Danke

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Walther

Mitglied
Danke

Der tag wirft lange schatten nicht
nur morgens & die sonne linst durch
das fenster als gäb es was zu sehn

Sie malt einen orangenen streifen
auf die tapete & reibt sich am
Albtrauf an den kahlen baum

Spitzen wund in denen sich nebel
nester verfangen haben um die
letzten farb tupfer in kokons ein

Zu spinnen damit sie an den
bizarren ast fingern bleiben: das grau
zu über tönen das so laut ist &

So ein schüchternd – ich klappe den
kragen hoch & er hänge meinen hals
mit dem schal meiner liebsten: …
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Sehr schön, vor allem gefällt mir, dass du zu den Dichtern gehörst, die die kleinschrift und auseinander geschriebenen Worte wirklich nutzen um neue Bedeutungsebenen einzubauen. So liest vorallem das Ende sich herrlich mehrdeutig. Es könnte auch eine Aufforderung sein, an einen Dritten, dann bekommt das Ganze Gedicht einen neuen Unterton, so dass du durch ein einzelnes Wort, oder eben zwei "er hänge" zwei völlig verschiedene Gedichte geschrieben hast. Respekt!

L.G
Patrick
 

Walther

Mitglied
Sehr schön, vor allem gefällt mir, dass du zu den Dichtern gehörst, die die kleinschrift und auseinander geschriebenen Worte wirklich nutzen um neue Bedeutungsebenen einzubauen. So liest vorallem das Ende sich herrlich mehrdeutig. Es könnte auch eine Aufforderung sein, an einen Dritten, dann bekommt das Ganze Gedicht einen neuen Unterton, so dass du durch ein einzelnes Wort, oder eben zwei "er hänge" zwei völlig verschiedene Gedichte geschrieben hast. Respekt!

L.G
Patrick
Hi Patrick, danke fürs lesen, die blumen und die sehr freundliche anmerkung zur verwandten poetik. es geht darum, den leser ins werk hineinzunehmen. er/sie werden teil der assoziationslandschaft und des kreativen prozesses. wenn das gelungen ist, freut es mich. lg W.
Danke für die letzten Farbtupfer die in Nebelnester ein-gesponnen werden?
lb. label, danke fürs empfehlen und besprechen. wer sehnt sich gerade nicht nach farbe? lg W.
 

revilo

Mitglied
Gewöhnlich habe ich ja was gegen Lyriklametta, aber hier passt es: Der Leser muss sich das Gedicht nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch erarbeiten..... diese Synthese ist hier wirklich gut gelungen......und im Gegensatz zu seiner sperrigen Form ist die Sprache fließend und zuweilen zärtlich.......
 

Walther

Mitglied
Hi revilo,
danke für deine freundlichen worte zu meinem prosagedicht. nicht immer gelingen sie, diese teile. aber manchmal. ;)

lg W.
 

Perry

Mitglied
Hallo Walther,
ich weiß, wir gehen uns, aus nicht näher genannten Gründen, kommentatorisch aus dem Weg, trotzdem lese ich deine Texte und möchte Dir eine konstruktiv gemeinte Anmerkung zur 6. Zeile dalassen:
"Albtrauf" lese ich durchaus als interessante Wortneuschöpfung, aber müsste es nicht "an dem kahlen baum" heißen.
LG
Manfred
PS: Ich würde mich übrigens freuen, wenn Du auch meine Texte zumindest Korrektur lesen würdest, auch wenn wir lyrisch unterschiedlich ticken. :)
 

Label

Mitglied
nö Perry der Albtrauf ist eine geologische Gegebenheit sozusagen die Klippenkante zur Alb - Süddeutschland - bei Reutlingen , Eningen, Bad Urach in der Gegend
 

Walther

Mitglied
nö Perry der Albtrauf ist eine geologische Gegebenheit sozusagen die Klippenkante zur Alb - Süddeutschland - bei Reutlingen , Eningen, Bad Urach in der Gegend
hi perry,
label liegt richtig. nicht daß ich nicht gerne neologismen schöpfen würde, aber hier ist es keiner: https://www.schwaebischealb.de/alb-entdecken/albtrauf
ich gehe deinen werken nicht absichtsvoll aus dem weg. ich habe auch kein problem mit deiner sicht in sachen lyrik. im moment habe ich schlicht sehr wenig zeit. mehr ist da nicht.
dein hinweis ist falsch. einfach den text auf sich wirken lassen, dann löst sich die fragestellung auf.
lg W.

Hi label,
danke fürs richtigstellen. das mit der dichtung ist schwierig. und das viele lesen davor, dabei und danach ist nicht jedermanns sache.
lg W.
 



 
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