Brocken. Harz. Tod. Kind.

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Walther

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Brocken. Harz. Tod. Kind.

Der Brocken steht im toten Wald,
Ein Totem selbst und ein Signal.
Man hofft noch, die Vernunft kommt bald.
Man glaubt, der Berg wird ein Fanal.

Doch es geschieht das Gegenteil.
Man kommt und sieht das Elend an.
Man steigt und gondelt mit dem Seil,
Wenn man nicht gehen will und kann,

Besiegt den Berg ein zweites Mal:
Ein schaler Sieg. Ein weiter Blick.
Das Sterben ist total egal:
Der Mensch, der schaut, sieht sein Geschick,

Erkennt es nicht, denn er ist blind.
Die Mutter sieht den kahlen Baum,
Erklärt das alles ihrem Kind:
Das Kind hat einen schlechten Traum,

Die Mutter tröstet, wischt Gesicht
Ab, Tränen weg. Und holt ein Eis.
Das Kind genießt und glaubt es nicht,
Dass niemand keinen Ausweg weiß.
 

Tula

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Hallo Walther
Ein düsteres Bild. Verwandtschaft im Harz hat mir das bereits vor einiger Zeit bestätigt. Der Wald dort oben sieht ganz und gar nicht gut aus. Die Ausweglosigkeit wunderbar verdichtet.

LG
Tula
 

molly

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Hallo Walther,

"Dass niemand keinen Ausweg weiß." Sollte es nicht "niemand einen" heißen?
Grüßle molly
 

Walther

Mitglied
Hallo Walther,

"Dass niemand keinen Ausweg weiß." Sollte es nicht "niemand einen" heißen?
Grüßle molly
Hi Molly,
danke fürs lesen. die doppelte verneinung ist absicht.
lg W.
Hallo Walther
Ein düsteres Bild. Verwandtschaft im Harz hat mir das bereits vor einiger Zeit bestätigt. Der Wald dort oben sieht ganz und gar nicht gut aus. Die Ausweglosigkeit wunderbar verdichtet.

LG
Tula
Hi Tula,
danke fürs lesen und besprechen. nicht gut aussehen ist eine charmante beschreibung. es ist so schrecklich, dass es offensichtlich schon wieder schön ist,
lg W.

der dichter dankt @Tula für seine leseempfehlung!
 



 
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