Coming-out

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G

Gelöschtes Mitglied 13736

Gast
Ich les' am liebsten Fix
Und Foxi und sonst nix
 
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G

Gelöschtes Mitglied 22239

Gast
Das coming out mit seinen Lesegewohnheiten zu vergleichen ist sehr schwach. Auch wenn Thomas Mann vermutlich in direktem Zusammenhang zur Überschrift steht.
 

Ludwig W

Mitglied
Das Gedicht hat keinerlei Bezug zu Thomas Manns sexuellen Orientierungen.

Satire ist Fallhöhe.

Genau diese entsteht, zumindest in meinen Augen, wenn man respektlos derartige Belanglosigkeiten, wie die Offenbarung persönlicher Lesegewohnheiten, mit dem zweifelsohne bedeutsamen Coming-out im sexuellen Bereich gleichsetzt.

Aber bitte, bitte keine Witze über Minderheiten, Randgruppen, etc.

Strengstens verboten!

Dieses Gejammer, diese Witzpolizei langweilt mich.
 

Ludwig W

Mitglied
Servus Wolfgang,

bei Thomas Mann, der ja verheiratet war und seine vermutlich vorhandenen homophilen Neigungen wohl nie ausgelebt hat, hat meines Erachtens in der öffentlichen Wahrnehmung seiner Person eine etwaige Homo- bzw. Bisexualität keine maßgebliche Relevanz.

Im Wikipedia-Artikel ist beispielsweise zu dieser Thematik, wenn ich es nicht übersehen habe, kein einziges Wort erwähnt.
Viel bedeutsamer ist seine zweifelhafte Position zum Nationalsozialismus bzw. zum Judentum.

Ich hielt es hier wie Morgenstern bei seinem "Ästhetischen Wiesel", ich nahm den Thomas des Reimes wegen.

Auch die Verwendung der Formulierung "z.B." stellt eine Abschwächung der konkreten Person Thomas Manns dar,
dass hier quasi als Beispiel unter mehreren Menschen mit homosexuellen Neigungen Thomas Mann herausgegriffen wird,
ist bei Weitem nicht so naheliegend, als dass sich das Beispiel auf die Art und Qualität seines literarischen Schaffens bezieht.

Dennoch werde ich mich aufgrund Deines Einwands auf die Suche nach einem anderen vom Reim her passenden Autor(in) machen.

Also, nichts für ungut.

Viele Grüße - und herzlichen Dank für Deine Auseinandersetzung mit meinem Gedicht -
Ludwig
 
G

Gelöschtes Mitglied 22239

Gast
Dennoch werde ich mich aufgrund Deines Einwands auf die Suche nach einem anderen vom Reim her passenden Autor(in) machen.
Hallo Ludwig,

vielen Dank für den „netten“ Austausch.

Autor(in) auch nicht schlecht.

Grüsse
J
 
Satire ist Fallhöhe.

Genau diese entsteht, zumindest in meinen Augen, wenn man respektlos derartige Belanglosigkeiten, wie die Offenbarung persönlicher Lesegewohnheiten, mit dem zweifelsohne bedeutsamen Coming-out im sexuellen Bereich gleichsetzt.
Ja, das kann so funktionieren; hängt auch vom Leser ab. Bei mir hat es auf Anhieb geklappt, Ludwig.

bei Thomas Mann, der ja verheiratet war und seine vermutlich vorhandenen homophilen Neigungen wohl nie ausgelebt hat, hat meines Erachtens in der öffentlichen Wahrnehmung seiner Person eine etwaige Homo- bzw. Bisexualität keine maßgebliche Relevanz.
Kommt darauf an, was man unter "öffentlicher Wahrnehmung" versteht und wie detailliert die Kenntnisse von Biographie und Werk jeweils sind. Er hat nicht ohne Grund 1945 die meisten seiner Tagebücher vor 1933 vernichtet. Für die Interpretation von "Der Tod in Venedig" und "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" ist Manns Homosexualität schon von "Relevanz". Die gesamte Thematik wird recht gut in folgendem Artikel dargestellt:

 
@Ludwig W: Ich verstehe die Problematik. Zumindest glaube ich das. In der Schule hatte ich schon den Roman "Krieg und Frieden" von L. Tolstoi durch. An der Uni - Thomas Mann u.ä. Etwas später - Feuchtwanger (angefangen und irgendwo mittendrin aufgehört)...
Die letzte Lektüre, die ich schnell und gern gelesen habe, waren Krimis von Anne Chaplet - also leichte Kost. Die komplizierteren Sachen bleiben ewig auf dem Nachtisch liegen...
Ich verstehe langsam die älteren Leute, die im Fernsehen nur Märchen und Berichte über die Tierwelt schauen...
VG Liselotte
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Die persönliche Leseliebhaberei zu outen halte ich für mutiger als das Outing der sexuellen Orientierungen.
Allerdings ist auch so ein Outing etwas aus der Zeit gefallen, seit Dada, Popart und Jedermenschisteinkünstler sich in das Triviale verliebt haben.

grusz, hansz
 

Ludwig W

Mitglied
@arno und lieselotte
Herzlichen Dank für Eure Beschäftigung und Rückmeldung zu meinem Gedicht.

@Mondnein
Ein sehr origineller Ansatz, die von Dir vorgenommenen Gewichtung des Outings der sexuellen Orientierungen.
Die Relevanz hat diesbezüglich zwischenzeitlich tatsächlich erheblich an Gewicht verloren.

Liebe Grüße an alle
Ludwig
 



 
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