Brief an…

jon

Mitglied
Teammitglied
Lieber …,

danke. Danke für Dein neues Album, es ist großartig. Es zählt für mich zu den besten, die Du je gemacht hast. Ach was: Es ist das beste. Ich habe mit anderen Fans gesprochen und einigen ist diese Platte zu hart, zu… Ich weiß nicht genau, ob es ein einzelnes Wort gibt, sie zu beschreiben. „Reif“ fällt mir ein und „Leben-dig". „Stark" passt ebenso, obwohl das ein zu unbestimmtes Wort ist, zu sehr einer näheren Erklärung bedarf.
Ich will keinen Titel der Platte herausheben, das würde ihr nicht gerecht werden. Bei anderen deiner Alben mag das möglich gewesen sein, doch immer seltener und bei diesem hier geht es gar nicht mehr.
Ich weiß, dass Du die Texte (meist) nicht selbst schreibst, aber es klingt so. Hier besonders. Sicher habe ich als Fan sofort Bilder im Kopf, wie welcher Text auf Dein Leben, Deine Biografie passt, aber das ist es nicht wirklich, was mich empfinden lässt, dass dieses Album Dir mehr entspricht als jedes davor – bei allen anderen Alben gab es ein, zwei oder mehr Titel, bei denen ich genau fühlte, dass sie nicht Deine Geschichten erzählten, sondern „nur Vehikel" waren, etwas Bestimmtes zu sagen. Gleichnisse gewissermaßen. Hier ist alles „echt“. Vielleicht, weil es nicht um Geschichten geht sondern um Zustände, um Gefühle. Vielleicht, weil es hier im Gegensatz zu manchem Song anderer Alben nicht um Belehrung, Nachdenk-Forderung, Aufforderung überhaupt geht sondern darum, dem schwer Sagbaren Worte, Töne zu geben. Stimme zu geben. Eine Stimme, die ich nie haben werde. Die ich mir leihen muss, leihen darf von Dir.
Ist das alles zu dick aufgetragen? Vielleicht. Ich jedenfalls empfinde es so. Und wenn die anderen Dich weicher, liedhafter haben wollen: Ich genieße, Dich unverschönend aber nicht bitter auf das, was eben so das tatsächliche Leben ist, blicken zu hören.

Hoffend auf mehr von dieser, von Deiner Musik
bleibe ich

Dein Fan
Ulrike
 



 
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