Buhuhu (ein Nicht-So-Nett)

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JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Buhuhu

Gemächlich werkt am Lebensast die Säge
Wie wir auf ausgetret'nen Pfaden wandern
Auf Pfaden, einstmals angelegt von andern
Ach, warum sind wir immer nur so träge

Wie all die Tage sich so schrecklich gleichen
Ein jeder neuer scheint ein Déja Vu
Was wir einst träumten scheint uns längst perdu
Wir atmen noch, doch sind wir längst schon Leichen

Wo blieb nur unsre Freude an dem Neuen
Was wir entschieden mussten wir bereuen
Es scheint, wir seien alle längst am Ende

Ach, werden wir denn alle immer blinder
Wo blieb das Leben, blieb der Blick der Kinder

Hans Meier, Friedhofstrasse, Wolpertswende
 

NewDawnK

Mitglied
Oh, Du Dichter, Du - welch’ erhabene Worte, welch’ erhobene Zeilen...

Die Form ist (bzw. scheint mir) perfekt Sonett, auch wenn der Inhalt nicht ganz so nett ist. Besonders schön die Zeile "Auf Pfaden, angelegt dereinst von andern" - wenn man bedenkt, dass "dereinst" üblicherweise "zukünftig" bedeutet, eine echte intellektuelle Herausforderung.

Einziger Kritikpunkt: Die Selbstbezeichnung "Depp" wirkt unglaubwürdig. Hier schimmert zu viel Meinung des Autors durch, diesen letzten Holzhammer hat Dein Text meiner Meinung nach gar nicht nötig. Ich denke, es wird auch ohne das klar, was uns der Autor beibringen will. :)

Ansonsten erfrischend viel Wind um Wenig!

Schöne Grüße, NDK
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo NDK

...dereinst... peinlich. Gut, dass man noch korrigieren kann.

Ohne den Holzhammer wäre ja alles nur Gejammer auf hohem Niveau und wer kann sowas schon ertragen? Ich jedenfalls nicht und ausserdem: So ein Hammer ist doch der selbige. Ich liebe Hämmer und habe auch eine grosse Auswahl im Werkzeugschrank. ;)

Trotzdem: Ich habe eine schönere Lösung gefunden.

LG

Jürgen
 
Buhuhu

Hallo Jotes,
es ist zwar ein bisschen bedrückend, doch dein Gedicht gefällt mir.
Gruß,
Marie-Luise

Ps. Hans Meier von der Friedhofstraße ist besser, als der Depp.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Marie-Luise

Du hast gleich doppelt recht:

Ich empfinde das Gedicht selbst, trotz des Titels und des kalauernden Endes, als bedrückend. Der ernste Teil enthält verflixt noch mal einfach zu viel Wahres....
Der Schluss ist so klar besser.

Danke für die Blumen

Jürgen
 

NewDawnK

Mitglied
Ich empfinde das Gedicht selbst, trotz des Titels und des kalauernden Endes, als bedrückend. Der ernste Teil enthält verflixt noch mal einfach zu viel Wahres....
Also, wenn das so ist, dann stelle ich hiermit den formlosen Antrag, das LyrWir in ein LyrIch umzuwandeln.
Kann ja sein, dass sich Dein spezielles LyrIch ganz wahrhaftig durchs Leben jammert, aber eine Verallgemeinerung würde so manche/n Leser/in nur unnötig provozieren. Das kannst Du doch nicht wollen... JoteS?

Ach ja - und ich vergaß die Blumen für Dich... darf’s auch ein Gesteck sein? Ich meine nur, da hast Du viel länger was davon, jetzt bei der Kälte draußen...
 

Walther

Mitglied
Auch hier wieder: Guter Inhalt, aber heftig gehopert. :D
Gruß W.
PS.: Du solltest langsamer dichten. Es würde helfen, Deine Reime zu lieben. 8)
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Walther

Übertreib nicht so. Nach einer kleinen Änderung stimmts jetzt für mich... ;)

Jürgen
 

presque_rien

Mitglied
"heftig geholpert"?!? Wo denn, bitte schön?!? Für mich ein formal perfektes Sonett - ich hätte dagegen eher am Inhalt etwas auszusetzen ;)...

LG
 



 
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