Bruchstücke

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Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
bitte warten.

wie zum trost
sehe ich dein bild
diesen blick
der nichts erzählt
im hier und jetzt

daumenkino im kopf

erwecke dich
im
was war
und
was bleibt

eins, zwei, drei,

einer dieser liebesfilme
die stets traurig enden

was ist denn schon dabei

mit dem tod

nichts ist dabei
nichts darüber hinaus

ich blicke auf den bildschirm

selbst-vergessen
im warteraum des lebens
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Jetzt hat er wieder einen Reim hingeschmerzt.
Einen von der Sorte die weh tut.
Tut daher, weil es in seiner Reimschleimerei ständig tutet.
Und aber auch tut´s auch. Ganz zu schweigen von:
Herz und Seele und Horizont und darüber hinaus
und hinein, ganz tief hinein, versteht sich.
Selbstverständlich pocht´s ganz arg. Und ohne dich
und überhaupt und und. Alles, wirklich alles
muss dran glauben, selbst die Jahreszeiten.
Es wird gerotzt vor lauter Heulerei,
entstanden aus dem Un und auch dem Glück.
Dem Glück, oh ja, dem Glück!
Wenn´s nicht mehr weh tut, weil alles gut tut,
dann, ja dann, am Ende, welcher ein Anfang ist,
könnte man schreien. Nein, nicht vor Glück…
Oh! Oh ho…ja doch vor Glück, weil´s iss vorbei
(muss iss wegen der Reimerei),
mit dieser hingerotzten Herzi-Schmerzi-Schleimerei.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Stell dir vor (die Liebe in isländischen Zeiten)

Wenn du und ich
Island wären
Wärst du der Geysir
Und ich das Wasser darin
Du der Vulkan
Ich die brodelnde Lava
Ja…wenn du und ich
Island wären
Wärst du das Ren
Ich das Tier
Du, du wärst die Quelle
Ich wäre heiß
Du wärst Ed
Und ich, ja ich,
ich wäre da
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Solfeggio - 528 Hz

Ein Gedankenstrich
Immer beginnt es mit einem Gedankenstrich
Einschub zwischen zwei Leeren
Ich nenne es die Kosmologie des Leidens
Und die Beständigkeit des Augenblicks dazwischen
Manchmal sage ich Aufschub dazu und erblinde
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
nüchtern betrachtet



da steh ich nun
in all dem schein
und sein
so voller größen
wahn
der doch mein wahres
ICH
nur streift
denn einzig und allein
die kraft der poesie
vermag die auren
meines seins
zu konzentrieren
auf jenen punkt
aus dessen mitte
ich geboren
ein stern
oh nein
der mittelpunkt
des ursprünglichen
seins
und doch
musst´ selbst der worte
kraft
letztendlich
kapitulieren
ja
selbst sie
die poesie
vermag mich nur zu
deuten
klopft hier
an mir
an ihre grenzen
an
 
A

Ava Casal

Gast
Hallo Otto,

ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, mich durch die 131 Seiten zulesen.
Leider bin erst bei 3 angekommen, aber Deine Gedichte gefallen mir sehr gut.
Finde ich mich in vielen wieder.
Ich bin gespannt wie es weitergeht und werde mir verschiedene Anregungen mitnehmen. Wenn ich darf?

Das mit Deinem Freund Gerd zu mir leid.


Liebe Grüße

Andrea
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Da hast du dir etwas vorgenommen, liebe andrea. ich hoffe, dass du mit dem ein oder anderen Gedankenbruchstück etwas anfangen kannst.
Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir über deine Eindrücke berichtest.

Alles Liebe

Otto
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Von den ersten Sonnenstrahlen behaucht,
stieg der Tau,
die Welt auf seinem Weg verschleiernd,
zum Himmel empor.
Milchig blau, in sanftes Gold gerahmt,
erinnerte mich das Bild an den Wanderer
über dem Nebelmeer.
Ich blickte mit seinen Augen über den Horizont
hinweg und hielt Ausschau nach dir.
Erst als ich von deinem Bild losließ
fand ich dich.
Du warst in allem was ich sah.
 
