zugnachpankow
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Am Mittwoch gehe ich mit einer Freundin ins Kino, ein Film über die Abgründe der Welt der Schönen und Reichen. Und ja, der Hauptdarsteller und die Hauptdarstellerin sind reich an Schönheit! Ich flüstere: „Verdammt, das sind schöne Menschen.“ Meine Freundin sagt: „Ich weiß nicht, wen ich heißer finde.“
Am nächsten Morgen schwelge ich in Gedanken und wie so oft, nachdem ich einen Film gesehen habe, bekomme ich den Drang, mir die darstellenden Menschen auf Instagram anzuschauen und Ihnen zu folgen, um dem Gedanken hinterherzuhängen, sie könnten ja zurückfolgen. Was auch immer mir das bringen würde. Ich suche nach der Besetzung auf Wikipedia und wechsle zum Artikel der Hauptdarstellerin: „… war eine südafrikanische Schauspielerin.“ War? Wie „war“?
„… died of bacterial infection at 32.”
Fuck, was? Sie hat doch gestern noch gelebt. Ich hab’s doch gesehen, sie hat gelacht, gesprochen, geliebt, geweint auf dieser Leinwand und es kam mir so echt vor. Ein mulmiges Gefühl macht sich in mir breit. Ich fühle mich schlecht, gerade noch meinem Instagram-Gelüst nachgegangen zu sein. Sie hat gelebt, ich schwöre es! Zumindest bis vor einer Minute.
Ich frage mich Freitag in der Bahn, wie oft ich schon Menschen begegnet bin, die am nächsten Tag nicht mehr da waren. Die auf eine gewisse Art auch nur auf meiner Leinwand aufgetreten sind (bitte nicht zu sehr an Shakespeare denken). Auf eine gewisse Art sind alle Leute, die ich heute sehe, also schon tot. Aber im Gegensatz zu den Leuten, die ich gerade sehe und die morgen tot sein werden (so z.B. das nette Paar gegenüber), kann ich mir den Film mit der Hauptdarstellerin immer wieder ansehen. Für mich ist sie also irgendwie ein bisschen weniger tot als alle anderen, die gerade um mich rumsitzen. Deswegen fühlt es sich jetzt auch etwas weniger makaber an über eine Tote zu schreiben, denn an sich ist sie ja lebendiger als alle anderen. Falsch ist das vielleicht trotzdem?
Nun, die Reihenfolge der Lebendigkeit geht also:
Ich
Sie
Alle anderen
Am nächsten Morgen schwelge ich in Gedanken und wie so oft, nachdem ich einen Film gesehen habe, bekomme ich den Drang, mir die darstellenden Menschen auf Instagram anzuschauen und Ihnen zu folgen, um dem Gedanken hinterherzuhängen, sie könnten ja zurückfolgen. Was auch immer mir das bringen würde. Ich suche nach der Besetzung auf Wikipedia und wechsle zum Artikel der Hauptdarstellerin: „… war eine südafrikanische Schauspielerin.“ War? Wie „war“?
„… died of bacterial infection at 32.”
Fuck, was? Sie hat doch gestern noch gelebt. Ich hab’s doch gesehen, sie hat gelacht, gesprochen, geliebt, geweint auf dieser Leinwand und es kam mir so echt vor. Ein mulmiges Gefühl macht sich in mir breit. Ich fühle mich schlecht, gerade noch meinem Instagram-Gelüst nachgegangen zu sein. Sie hat gelebt, ich schwöre es! Zumindest bis vor einer Minute.
Ich frage mich Freitag in der Bahn, wie oft ich schon Menschen begegnet bin, die am nächsten Tag nicht mehr da waren. Die auf eine gewisse Art auch nur auf meiner Leinwand aufgetreten sind (bitte nicht zu sehr an Shakespeare denken). Auf eine gewisse Art sind alle Leute, die ich heute sehe, also schon tot. Aber im Gegensatz zu den Leuten, die ich gerade sehe und die morgen tot sein werden (so z.B. das nette Paar gegenüber), kann ich mir den Film mit der Hauptdarstellerin immer wieder ansehen. Für mich ist sie also irgendwie ein bisschen weniger tot als alle anderen, die gerade um mich rumsitzen. Deswegen fühlt es sich jetzt auch etwas weniger makaber an über eine Tote zu schreiben, denn an sich ist sie ja lebendiger als alle anderen. Falsch ist das vielleicht trotzdem?
Nun, die Reihenfolge der Lebendigkeit geht also:
Ich
Sie
Alle anderen