Dachbewohner - Sonett

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Walther

Mitglied
Dachbewohner

Der Giebel meines Dachs ist sehr bewohnt!
Da wär die Krähe, die sich putzt und krächzt,
Da wär die Elster, die nach Glitzer lechzt,
Das wär die Taube, deren Gurren sich belohnt,

Indem das andre Täubchen kommt und bleibt
Und bleibt, auch wenn die Sonne untergeht.
Da wär der Marder, der es nicht versteht,
Dass so ein Marder mich zum Wahnsinn treibt,

Wenn er des Nachts kobolzt und spielend geistert.
Wie gut, dass so ein Dach Besuch erhält,
Der seine Höhenangst begeisternd meistert!

Und sicher nicht am Ende runterfällt,
Auch wenn er dabei gern die Wand verkleistert
Und damit mir den ganzen Tag vergällt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 16600

Gast
Hallo @Walther ,
Ein gelungenes Sonnet, diesmal zum Schmunzeln. Ich hoffe, dass nicht du hinter dem LyrI steckst, denn einen Marder vom Dachboden loszuwerden, ist definitiv Schwerstarbeit.
Gruß Hans
 



 
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