Nun ja, lieber Marker,
so sehen Bücher schon mal aus.
Aber das ist nicht ihr Wesen. Man kann sie öffnen, und wenn man sie richtig rum hält, die Zeichen vergleichen, die dort in Zeilen aneinandergereiht erscheinen. Bei einem persischen Epos wird man von rechts nach links aufblättern. Bei der Partitur einer Mahler-Sinfonie besser von links nach rechts.
Vielleicht beherrscht man auch die Schrift, kann sie lesen. Das ist bei der Partitur eine besondere Fähigkeit, denn man muß alle Zeilen zugleich lesen, und zum Dirigieren kommt der Chef kaum, wenn er immer umblättern muß, deshalb lernt er das Ganze auswendig wie ein tibetanischer Mönch den Tripitaka.
Wenn man denn so weit ist, daß man in dem Buche liest, kann man gefangen sein von den Inhalten, etwa weil es mein siebtes Hunderliederbuch namens "SUESZ KANEEL" ist, oder "Ich, Claudius, Kaiser und Gott" von Ranke-Graves, oder "Des Mauren letzter Seufzer" von Salman Rushdie, oder die "Apokalypse" des Johannes, oder "Die Eulenhasser in den Hallenhäusern" von Jan Wagner.
Von einem Schrein kann dann kaum die Rede sein, es sei denn, man meint, daß es einen metaphorisch anschreit.
grusz, hansz