chaotische Verhältnisse(Schreibaufgabe)

3,00 Stern(e) 1 Stimme

Joelle

Mitglied
Ungläubig sah sich Sonja im Wohnzimmer um. Zugegeben, sie hatte erwartet ein Chaos vorzufinden, doch das es dermaßen verdreckt war...
Typisch Mann, dachte sie und kämpfte sich zwischen leeren Pizzakartons, Bierdosen und vollen Aschbechern bis in die Küche vor.
Wie erwartet stapelte sich dreckiges Geschirr in der Spüle. Der Fußboden klebte und wies einige Brandlöcher auf.
„Na toll!“ entfuhr es ihr.
In diesem Moment sehnte sie sich augenblicklich auf die Beautyfarm zurück.
Obwohl sie den Schlammpackungen und Massagen nichts hatte abgewinnen können und nur die Vorfreude auf zu Hause sie das Öko-Bio-Essen hatte überstehen lassen, hätte sie jetzt mit einer dieser ekligen Moospackungen Vorlieb genommen, anstatt diesen Saustall aufzuräumen.
Sie hatte gerade die Pizzakartons in den Abfalleimer nach unten gebracht, als Paul nach Hause kam.
Seine Haare waren struppig und standen zu allen Seiten ab, seine Klamotten sahen aus, als ob er drei Tage darin geschlafen hatte und unter seinem linken Augen zeichnete sich ganz deutlich ein blauer Fleck ab.
Als er Sonja sah, die am Fußboden kniend die Zigarettenkippen vom Teppich aufsammelte, setzte er seinen Dackelblick auf.
„Hallo Maus. Gut siehst du aus. Und ich freu mich, das du wieder da bist.“, sagte er und lächelte keck.
Sonja schüttelte nur leicht den Kopf, dann widmete sie sich wieder der Teppichsäuberung.
Sie musste sich zusammenreißen, um ihm keine Szene zu machen.
„Was, bekomme ich denn gar keine Umarmung?“ fragte er und ging auf sie zu.
Als sie plötzlich aufstand und ihm mit funkelnden Blick anstarrte, wich er automatisch einen Schritt zurück.
„Eine Umarmung? Hast du dich hier mal umgesehen? Erwartest du jetzt allen Ernstes einen Kopfsprung vor Freude von mir?“
Mit trüben Blick ließ er sich auf die Couch fallen.
„Ich wollte ja noch aufräumen. Ich dachte du kommst erst heute Abend zurück.“, sagte er kleinlaut.
Sonja schnaubte.
„Ich frage mich wie es hier aussehen würde, wenn ich drei Wochen in Urlaub gefahren wäre. Ich kann mich ja richtig glücklich schätzen, dass du mir nur eine Woche auf einer Beautyfarm geschenkt hast.“
„Was war hier eigentlich los?“ wollte Sonja wissen, nahm die restlichen drei Kippen vom Teppich auf und schmiss sie in den Müllbeutel.
Dann setzte sie sich auf das Sofa und griff nach ihrer Wasserflache, die sie ihrem Göttergatten am liebsten an den Kopf geschmissen hätte, dann aber doch lieber ihren Durst damit stillte.
„Die Jungs und ich haben ein bisschen gefeiert. Es ist ein wenig ausgeufert, das geben ich ja zu.“
„Das sind mir ein bisschen viel zu wenigs und zu bisschens in einem kleinen Satz. Toll, ihr feiert und ich darf es ausbaden. Ist mal wieder typisch.“
Paul räusperte sich.
„Wie war denn die Beautyfarm. Erzähl mal.“
Langweilig. Von morgens bis abends Schlammpackungen und Massagen. Dazwischen gab´s so einen fürchterlichen Biofraß, von dem noch nicht einmal ein Vogel sattgeworden wäre.“
„Tut mir leid Schatz. Das nächste Mal schenke ich dir etwas schöneres, versprochen.“
„Ja, wie wäre es mit einer Putzfrau?“ fragte sie und musste lächeln, als sie Paul ansah, wie er so dasaß, immer tiefer zu rutschen schien, vor Scham. Und auf einmal war ihr Ärger verraucht und sie empfand Mitleid.
Er sah wirklich jämmerlich aus.
„Was ist mit deinem Auge?“
„Ach, Mark und ich haben gestern Abend eine Kneipentour gemacht. So ein paar Halbstarke haben uns dann auf der Straße angemacht. Mark ist weggelaufen, dieser Feigling. Mich haben sie dann vermöbelt und zu guter Letzt in einen Busch geschubst.“
„Na, wie kann man denn so hohl sein und weglaufen?“ fragte Sonja in sarkastischem Tonfall.
Mark lächelte seine Frau an.
„Und bekomme ich jetzt meine Umarmung? Aber nicht so doll, ich bin verletzt.“
 
F

filechecker

Gast
witze Geschichte mit kleinen Schwächen

Hallo Joelle,

da solltest Du vielleicht noch ein wenig feilen. Dies Dinge sind mir aufgefallen:

seinem linken Augen zeichnete sich ganz deutlich ein blauer Fleck ab] - Plural hier falsch -

[Und ich freu mich, das du wieder da bist]
- dass ist richtig -

[Sonja schüttelte nur leicht den Kopf, dann widmete sie sich wieder der Teppichsäuberung]
- Teppichsäuberung wirkt ein wenig gestelzt. Ich würde hier umformulieren -

[Was, bekomme ich denn gar keine Umarmung?“ ]
- umarmt wird man -

[Dann setzte sie sich auf das Sofa und griff nach ihrer Wasserflache, die sie ihrem Göttergatten am liebsten an den Kopf geschmissen hätte, dann aber doch lieber ihren Durst damit stillte
- mit der Wasserflasche selbst stillt man keinen Durst, eher mit ihrem Inhalt -

[Das sind mir ein bisschen viel zu wenigs und zu bisschens in einem kleinen Satz]
- auch in der wörtlichen Rede würde ich den Satz so nicht stehen lassen. Er klingt zu uneindeutig. Und wenn Du ihn so stehen lassen willst, dann bitte "Wenigs" und "Bisschens". -

[sattgeworden]
- satt geworden -

[dasaß]
- da saß]

[So ein paar Halbstarke ]
- das ist Umgangssprache und nicht Hochsprache und obendrein grammatikalisch falsch -

P.S.
Die Interpunktion habe ich nicht geprüft!

Gruß
filechecker
 



 
Oben Unten