Lieber Bernd!
Ich bin etwas schwer von Begriff, ein Dilettant, (manche Anonymi und Lupi haben mich ertappt und beinahe zugrunde diagnostiziert, wie Du weißt), ich versuch mich trotzdem mal an Deinen Wörterfetzen:
"SZ" ist in Sachsen das Kürzel für die Sächsische Zeitung (wo manchmal pegidiotische Leserbriefe aus Heidenau drin stehen), sonst ist es eine größere Tageszeitung: die Süddeutsche.
Dem entspricht, daß da Schlüsselbegriffe aus dem Nachrichtenpool (oder dem Presseagenturensprech) der letzten Tage stehen, wie z.B. die "Flugzeugträger", für die es laut Gabriel gar nicht genug Platz geben könne, wenn tatsächlich "2 Prozent" des Bundeshaushalts für NATO-Aufrüstung eingesetzt werden sollten. Und irgendwelche Sportschlagzeilen, die mir als einem Sportanalphabeten unbekannt (aber vermutet) bleiben.
Dann ist es wie ein langer Ausriß, ein Schnipsel-Streifen. Wie auf einer Collage von Schwitters oder Rauschenberg. Konkrete Poesie.
Sowas kann ganz lustig werden, wenn es einer kruden Gebrauchsanleitung entstammt, etwa einem Text zur Reinigung der Kaffeemaschine, oder dem hyperanaphorischen Telephonbuch.
Zeitungen sind aber vielseitiger, sinnlicher. Und reflektieren aktuelle Nachrichtenbruchstücke, das knipst mehr Assoziationsschalter an, denke ich.
Ich würde den Riß mehr lomopoetisch verfremdend durch die Wörter gehen lassen, als unruhigen Rißrand, was meinst Du dazu?
grusz, hansz