A

AchterZwerg

Gast
Stimmt.
Die Liebe ist in allem.
der 8. Zwerg

P.S. : Bald wird dein grüner Riesenbalken wohl die technischen Möglichkeiten der Lupe sprengen ... aber hoffentlich noch nicht so bald.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
der einzige grund warum ich noch schreibe. ich will den balken explodieren sehen ;)

aber im ernst...ja, die liebe ist in allem.

der tod meiner ersten frau liegt nun schon so weit zurück.
viele erinnerungen hat die zeit mit sich genommen.
aber wenn ich mich von ihrem bild löse, finde ich sie in allem.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Tick

Gefangen in der Hypnopädie des Wartens
Des Wartens auf das Tack
Vermag selbst Morpheus nicht zu trösten
Die Unruhe wächst

---------------------Tick

aus der Mitte

-------------------------------Tack

mit dem Wissen
dass dem nächsten Tick
ein nächstes Tack folgt.

Ich versuche mich
zu verjanderln:

ottos mops trotzt.
otto: fort mops fort!
ottos mops hopst fort.
otto: soso.

otto holt koks.
otto hotl obst.
otto horcht.
otto: mopsmops!

otto hofft
otto mops klopft
otto: komm mops komm!
ottos mops kommt.
ottos mops kotzt.
otto: ogottogott!

Kirchturmuhr, Mond, streunende Katzen.

Ogottogott.

Otto hofft.
Fort Katzen fort!
Mond klopft
Kirchturmglocke hopst fort!

Fort fort.

Tick---------------------------------


Tack


[aus einem lupinischen gedanken entstanden]
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich bin der einen vieler.

Ich dachte mir,
dass es mehr spricht,
mein Gedicht.
Zu den Menschen.
Dass es anklopft
an die Türen
ihrer geistigen Räume!
Doch nein,
dies tut es nicht.
Es verhallt.
Wortlos
gehen sie vorüber.
Gerade so,
als gäbe esses nicht.
Dabei klingklongt und klangt
darin
das Leben an,
so wie es ist.
Facettiert es doch
das Ich
in lauter kleine Iches.
All die Iches die ich bin.
Du bist.
Und du erst recht.
Doch nein.
Du hörest nicht.
Und du erst rechter nicht.
Weil deine Ohren taub
für all die Iches.
Doch sei gewiss:
Sie wissens.
Sie sind da drin.
Wusseln um das Ich,
das von sich glaubt,
das einzige zu sein.
Zerschreddern
all die EinWände:
Es gibt nur mich,
das einzig wahre Ich.
Was bleibt ist der Gedanke:
Nein, ich war es nicht.
Du warst.
Ach was, ich war es nicht.
Er war´s.
Wie? Ich!
Ich dacht, mich gäb es nicht.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
http://www.ottis-forum.de/bilder/bleibend.JPG

