Brief an Bappi

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Max Neumann

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Hey Bappi ich sitz gerade im Zug
Der Zug der unsre Herzen verbindet
Die Sonne verlässt nun die Erde
Und ich fühl dein Lachen Bappi

Deine Freude sie wächst in uns
Seit langem sind wir zusammen
Und es war nicht immer einfach
Und es war nicht immer fair

Opa wurde vom Papa verprügelt
Der mein Vater wurde und mich verließ
Verlassen zog ich über die Erde
Schlug mir ins Gesicht und spuckte Blut

Irgendwann traf ich auf deine Mutter
Die als Kind vom Vater verprügelt wurde
Verlassen zog sie über die Erde
Allein reiste sie durch Äthiopien

Ihre Mutter war tot und sie suchte nach ihr
Drehte jeden Felsbrocken um
Aber die harten Felsen schwiegen
So wurde deine Mutter schweigsam

Wie der ruhige Grund eines Sees ist sie
Doch Ruhe wird manchmal Gewalt
So ist es und das können wir nicht ändern
Wir können bloß an uns selbst arbeiten

Wenn ich jemand kranken sehe helfe ich
Und das hilft mir hier zu überleben
Äthiopien ist fern doch Erinnerungen nicht
Gottes Liebe bleibt grenzenlos ewig

Darum treffe ich die Gottfreunde
Jeden Abend kommen wir zusammen
Beten für Bappi und Eden und Mama
So funktioniert es so finden wir Frieden

Du bist mein Kind wie diese Wörter
Dankbarkeit löst die Selbstsucht auf
Ich bin kein Heiliger sondern voller Fehler
Nach Erlösung tastend im heiligen Licht

Komm jetzt und geh ins Bett mein Sohn
Jahrelang hast du nicht geschlafen
Die Sonne schlägt immer langsamer
Wir sind angekommen zuhause
 



 
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