Hey!
Nach dem Titel hätte ich (wie wohl jede(r) andere auch) zunächst ein anderes Sujet erwartet, was, nachdem der Groschen (endlich) gerutscht ist, einen schönen zusätzlichen Humoreffekt ergibt (die wahre Namensherkunft des Begriffs Cock-Tail für einen alkoholischen Drink ist übrigens im Nebel der Zeiten verschollen).
Was die metrische Seite angeht, kann man den Federschmuckkragen m. E. nur bei böswilligem Gegen-den-Strich-lesen mit einem Hebungsprall als XxXX lesen. Eine solche Lesart würde zudem implizieren, dass es ein Wort wie "Schmuckkragen" gibt; vermutlich würde des I-Net hierzu Treffer anzeigen, könnte mir gut einen Begriff aus der Zoologie vorstellen ("der Gestreifte Seidenbalzvogel mit seinem auffälligen Schmuckkragen"), aber das Kompositum "Federschmuck" ist doch deutlich naheliegender und dann rutscht der Akzent von "-schmuck-" automatisch ins (relativ) Unbetonte.
Demgegenüber ist in der ersten Zeile der Fall etwas kniffliger, weil man da tatsächlich beinahe jambisch lesen kann, wenn man dem "Gut" eine etwas schwebende, leicht gedimmte Betonung verpasst - ich teile mal nach Wortgrenzen auf und markiere die Halbbetonung mit einem (X) - das sieht dann ungefähr so aus:
x Xx X (X) XxXx
Dabei suggeriert erstmal die fast schon getripelt anmutende Betonungsmassierung rechts und links der schwebenden Betonung völlige Unaussprechlichkeit, aber tatsächlich lässt sich das Wort "Gut", wenn man das "vom" vornedran nur kräftig genug betont, überraschend einfach integrieren und weil das Endprodukt dann, wie bereits angedeutet, einem vierhebigen Jambus mit weicher Kadenz (also einem total üblichen Standardmetrum) sehr nahe kommt, ergeben sich bei Gemeinen Endreimgedichtvortragenden hier kaum Schwierigkeiten. Nur der Limo-anmoderierende Gesamthabitus zeigt dann, dass diese Betonungsvariante nicht gemeint sein kann.

Insgesamt ein sehr schönes Beispiel dafür, dass (1) es bei metrisch gebundener Sprache nicht nur "betont" und "unbetont" gibt, sondern (potentiell) auch noch Zwischenstufen und dass (2) ein völlig ordnungsgemäß komponierter Vers auch mal mehr als nur eine metrische Lesart zulässt.
Und insgesamt noch ein großes Dankeschön an James, dass er mit einer Reihe sehr schöner Beispiele hier so erfolgreich den Limo-Limbo tanzt (schiefes Bild: James nimmt die schwierige Humorhürde natürlich eher von oben als von unten

).
LG!
S.