Mouches volantes malen Bilder auf die Leinwand meiner geschlossenen Augen.
Sie sind Wesen aus einer anderen Welt, die bei den geringsten Bewegungen meiner Pupillen in einem unsichtbaren Ozean zu schweben scheinen.
Ich nenne es ‚Meer der Ruhe‘, die Wesen ‚meine Seelen‘.
Öffne ich meine Augen, schweben die Seelen in die sichtbare Welt hinüber.
Die Sonne scheint auf schneebedeckte Berge, malt Millionen kleiner Sterne auf die Oberfläche des Meeres.
Im Schnee tanzen meine Seelen, spielen fangen mit den Sternen des Meeres.
Mein Blick bleibt an der Sichel des Mondes hängen. Ich schaue auf das Meer der Ruhe.
Meine Seelen schwimmen darin.
Hinter meinen geschlossenen Lidern malen Mouches volantes Bilder in meine Welt.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wir beide unterm Sternenhimmel.
Hat schon was.
Aber dann denkste:
Irgendwie alles schon mal dagewesen.
Aber nicht dass du denkst.
Von wegen keine Liebe mehr oder so.
Nee, iss schon voll noch der Hammer.
Nach all den Jahren und so.
Aber gewisse Dinge brauchen sich halt auf.
Von wegen den Wiederholungen.
Aber iss dann doch irgendwie anders.
Ei die weil da doch noch dieses Gefühl iss.
Weißt schon: Voll geil Mann und so.
Und dann fragste dich: Wieso Alter?!
Guckste noch mal hoch.
Neben dir dein Schatz.
Arm in Arm.
Und oben der gute alte Mond.
Du. Da iss nix zu sagen.
Biste ganz still mit deinem Schatz.
Und dann merkste, was abgeht.
Merkst, dass in dieser Stille alle Welt ruht.
Iss wie so eine dunkle Leinwand,
die wir uns da oben erschaffen haben.
Sagen wir: Unser Kosmoversum.
Erst dunkle Leinwand.
Und dann haben wir gebaut.
So von wegen Himmel und Sterne und Mond.
Galaxien und all das Gedöns, was alles ausmacht.
Und genau an diesem Punkt guckste neben dich.
Und da findste den Rahmen zu allem.
Und dann guckste wieder hoch auf die dunkle Leinwand.
Siehst all die leuchtenden Punkte und denkst:
Scheiße…echt geil, Mann.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
http://www.youtube.com/watch?v=lCUG9C03e4k&feature

Das iss so ein Film, der dir Gedanken macht.
Von wegen: Woher, wohin.
Einer von den Filmen der dir das gestern rahmt.
Und schon biste mittendrin in den Bildern.
Keaton, Charly, Lloyd.
Georges Méliès und seine Träume.
Am Anfang.
Bei den Helden, die aufs Darstellen verdammt waren.
Auf die Bilder.
Und in dem Scorsese durch die Vergangenheit in die Zukunft führt.
In diese dreidimensionale Welt, die zu den Anfängen führt, den Träumen.
Er spiegelt die Zeiten, macht bewusst, was und wie entsteht.
Und in all dem eine Geschichte, die diese eigentliche Doku zu einem Film macht.
Wieder ein Wunder. Eines von vielen kleinen Wundern.
Von vielen kleinen Geschichten am Rand, die teils eben nur in Bildern erzählt werden.
Da ist ein Film im Film im Film.
Und eine Geschichte in der Geschichte.
Zitate, Zitate, Zitate.
Raum, Zeit, Illusion.
Alles, alles alles alles ist Illusion.
Das Leben, dass, was wir dafür halten.
Wir leben von den Illusionen. Durch sie.
Und die Zeit ist das Maß der Illusion.
Wobei, und dies ist die Kunst dieses Filmes, uns klar wird,
dass die Zeit die größte aller Illusionen ist.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Am Morgen sind die Gedanken noch klar

Ich bin so frei!
und doch, auch wieder nicht.
Seh´ ständig,
wo ich geh´ und steh´,
mein Spiegelbild.
Und dieses ist des Zweifels
frei, es blickt, und blickt
hindurch, durchs Maskenhafte,
Ich, nicht ich, ich nicht.
Gefangen bist du,
schreit´s mir ins Gesicht.
Gefangen.
In deinem Ich.
Diesem zweifelhaften Ich.
 
A

AchterZwerg

Gast
Wenn diese Erkenntnis als zweite Stufe gelten kann, folgt irgendwann ein weises Lächeln sich selbst gegenüber - die Fähigkeit, Zeit einfach verstreichen zu lassen ...
Ein gutes Gedicht, denke ich.
Heidrun
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ganz klar

Sprich!
Wer spricht?
So sprich doch, sprich!
Wer, ich?
Was weiß denn ich!
So sprich doch!
Wer denn?
Ich?
Ja, ich!
 



 
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