, die Texte inhaltlich grob zu sortieren, und es wurde ein Inhalts- und Autorenverzeichnis angelegt.
Als Beiwerk konnte man für eine Extra-Zahlung auch Analysen zu seinem Text erhalten. Außerdem werden Schreibseminare u.ä. angeboten.
Für mich ist es höchst grenzwertig, was diese Verlage machen. Im Grunde geht es ihnen darum, mit der Eitelkeit unbekannter Autor*innen und/oder deren Sehnsucht, wenigstens einmal auch in einem Buch veröffentlicht zu werden, Geld zu machen.
Wenn diese kritischen Punkte für Dich keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen, so mach es. Ich bin inzwischen in über 20 Anthologien mit meinen Texten vertreten. Nur in den allerseltesten Fällen musste ich dafür etwas bezahlen - aber nie so viel wie bei der 'Bibliothek deutschsprachiger Gedichte'.
Letztendlich ist es aus meiner Sicht die Frage, was man als Autor*in bereit ist auf sich zu nehmen, um veröffentlicht zu werden. Ich persönlich empfinde das Vorgehen dieser Verlage inzwischen eher als eine Respektlosigkeit, Demütigung und/oder Ausnutzung von Autor*innen.
Meine Empfehlung wäre eher, sich bei
Autorenwelt anzumelden. Hier wird man - auch durch einen Newsletter - regelmäßig über Ausschreibungen, Wettbewerbe usw. informiert. Die Preise können Geldpreise aber auch die Aufnahme in Anthologien sein. Auf jeden Fall bin ich bisher dort auf keine unseriösen oder dubiosen Verlage u.ä. gestossen.
Sollte es irgendwann mal um ein eigenes Buch gehen, so kann man hier mal nach einem passenden Verlag Ausschau halten:
Fairlag
Liebe Grüße
Andreas